UNEINS - Mode aus zwei Welten in harmonischem Kontrast ++
Berlin und Helsinki in ein einziges Label gepackt - Skandinaviens reine und raue Natur und Berlins Großstadtflair. Die beiden Designerinnen bringen die vermeintlichen Gegensätze problemlos auf einen Nenner und beweisen dabei, dass sie sich ziemlich einig sind, wohin die Reise für ihr neues Modelabel gehen soll.
Bei diesem Label ist noch alles sehr frisch. Gerade erst haben Linda Förstner und Sarah Grohé ihre erste Kollektion für den Herbst/Winter 2013/14 auf der PREMIUM in Berlin gezeigt. Das positive Feedback macht Mut für den Sprung ins harte Modegeschäft. Aber nach dem Spiel ist vor dem Spiel und so startet direkt im Anschluss die Vorbereitung der nächsten Sommerkollektion.
Mit ihren Kollektionen wollen die beiden gerade dieses Gefühl einer rastlosen Generation aufnehmen, die immer auf der Suche nach Neuem durch die Welt streicht. Denn ähnlich erging es auch Linda, die in Deutschland geboren ist, an der Aalto University’s School of Fashion and Design in Helsinki studiert hat, einige Länder bereiste, bis sie sich schließlich ihren Traum erfüllte – das eigene Label. Irgendwann dazwischen traf sie auf Sarah, die sie gerne als Seelenverwandte bezeichnet, und wusste vom ersten Moment an, dass diese Herausforderung nur gemeinsam angegangen wird. Die beiden nahmen schließlich auch noch Aleksandrina Atanasova mit ins Boot, die in Finnland Marketing studiert hat, um auch auf der geschäftlichen Seite abgesichert zu sein. Seither wird zwischen Berlin und Helsinki gependelt.
Was macht diesen Spagat aus und wie zeigt er sich im Design? Linda macht uns die Verbindung deutlich:
Die Frage kann man auf vielen Ebenen beantworten. Auf der persönlichen Ebene steht Skandinavien für meine Wahlheimat, Deutschland für meine wirkliche Heimat. Beides beeinflusst mich im Designprozess und drückt sich in meiner Arbeit aus. So wie ich Skandinavien kennengelernt habe, wird hier Design sehr groß geschrieben. Das zeigt sich in der gesamten Lebensweise und Ästhetik und hat mich extrem beeinflusst. Dazu kommt die skandinavische Landschaft. Die Stille, die Weite, die Extreme. Wenn man im einsamen Lappland auf einen stillen See hinausblickt, könnte das laute, bunte und immer wache Berlin nicht ferner sein. Ich denke unsere Kollektion steht genau dafür - die Kontraste, die sich vermischen und daraus etwas Neues entstehen lassen.
So wird in der UNEINS Kollektion finnisches Rentierleder verwendet, das sehr weich ist und durch die satten und kräftigen Farben im Mittelpunkt steht. Die Kombination mit edlen italienischen Wollgeweben für die Mäntel verbindet die raue Natur mit einer gewissen Eleganz. Beide Aspekte finden sich auch im digitalen Print auf einem leichten Wollgewebe wieder. Mit seinen kräftigen Farben ist er sehr plakativ und doch gleichzeitig weich und organisch, in seinen Formen vage und lässt so Raum für Interpretation und Phantasie.
Sarah stellt das internationale Konzept noch genauer dar:
Wenn man typisch "skandinavisches" und "Berliner Design" stilistisch betrachtet, finden wir auch beides in unserer Kollektion. Die meisten Silhouetten sind sehr gerade und clean, mit einem Hauch Geometrie und Grafik, was für mich sehr für skandinavisches Design steht. Der Berliner Einfluss zeigt sich in dem Bruch zwischen femininer Eleganz und ‚roughen‘ Lederdetails, edlen Wollstoffen und sichtbaren Metallreißverschlüssen…vor allem aber inspiriert uns Berlin mit seiner einzigartigen Mischung aus kulturellen Einflüssen, Stilrichtungen und Ausdrucksformen – im Kontrast zur eindeutigen skandinavischen Formsprache ist das unvorhersehbare, um Ecken denkende und auf eine Art freie oder verrückte Berlin eine tolle Ergänzung.
Auf die Frage hin, ob die beiden versuchen UNEINS in Deutschland und Skandinavien gleichermaßen bekannt zu machen und welcher Markt der leichtere ist, klärt uns Sarah auf:
Deutschland und Skandinavien sind gleichermaßen Zielmärkte, aber ebenso wie andere europäische Länder, Japan und auch die USA. Für hochwertige Produkte mit einem gewissen Design Anspruch ist aber sicherlich Skandinavien der leichtere Markt - in Deutschland hat Mode sicherlich noch (!) einen anderen Stellenwert auf dem Luxusgütermarkt.
So können wir wohl noch Einiges aus dem hohen Norden lernen und sind gespannt, welche Gegensätze UNEINS im Sommer 2014 zusammenbringt. Von Uneinigkeit wird bestimmt wieder keine Spur sein.
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