Olga Weiser – Mode und Illustration in wunderbarer Eintracht ++
Die Kölner Designerin Kathrin Olga Weiser lässt in ihrer Kollektion für den Sommer 2013 gekonnt Illustrationen mit hochwertig verarbeiteter Seide verschmelzen und präsentiert uns eine Kollektion, die das Image von eingestaubter Seidemalerei gehörig aufpoliert.
Seidenmalerei war in den 90er Jahren ziemlich beliebt. Wer ein Fünkchen Kreativität in sich spürte, bemalte entweder ein Fensterbild oder den obligatorischen Schal mit diffusem Farbverlauf. Und genau an dieser Stelle hat die Assoziationskette auch schon ihr Ende. Leider. Denn was mit leuchtenden Farben und fließender Seide möglich ist, geht weit über misslungene Kreativitätsausbrüche aus den Neunzigern hinaus.
Die Kölner Modedesignerin und Illustratorin Kathrin Olga Weiser hat eine Sommerkollektion entworfen, die sich ganz dem edlen Stoff, mit dem kühlen Glanz widmet. Bemalt mit farbintensiven Motiven überholt sie unser eingestaubtes Bild von seltsamen Malexperimenten komplett und gibt der Kunst der Seidenmalerei im wahrsten Sinne des Wortes einen frischen Anstrich. Mit ihrem 2012 gegründeten Label Olga Weiser rückt die studierte Modedesignerin, die ihren Abschluss an der Academy of Fine Arts in Maastricht machte, das Thema Illustration in den Vordergrund. Zum Glück, denn ihre aquarellierten Zeichnungen von Blüten, Obst und Fischen haben soviel Ausdrucksstärke, dass sie ein einfaches Seidentop schnell zu einem absoluten Lieblingsstück machen.
Generell leben die Entwürfe von Olga Weiser vom Spiel mit den Kontrasten. Fließende Tops, Kleider und Tuniken in gedecktem Weiß werden von Bündchen und Paspeln in strahlenden Neonfarben eingefasst. Sie wirken wie ein Rahmen für die knalligen und gleichzeitig zarten Illustrationen und Kaleidoskop-Drucke, die sich auf beinahe jedem Stück wieder finden. Die Designerin schafft es, leichte, absolut tragbare Sommerstücke zu entwerfen, die trotzdem aus der Masse herausstechen und mit ihren halb realistischen, halb unwirklichen Prints in Erinnerung zu bleiben.
Eine ziemlich bemerkenswerte Leistung, bedenkt man, dass es sich hier um eine Debut-Kollektion handelt. Sicher ist das souveräne Design auf die Erfahrung zurückzuführen, die Kathrin Olga Weiser bereits in der Branche sammeln konnte.
Bevor die Designerin ihr eigenes Label gründete, arbeitete sie drei Jahre lang als Modedesignerin für einen großen Textilhersteller, der seine Kollektionen größtenteils in China produziert. Die Arbeit mit Trendanalysen und produktionstechnischen Details gaben ihr die richtige Grundlage, um es auf eigenen Beinen zu versuchen. Nicht desto trotz war für die 1985 geborene Designerin zugleich klar, dass sie sich mit ihrer eigenen Kollektion von der Massenproduktion im herkömmlichen Sinne distanzieren möchte. So werden alle Stücke der aktuellen Kollektion mit dem Titel „Gift“ in und um Köln herum produziert.
Es gibt keinen Onlineshop, stattdessen können interessierte Käufer eine Anfrage per Mail an die Designerin schicken. Laut Website liegen die Preise der schönen Stücke zwischen 80 und 230 Euro. Das hört sich mehr als fair an. Wer alternativ lieber eines der illustrierten Motive gerahmt an der Wand sehen möchte, der kann die Illustrationen und Drucke auch in limitierter Auflage als Kunstdruck für 40 Euro pro Stück erstehen.
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