Die Melone ++

Sie gehört zur Grundausstattung eines englischen Gentlemans. Sie hat nicht nur eine spannende Geschichte zu erzählen, sie dient auch zum Schutze des Kopfes und ist die Mischung aus Zylinder und Mütze. Sie ist bereits über 160 Jahre alt und verdient somit den Titel Modeklassiker: die Melone.


+ Herkunft +

Der Erfinder der klassischen Melone, Thomas William Bowler, fertigte 1849 in Southwark, London erstmalig ein Modell in der typischen runden Form an. Der auch als Eisenhut bezeichnete Bowler war eine Anfertigung für  Thomas William Coke. Auf Grund ihres Auftraggebers, bzw Erfinders wird die Melone auch als Bowler oder Coke bezeichnet.

Wahrscheinlich wurde der Hut in Auftrag gegeben, um Reiter auf dem Rücken des Pferdes vor tief hängenden Ästen schützen. Ein anderer Grund  für die Herstellung war, dass Wilderer ihre Opfer oft auf den Kopf schlugen und diese durch den Hut geschützt werden sollten. Zunächst wurde der verstärkte Hut nur von Dienern getragen, doch durch seine schützenden Eigenschaften wanderte er bald auf die herrschaftliche Seite über. 1920 wurde die Melone durch britische Schienenarbeiter in Bolivien eingeführt und von dort an von peruanischen und bolivischen Frauen aus ethnischen Gruppen getragen. Hier in Deutschland gibt es noch weitere Bezeichnungen für das runde Modell. Gern wird er von Wanderern als Glocke oder Koks bezeichnet. Unter dem Namen Bibi kleidet die Melone die jecken Kölner beim Karneval. In den USA wird die Kopfbedeckung mit der eigenwilligen Form wiederum als Derby bezeichnet. Hier lässt sich der Name auf den 12. Graf von Derby, namens Edward Smith-Stanley zurückführen, welcher den Hut regelmäßig zu den bekannten Pferderennen trug. Bis heute sind viele Ikonen, wie Winston Churchill, Charlie Chaplin, Laurel und Hardy, Alexander DeLarge, Cornelius Fudge, Dr. Watson oder Pete Doherty der typischen englischen Kopfbedeckung treu geblieben.


+ Charakteristika +

Wir bezeichnen den Hut als Melone auf Grund der unübersehbaren Ähnlichkeit zur Wassermelone. Die klassische Form ist steif und abgerundet. Die originale Melone ist aus schwarzem Filz gefertigt und hat eine steife Krempe. Dazu wurden früher ein maßgeschneiderter Anzug und ein Wollmantel getragen. Heutzutage gibt es das Modell auch in anderen Farben, wie Braun oder Dunkelblau.


+ Mythos +
Mit Schirm, Charme und Melone, eine britische Fernsehserie machte den Bowler zu ihrem Symbol. In der Tat kennen viele die Melone erst seit dem Hype um die Sendung. In den 60er Jahren wurde die TV-Serie abgedreht und zeigt die beiden Agenten John Steel und Emma Peel bei der Lösung ihrer aufregenden Fälle. In der Serie ist die Melone von John Steele mit Stahl verstärkt und findet, neben dem schießenden Regenschirm, oft in Kampfszenen ihren Einsatz.


+ Fazit +

Die Melone hat eine schützende Funktion und eine lange Tradition. Die Vintage Versionen des Kulthutes sind heutzutage wieder schwer angesagt. In Subkulturen, wie der Punk- und Indieszene erlebt die Melone ein Comeback. Richtig stilecht getragen wird sie aber eigentlich nur noch in England, oder von Dressurreitern.