Louise Gray – Karneval im Modezirkus ++
Die gebürtige Schottin Louise Gray ist seit 2007 für die knallbunten Schocker in der Modewelt zuständig und mischt mit ihren verrückten Entwürfen vor allem den Londoner Underground auf.
London und Deutschland sind, was das Wetter angeht, im Winter leider kaum zu unterscheiden. Eine die sich von Dauerregen und niedrigen Temperaturen in der britischen Metropole jedoch nicht negativ beeinflussen lässt, ist die Modedesignerin Louise Gray. Ihren knalligen und verrückten Designs sieht man nicht an, dass sie womöglich an grauen Regentagen entstanden sind. Auch hierzulande bieten wir mit den Kollektionen von Louise Gray, einer Mischung aus mutigem Mustermix und kräftigen Farben, dem Hundswetter gekonnt die Stirn.
Auf der Suche nach Menschen und Designern, die die Mode nicht ganz so ernst nehmen und für die der Spaß an erster Stelle steht, kommt man an Louise Gray gar nicht vorbei. Nimmt man ihre Kollektionen genau unter die Lupe, offenbart sich das gesamte Spektrum an wild kombinierten Musterungen, die auf eine schier unerschöpfliche Flut an Inspiration seitens der Designerin schließen lassen. Hemmungslos kombiniert Louise Gray Muster über Muster in Kontrastfarben, die so unerschrocken im Lagenlook getragen werden, dass einem fast schwindelig wird. Dabei klingt der Name der aktuellen Kollektion für Frühjahr/Sommer 2013 Now what fast wie eine Kampfansage an den langweiligen Einheitslook. Ihre Message ist klar, Mode soll Spaß machen und kann immer wieder gerne ironisch interpretiert werden.
Von der Textil- zur Modedesignerin
Die Designerin könnte mit ihren gefärbten Augenbrauen und den wilden Frisuren selbst Modell für eine ihrer Kampagnen stehen. Dass sie eigentlich Textildesign an der Glasgow School of Art studiert hat, mit Master am Central Saint Martins in London, und nicht Modedesign, sieht man den Modellen gleich an. Sie kombiniert verschiedenste Materialien und entwickelt eigene Druck- und Webtechniken, damit ihre Stoffe in keinem Fall zu vergleichen sind. Auch ihr Markenzeichen, die handgestickten Ornamente auf folkloristisch angehauchten Kleidern und Jacken, zeugen von Grays versierter Handwerkskunst. Ihr Talent blieb natürlich auch den großen Playern der Modebranche nicht verborgen und so klopften Asos und Topshop bereits für Kooperationen an. Seitdem arbeitete die junge Designerin auch weiterhin für große Namen der Branche, für Lanvin als Freelancer und auch für Diane von Fürstenberg als Ideengeberin.
Geliebt wird Louise Grey vor allem bei den Londoner Subkulturen, die ganz und gar dem klassischen Brit Chic entgegen treten. Ein zurecht gefeiertes Talent, das die Deutschen hoffentlich auch bald aus der Reserve lockt.
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