BAGAZ - Die etwas andere Philosophie der Weltanschauung ++
Weg vom eintönigen Modediktat der Großkonzerne! Yuliya Gröling und Veronika Filonova rufen mit ihrer ersten Kollektion für den Winter 2012/13 zum neuen Rebellentum und mehr Individualität auf. Mit einer Symbiose aus Grunge und moderner Architektur geben sie uns einen guten Grund, bereits den nächsten Winter herbeizuwünschen.
Mode war schon immer Ausdruck von Protest. Mit Flapper Dresses gegen die Korsage in den 20er Jahren oder mit Hosen für Frauen gegen den Sexismus der 60er. Die Hippies kämpften gegen Konformität und Spießigkeit in den 70ern oder die Punks einfach gegen alles in den 80ern. Gegen was richten wir uns heute eigentlich? Zumindest was unser modisches Verständnis angeht? Gegen die Uniformierung durch Billigketten und Massenproduktion?
Die Modeindustrie hat es uns in den letzten Jahren sehr einfach gemacht. Wir müssen nicht mehr allzu genau nachdenken, was uns eigentlich gefällt oder ob unser ganz persönlicher Stil vielleicht irgendwie auf der Strecke geblieben ist. Die Auswahl ist so riesig und günstig, die Werbung so überzeugend, dass manchmal kopf- und willenlos eingekauft wird. Viele junge Modelabels wollen genau diesen Trend aufbrechen und mit ihren spannenden und innovativen Kollektionen ein neues Bewusstsein für mehr Individualität und Stilempfinden schaffen.
Yuliya Gröling und Veronika Filonova sind keine Rebellen, sondern wollen einfach dafür sorgen, dass wir endlich mal wieder unseren eigenen Stil behaupten und aus der Masse hervorstechen. Ihre Kreationen wollen sich deshalb von anderen Stilrichtungen konsequent unterscheiden.
Beide sind keine Modedesignerinnen im klassischen Sinne. Vielleicht haben sie genau deshalb diesen hohen Anspruch an ihre Mode und ihre Klientel. Yuliya studierte Kunstgeschichte und Veronika Architektur in Russland. Der leitende Gedanke ihrer Modeideologie hat deshalb seinen Ursprung in ihren fachfremden Ausbildungen. 2011 gründeten sie in Berlin ihr eigenes Modelabel BAGAZ, das stark beeinflusst ist vom Konstruktivismus und einer Symbiose aus Grunge und moderner Architektur.
Mit ihrer ersten Kollektion für den Herbst/Winter 2012/13 zeigen die geometrischen Formen eine Funktionalität, die unbefangene Züge trägt. Trotz klarer Linienführung und einer Dominanz von Schwarz wirkt die BAGAZ Kollektion feminin und spiegelt zugleich das Bild einer widerspenstigen Powerfrau wider, die einen gewissen Protest verkörpert. Hinter ihrer Lässigkeit verbirgt sich aber auch eine freche Anmut. Trotzdem wirkt bei BAGAZ nichts allzu streng. Für die durchweg eleganten und geometrischen Schnitte werden hochwertige, einfarbige oder subtil gemusterte und strukturierte Baumwollstoffe, aber auch Seide und Wollstoffe verwendet. Die gedeckten Farben und Schichten der Kollektion fordern damit die heutige Pracht und Steifheit in der Mode heraus.
Mutig sein und sich vom Modediktat befreien - Yuliya und Veronika haben das geschafft und geben uns mit ihrer ersten Kollektion einen guten Grund, sich auf den nächsten Winter zu freuen. Denn ein bisschen Freiheit im Kopf und am Körper sollten wir öfters einmal wieder ausprobieren.
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