PB 0110 – Ledertaschen als Lebensgefährten ++
Zehn Jahre lang leitete Philipp Bree das operative Geschäft des Familienunternehmens Bree. Seit 2012 konzentriert er sich nun auf sein eigenes Taschenlabel PB 0110, mit dem er die zeitgenössische Entwicklung von Lederaccessoires wiederentdecken möchte.
Was hinter dem kryptischen Code PB 0110 steht, ist nicht so kompliziert, wie man anfangs denkt. Eigentlich ist die Erklärung sogar recht übersichtlich. Denn der Labelname, den Philipp Bree sich für seine Ledertaschen-Kollektion ausgedacht hat, setzt sich aus den wichtigsten Eckdaten zu seiner Person zusammen – zuerst die Initialen, dann das Geburtsdatum. Recht simpel und pragmatisch. Und so wird gleichzeitig klar, dass es bei diesem Label weniger um einen glänzenden Markennamen, als vielmehr um das Produkt an sich geht.
Philipp Bree hat sich an die alten Taschen erinnert, die er noch von seinem Vater besitzt und die mit der Zeit eine Patina erhalten haben, die sie optisch hat reifen lassen.
Diesen gedanklichen Ansatz von Langlebigkeit und Qualität vermisste Bree bislang. Statt ein Produkt durch Gebrauchsspuren natürlich altern zu lassen, überziehen viele Firmen heute Ledertaschen oder Jeans mit teuren Waschungen und anderen chemischen Prozessen, um ihnen auf künstliche Weise Gebrauchsspuren und damit wiederum Leben einzuhauchen.
Mit den Kollektionen von PB 0110 sollen Taschen wieder zu ihrer ursprünglichen Bedeutung zurückfinden, indem sie zu langlebigen Gebrauchsgegenständen werden. Das bedeutet allerdings nicht gleichzeitig, dass Phillipp Bree zu diesem Zweck die Optik in den Hintergrund gestellt hätte. Im Gegenteil. Jedes Modell ist in seiner Form und der Auswahl der Details reduziert und ausgefeilt. Zurückhaltung steht im Vordergrund, auch farblich. Zarte Nude- und Minttöne wechseln sich mit einem gedeckten Anthrazit ab. Hin und wieder wird das robuste Leder von festem Leinen in Beige oder Grau abgelöst.
Alle verwendeten Leder kommen aus einer italienischen Gerberei, die ihre Rindshäute mit pflanzlichen Farbstoffen gerbt. Das Leinen bestellt Philipp Bree in Belgien.
Um der ersten Kollektion gleich den richtigen Schliff zu verpassen, hat Bree sich die Münchner Künstlerin und Designerin Ayzit Bostan ins Boot geholt. Bostan entwarf für die erste Kollektion des Labels neun zeitlose Damenmodelle mit puristischem Charakter. Für die Herrenkollektion machten sich die Londoner Accessoire-Designerin Christine Ahrens und der Berliner Produktdesigner Christian Metzner ans Werk.
Die komplette Kollektion wird ab Juni 2013 im Handel erhältlich sein.