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Modeklassiker & Stilikonen: Die Wellington Boots
Die Wellington Boots ++
Nach seiner Entdeckung im 19. Jahrhundert hat sich dieser Modeklassiker einer bedeutenden Revolution unterzogen, aus dem ledernen Reiterstiefel werden Schuhe aus Kautschuk. Anfangs ausschließlich als praktische Fußbekleidung verwendet, ist es heute ein extrem beliebtes Kultobjekt: die Wellington Boots.+ Herkunft +
1817 treten die Wellington Boots erstmals in Erscheinung - als Reaktion auf die sich ändernde Männermode. Kniehosen werden ausrangiert und die bis dahin bekannten Reiterstiefel gelten nun als ungeeignet. Der erste Herzog von Wellington, Arthur Wellesley, beauftragt seinen Schuhmacher den Reiterstiefel abzuändern, damit der Schuh sich besser an dem Bein anpasst und bequemer wird. Das Resultat ist ein Stiefel, der bis zur mittleren Wade geht und aus zartem Kalbsleder entworfen ist.
1844 entdeckt Charles Goodyear das Verfahren der Vulkanisierung, was die Herstellung von Schuhen und Gummischuhen verbessert. Bereits um 1800 sollen Eingeborene des Amazonasufers in Südamerika den ersten Schuh aus Gummi entworfen haben. 1852 kauft Hiram Hutchinson das Patent, um Fußbekleidung aus natürlichem Kautschuk herzustellen. Die Wellingtons werden fortan aus Gummi gefertigt.
Im Ersten und Zweiten Weltkrieg werden die Wellingtons von Soldaten getragen, die in den überfluteten Schützengräben von den grünen Gummistiefeln vor Nässe und Kälte geschützt werden. Gegen Ende des Krieges schmücken Wellingtons die Füße von Männern, Frauen und Kindern. Ihre Funktionalität und das modische Aussehen machen sie überall sehr beliebt. In jüngster Zeit sind die Wellington Boots, in England nennt man sie Wellies, wieder zum begehrten Modeobjekt aufgestiegen, an denen sich jung und alt erfreuen.
Die schottische Schuhfirma HUNTER ist eine der bekanntesten Hersteller von Wellington Boots. Als Haus- und Hofliferant der englischen Königsfamilie sieht man die Wellington Boots von HUNTER nicht selten auch an den Füßen der Queen.
+ Charakteristika +
Die Wellington Boots werden aus Kautschuk oder PVC hergestellt. Sie schützen die Füße damit vor Wasser, extremer Hitze und unebener Landschaft.
Der Wellington Gummistiefel geht bis kurz unters Knie, ist geräumig und passt sich dennoch der Fußform an. Die Sohle ist meist etwas dicker, die Zehenpartie der Wellies ist abgerundet. Zum echten Trendsetter sind die Wellington Boots wegen ihrer modischen Vielfalt aufgestiegen. Das Design reicht vom klassischen Tarngrün der Schuhe bis hin zu knalligen und schreiend bunten Farben, Pop-Art-Prints, Mustern und Blumenornamenten.
+ Mythos +
Arthur Wellesley, der erste Herzog von Wellington, war eine sehr bekannte Persönlichkeit seiner Zeit. Als Militärführer ging er u. a. mit einem Triumph aus dem Spanischen Unabhängigkeitskrieg und der Schlacht von Waterloo 1815 hervor. Darüber hinaus galt er auch als Stilikone: Sein Spitzname the Beau rührt her von seinem eleganten Modestil. Ihm haben wir auch die Wellington Boots zu verdanken. Er ließ sich prinzipiell Kleidung und Schuhe extra anfertigen, so bat er seinen Schuhmacher Hoby aus der St. James Street in London, ihm einen Schuh zu liefern, den man sowohl zum Kampf als auch am Abend tragen konnte. Arthur Wellesley machte die Wellington Boots beim britischen Adel des frühen 19. Jahrhunderts populär. Sein Name ziert bis heute die legendären Kautschukstiefel.
+ Fazit +
Wellington Boots sind nicht einfach nur Gummistiefel, ihre Funktionalität und das abwechslungsreiche Design garantieren auch bei schlechten Wetterbedingungen für stilvolles Auftreten. Mittlerweile gehören sie zur unverzichtbaren Grundausrüstung eines jeden Festival-Liebhabers. Dieser Modeklassiker schützt uns bei Nässe und Kälte, hält Füße warm und trocken, ohne dabei altmodisch oder altbacken auszusehen. Da kann der nächste Wolkenbruch gerne kommen.
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