Aganovich – Mode mit Baukastenprinzip ++
Die Designer Nana Aganovich und Brooke Taylor kreieren Kollektionen, deren Einzelteile wie Puzzlestücke zusammengesetzt werden können und so immer neue Kompositionen ergeben.
Gewöhnlich haben Designer eine ganz klare Vorstellung davon, wie ihre Kreationen am Ende kombiniert werden sollen. Für das Designer-Duo Aganovich, bestehend aus Nana Aganovich und Brooke Taylor, gilt das auch, nur irgendwie anders. Ihre Kollektionen setzen sich aus Einzelstücken zusammen, die untereinander ganz willkürlich kombiniert werden können und so immer wieder einen neuen Look ergeben. Wie geometrische Puzzleteile wirken ihre Entwürfe, die für die kommende Herbst/Winter Kollektion 2011/2012 ganz in Blautönen gehalten wurden.
Die Geschichte von Aganovich beginnt 2002, als Nana Aganovich auf den damaligen Schriftsteller Brooke Taylor traf, der es nicht lassen konnte, sich immer wieder verwobene Geschichten um Intrigen und weibliche Verführung auszudenken, mit dem Ziel Nana zu beeindrucken. Der Plan ging auf. Aus Taylor und Aganovich wurde ein Paar und aus seinen Geschichten wurde der Stoff zu Aganovich’s Kollektionen. Seither entwickelt Taylor jede Saison eine Story, die sich meist um den Charakter einer clownsähnlichen Femme Fatale namens Sisi Bogdanovich dreht. Nana nimmt diese Geschichten, um sie in Form neuer Entwürfe zu visualisieren.
In der neuesten Aganovich Kollektion, die im Pariser Palais de Tokyo präsentiert wurde, ist der Geist von Sisi Bogdanovich allgegenwärtig. Große Kragen, Melonen, Jacken mit runden Schultern und weiße Latexstrümpfe. Lage um Lage setzen die Looks sich aus schwerem Samt, steif fallenden Baumwollqualitäten und schillerndem Satin zusammen. Unzählige Blautöne werden übereinander gelegt und blitzen aus Jackenärmeln heraus. Scherenschnittartig legen asymmetrische Cutouts Schicht um Schicht frei und bringen so eine ganz neue Dimension in das monotone Blau.
Der wilde Materialmix ist auf den ersten Blick doch recht ungewöhnlich und sicherlich nicht jedermanns Freund. Auch die Alltagstauglichkeit der Schicht-Klamotte wagen wir in Frage zu stellen. Nicht desto trotz lieben wir das Zusammenspiel der gegensätzlichen Blaunuancen und die unerwartete Vielfältigkeit, die sich aus dem Spiel mit den Lagen ergibt. Einen kleinen Baukasten könnte auch unser Kleiderschrank gebrauchen.
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