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Modeklassiker & Stilikonen: Der Bolero
Der Bolero ++
Von den spanischen Stierkampfarenen hat dieses Kleidungstück den Weg in unseren Kleiderschrank gefunden. Als gelungene Alternative zur Jacke, einfach schnell übergeworfen, bietet er uns inzwischen unzählige Stylingmöglichkeiten: der Bolero+ Herkunft +
Die Geschichte des Boleros reicht weit in das vergangene Jahrhundert zurück. So trugen die eleganten Damen bereits zur Gründerzeit kleine Bolero-Jacken. Besonders zu Zeiten der Krinoline war es den Frauen unmöglich über dem weiten Reifrock, der manchmal einen Saumumfang von sechs bis acht Metern hatte, lange Jacken zu tragen. Stattdessen trugen sie kleine elegante Bolero-Jäckchen, die bis knapp unter die Brust reichten.
Darüber hinaus gehörte der Bolero in seinen Anfängen zum Bestandteil der traditionellen spanischen Tracht eines Toreros. Während den waghalsigen Stierkämpfen tragen die Männer bis heute kleine Jäckchen, die auffällig und prächtig bestickt sind. Die taillenkurzen spanischen Jäckchen sind vorne offen, langärmelig geschnitten und meist knopflos.
In den eleganten 50er Jahren wurde der Bolero als perfekte Ergänzung zu leichten Sommerkleidern oder über den schwingenden Petticoats getragen. Anfang der 80er Jahre begann auch der französische Modeschöpfer Yves Saint Laurent kleine Bolero- sowie Liftboyjacken zu entwerfen.
Danach verschwand das kleine Jäcken immer mal wieder in der Versenkung, ist aber heute komplett in die Damenmode übergegangen und wird, abgesehen von den feurigen Toreros, nicht von Männern getragen. Kombiniert zu Sommer- oder Cocktailkleidern, über einfache Tops zur Jeans oder als passendes Jäckchen zum Rock, begegnet der Bolero uns immer häufiger.
+ Charakteristika +
Der klassische Bolero wird meist offen getragen und ist ein taillenkurzes Jäckchen, das bis knapp unter die Brust reicht. Meist ist es lang- oder kurzärmelig geschnitten und wird über ärmellose Kleider getragen. Wie die Jacken der Stierkämpfer, an denen sich der Bolero orientiert, kommen sie ohne vorderen Verschluss aus.
Heute sind dem Bolero in Form und Farbe keine Grenzen mehr gesetzt. Mal länger mal kürzer, bedruckt mit bunten Mustern oder verziert mit kleinen Perlen, aus Baumwolle, Wolle oder Jeans, Boleros werden inzwischen in jeder erdenklichen Form und Farbe hergestellt. Edle Materialien wie Seide oder Chiffon passen besonders gut zu eleganten Abend- und Cocktailkleidern und sind die perfekten Begleiter für festliche Veranstaltungen wie Hochzeiten. Im Sommer sind besonders leichte Wickelboleros über Sommerkleidern beliebt oder gestrickte Boleros als Begleiter für kühle Sommerabende.
+ Mythos +
Wer den langen Weg nach Lateinamerika wagt, wird mit Sicherheit auch das ein oder andere Mal dem Bolero begegnen. Nur hat er hier wenig mit dem uns bekannten Kleidungsstück gemeinsam. Denn in Lateinamerika bezeichnet der Bolero eine Tanzart und eine Liedform, die im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts durch kubanische und spanische Einflüsse entstand. Es gibt inzwischen zahlreiche Varianten, die unter anderem durch die Einflüsse anderer Musikstile entstanden sind. Mit dem spanischen Bolero ist der kubanische nicht verwandt. Als Tanzform hat der kubanische Bolero besondere Popularität erlangt, wenn auch unter der missverständlichen Bezeichnung Rumba.
+ Fazit +
Wer auf der Suche nach einem Kleidungsstück ist, das eine gute Alternative zu Jacke oder Weste darstellt, für den ist der Bolero genau das Richtige. Nicht zu dick, nicht zu dünn, einfach übergeworfen und schon ist man ausgehfertig.
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