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Modeklassiker & Stilikonen: Die Caprihose
Die Caprihose ++
Vom Modeskandal zum Dauerbrenner - die Sommerhose in Wadenlänge ist eng verknüpft mit dem Modestil der 50er Jahre und bringt mehr als nur nostalgisches Flair in unsere Kleiderschränke. Heute ist sie praktisches Allroundtalent: die Caprihose.
+ Herkunft +
Die Erfinderin der Caprihose ist die deutsche Modedesignerin Sonja de Lennart, deren liebstes Reiseziel 1948 die italienische Insel Capri ist. Dort lässt sie sich zu ihrer Capri Collection inspirieren, welche aus engen, dreiviertellangen, seitlich geschlitzten Hosen besteht. De Lennart schafft es innerhalb weniger Jahre mit Hilfe prominenter Schauspielerinnen als Werbegesichter Aufmerksamkeit auf ihre Hosen zu lenken. Einer dieser Menschen, die besonders aufmerksam wurden, ist der Modedesigner Emilio Pucci. Der Italiener kopiert de Lennarts Caprihose und verkauft sie in seiner Boutique auf Capri. Deshalb denken auch heute noch viele, dass Pucci ihr Erfinder wäre.
Auch Stars entdeckten die Caprihose für sich, allen voran Stillegende Audrey Hepburn, die sie in dem Film Sabrina trug und damit weltweit berühmt machte. Marilyn Monroe, Jacky Kennedy und Sophia Loren taten es ihr gleich und machten die Caprihose, die in Deutschland übrigens besonders damals auch oft Fischerhose genannt wurde, zum Must Have der 50er Jahre.
+ Charakteristika +
Besonders macht die Caprihose vor allem ihre Länge. Diese reicht von der Wadenmitte bis maximal zum Knöchel. Am Saum ist die Caprihose meistens mit einem Schlitz versehen, der oft mit Hilfe eines Reißverschlusses, Knöpfen oder Schnüren geschlossen werden kann. Besonders seit ihrem Revival im Jahr 2002 wird die Caprihose am Saum aber auch umgekrempelt.
Die klassische Caprihose besteht aus Baumwoll- oder Leinenstoff und ist in den Marinefarben Weiß oder Blau gehalten. Den heutigen Modellen sind in Bezug auf Farbe, Muster oder Stoff allerdings keine Grenzen mehr gesetzt. Besonders beliebt sind mittlerweile Jeans-Caprihosen.
+ Mythos +
Heutzutage ein völlig normales Kleidungsstück, das auf der Straße keine Blicke auf sich zieht, war die Caprihose in den 50er Jahren eine modische Revolution. Hosen wurden damals, wenn überhaupt, von Frauen nur in der Freizeit und schon gar nicht hauteng, mit freien Waden getragen. So löste die Caprihose, die als erotische Provokation angesehen wurde, öffentliche Debatten über Moral und Anstand von Frauen aus und Mütter verboten sie ihren Töchtern.
+ Fazit +
Die Caprihose ist nicht nur ein modisches Zeichen für den Feminismus der 50er Jahre, sondern mittlerweile ein fest etabliertes Kleidungsstück der Modewelt. Als goldene Mitte zwischen langer Hose und Hotpants erfreut sie sich besonders großer Beliebtheit.
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