- modebücher
- modedekaden
- modebiografien
- modefotografen
- modeklassiker
- modefilme
- modelexikon
- textillexikon
|
|
Designerbiografien & Modelegenden: Kenzo Takada
Modebiografie - Kenzo Takada ++
Lebensdaten: |
27. Februar 1939 |
---|---|
Herkunftsland: |
Japan, Hyogo |
bekannt für: |
Ethno-Look, florale Prints |
Modezitat: |
„Fashion is about bringing dreams to everyday existence.“ |
+ Der Weg zum Erfolg +
In eine von Traditionen geprägte Familie hineingeboren, fiel es dem jungen Kenzo Takada zunächst schwer, seinem Wunsch, Modedesign zu studieren, nachzugehen. Während er immer wieder die Modemagazine seiner Schwester durchstöberte, wuchs der Drang, eines Tages selbst in die Welt der Mode einzutauchen. Stattdessen folgte Kenzo dem Wunsch der Familie und begann ein Literaturstudium an der University of Kobe.
Im Jahr 1959 fasste er gegen den offensichtlichen Willen seiner Eltern den Entschluss, sein bisheriges Studium abzubrechen, um am Bunka Fashion College in Tokio Modedesign zu studieren. Kenzo Takada wurde der erste männliche Student der renommierten Modeschule.
1964 brach Kenzo Takada seine Zelte in Japan ab und reiste mit dem Schiff über Marseille nach Paris. Nach einer anderthalbmonatigen Reise in der französischen Hauptstadt angekommen, musste der 26-jährige feststellen, dass man sich dortzulande nur mäßig erfreut über die Anwesenheit ausländischer Designer zeigte. Innerhalb der folgenden fünf Jahre fertigte Kenzo Sketchings für andere Designer wie Louis Feraud an und arbeitete in verschiedenen Department Stores, um die finanziellen Mittel für seine Labelgründung zusammen zu sparen.
Im Jahr 1970 eröffnete Kenzo seine erste Boutique in einem alten Ladenlokal in der Galerie Vivienne, die er nach dem Vorbild der Urwaldbilder von Henri Rousseaus renovierte und Jungle Jap (Jap von Japonaise) taufte. Gleichzeitig präsentierte Kenzo als erster japanischer Designer seine Kollektion in Paris und landete damit gleich auf dem Titel der Modezeitschrift Elle. Diese erste Kollektion, die mit einem Mix aus Ethno-Elementen zu der Zeit völlig neu war, schlug in Paris ein wie eine Bombe. Die bunte, fröhliche Mischung aus günstig erstandenen Flohmarktstoffen wurde zur Lieblingsmarke der Modeszene. Der Hippiestil von Jungle Jap war so erfolgreich, dass Kenzo Schwierigkeiten hatte, der großen Nachfrage nachzukommen. Statt der ursprünglich 700 geladenen Gäste zu seiner Modenschau, erschienen 2000 Menschen. Kenzo war in aller Munde und seine Entwürfe wurden zu Hauf kopiert.
Die nächsten Jahre verliefen erfolgreich, 1988 lancierte er die Düfte Kenzo by Kenzo, Parfum d'ete, L'eau de Kenzo und Madly Kenzo. 1993 verkaufte er seine Marke für 482 Millionen Franc an den Luxusgüterkonzern LVMH, blieb dem Unternehmen jedoch als Chefdesigner erhalten. 1999 gab Kenzo überraschend die künstlerische Leitung seines Labels aus der Hand, um mehr Zeit für seine Familie zu haben und zu reisen.
Von 2003 bis 2008 übernahm Antonio Marras die kreative Leitung und es wurde allmählich etwas ruhiger um das Unternehmen. Erst seit 2011 erfreut sich das Modelabel durch das Opening Ceremony-Duo Humberto Leon und Carol Lim wieder der originellen Designs seiner Gründungsphase und erlangt erneuten Kultstatus.
+ Modestil +
Bei Kenzo crashen die Kulturen in verschiedensten Farben, Mustern und Schnitten aufeinander. Bezeichnend für die Stil-DNA ist ein bunter Mix aus multikulturellen Designs in hochwertiger Verarbeitung. So kann der japanische Designer gut und gerne als der Erfínder des Ethno-Looks bezeichnet werden. Er brachte die Idee, Stilelemente verschiedener Länder und Kulturen in einer Kollektion zu vereinen, in den 70er Jahren erstmals auf den Laufsteg und wurde damit fortan immer wieder von anderen Labels kopiert.
Im Hause Kenzo dürfen sogar die Models auf dem Laufsteg lächeln. Das kommt nicht von ungefähr, denn die Blumenprints und weit ausladende Schnitte des Labels spiegeln immer noch den Hippie-Flair der 70er wider. Bodenlange Strickmäntel, nur mit einem Gürtel in der Taille gehalten, werden im Lagenlook mit Millefleur-Kleidern und Fellelementen kombiniert. Opulente Stickereien und PomPoms komplettieren den Weltenbummler-Look.
+Aktuell+
Ganz aus der Modewelt auszuscheiden, scheint Kenzo Takada fern zu liegen. 2005 präsentierte er sein Label Gokan Kobo, dass 2006 in Takada by Kenzo Takada umbenannt wurde und Dekorationsartikel, Möbel, Geschirr, Damenbekleidung und Bademode führt- natürlich mit Blumendesigns.
Der japanische Modeschöpfer scheint noch lange nicht an Ruhestand zu denken. So folgten seither zehn großformatige Selbstporträts in einer Pariser Kunstgalerie, die Gestaltung der Inneneinrichtung eines Hotels auf Mauritius sowie Kollaborationen mit einem Yachthersteller oder einem Pariser Juwelier. Kenzo Takada ist immer wieder für Überraschungen gut.
Seit die Kreativdirektoren Humberto Leon und Carol Lim das Ruder bei Kenzo übernommen haben, sorgen sie für jede Menge frischen Wind und schmeißen ein It-Piece nach dem anderen auf den Markt. Mit einer Mischung aus den für Kenzo gewohnt wilden Farbkombinationen und sportiven Elementen ist ein regelrechter Markenhype um das Pariser Label entstanden.
+ Mehr Modebiografien +
Alle Kategorien bei Modeopfer110