Anne Sofie Madsen – Die Dänen können auch dramatisch! ++
Dieses Label wird im Winter 2012/13 nun wirklich einmal göttlich gelenkt. Denn die dänische Designerin Anne Sofie Madsen lässt in ihrer couturigen Prêt-à-porter Kollektion die Göttin Sedna mitmischen.
Manchmal fragt man sich wirklich wie schnell ein Label von 0 auf 100 gehen kann. Aber bei den Dänen wundert uns eigentlich gar nichts mehr. Nach ihrem Abschluss 2010 an der Royal Danish Academy of Fine Arts ging es noch schnell auf einen Sprung nach Paris zu Dior unter John Galliano, dann zu Alexander McQueen nach London. Kurz darauf wurde Anne Sofie Madsen eingeladen ihre Abschlusskollektion bei der Vauxhall Fashion Scout Show der London Fashion Week zu zeigen und startete schließlich richtig durch mit ihrer Debut Kollektion im August 2011. Ein glatter Durchmarsch. Aber ihre couturigen Kollektionen, die immer den Dreh zum Tragbaren schaffen, müssen auch einfach hoch gelobt werden.
Ihre Kollektionen lassen sich auf den ersten Blick nur ganz schwer einordnen, denn von minimalistischen Looks, verspielt rustikalen Details, Clean Chic bis hin zu opulenten Roben oder hartem Rock Glam trifft hier alles aufeinander. Aber trotzdem widerspricht sich keine Idee, sondern man spürt einfach eine konstante Steigerung innerhalb der Kollektion, wobei jeder Look ein eigenes Highlight ist. Aber wer großen Meistern über die Schulter schaut, der nimmt auch einiges davon mit in sein eigenes Label. Die Maßschneiderei ist hier trotzdem dem Kommerz angenehm nah.
Anne Sofie Madsen hat aber noch ein ganz besonderes Ass im Ärmel – die Malerei und Illustration. Diese Leidenschaft wird in ihrer aktuellen Herbst/Winter Kollektion 12/13 wundervoll eingebettet. Mononoke wird von Sedna, einer Göttin der Inuit, inspiriert. Sie herrscht über die Unterwelt halb Skelett, halb Mensch. Die tragische Geschichte einer schönen jungen Frau, die im eisigen Wasser stirbt und Rache schwört. Ihr Skelett taucht immer wieder in den Entwürfen auf, ebenso wie kunstvolle Details, inspiriert von Elfenbeinschnitzereien der Inuit. Die menschliche Seite wird umso lebhafter durch aufwendige Schnitte oder Fransen gezeigt. Hinzu kommen noch ein paar Anleihen viktorianische Männermode, die die Kollektion düster und dramatisch machen.
Anne Sofie Madsen zeigt wieder einmal welches Format die Skandinavier haben, allen voran die Dänen. Couturige Teile werden mit tragbaren gemixt – genau so wie wir es am liebsten mögen.
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