SUNO - Bringt Afrika nach New York ++
Max Osterweis zählt zu den wenigen jungen Designern deren Karriere Dank Michelle Obama einen kräftigen Schub erlebt hat. Der Mann aus San Francisco arbeitete als Drehbuchautor bevor er sich ins Modegeschäft stürzte.
Auf seinen zahlreichen Reisen nach Kenia begann er traditionelle afrikanische Stoffe zu sammeln. Seine Mutter hatte sich dorthin zur Ruhe gesetzt und so nutze er die Gelegenheit, das Land regelmäßig zu besuchen. Sie ging auf Safari und kam einfach nicht mehr zurück, sagt Osterwies, der seine Kollektion nach seiner Mutter benannte. Fast ein Jahrzehnt lang jagte er den bunten Textilen nach, die er fast wie eine Obsession sammelte.
2008 beschloss er schließlich mehr daraus zu machen, als die leuchtenden Farben in Regalen verstauben zu lassen. Aus der Idee aus diesen Stoffen Kleider für seine Freundin zu machen, entstand schließlich ein Modelabel. Ohne jegliche Erfahrung in der Branche startete er mit Hilfe von Freunden, die sich im Modegeschäft auskannten.
Die Aussicht, dass sich Kenia nach den politischen Tumulten gegen Ausländer oder Fremde verschließen könnte, ein Land voller natürlicher Ressourcen, Talente und Willensstärke, war für ihn Ansporn genug, etwas aus den gesammelten Stoffen zu erschaffen - mit dem Hintergedanken, die sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen und Entwicklungen des Landes vielleicht positiv zu beeinflussen. Er gründete eine Firma, die Kenianer beschäftigt, Arbeiter fair behandelt und das kunsthandwerkliche Potential des Landes über die Grenzen hinaus bekannt macht.
Er übergab seine große Sammlung 2 kleinen Betrieben in Afrika und ließ die traditionellen Stoffe von einheimischen Näherinnen verarbeiteten. Daraus entsteht Saison für Saison eine Kollektion mit Ethno Touch, die aber völlig modern ist. Westliches Design und Geradlinigkeit trifft auf handwerkliche und künstlerische Stärke. Die Basis eines jeden Designs sind natürlich die Stoffe, plakativ bedruckte Tücher in leuchtenden Farben, die man Kangas nennt. Afrikanische Frauen kaufen sie als Paar um sie zum Beispiel als Kleid, Babytragetuch, Rock oder Kopftuch oder sogar als Pyjama zu tragen. Eine dieser Kangas, verwandelt in eine blaue Bluse, konnte man vor kurzem an der First Lady Michelle Obama sehen.
Entwurf und Produktentwicklung für SUNO findet in New York statt. Dort werden die Schnitte und Muster hergestellt. Diese werden dann nach Kenia gebracht, wo die Kleidung kunstvoll in kleinen Werkstätten hergestellt wird.
Zum afrikanischen Stil werden auch Saison für Saison neue Ideen gemischt. Die aktuelle Kollektion für Herbst/Winter 2010 ist inspiriert von der Innenarchitektur der späten 60er Jahre in Amerika, Klimt, Reisen in die Türkei, nach Paris und Indien. Aber auch immer wieder das Aufeinandertreffen von New York und Afrika wird zum Thema gemacht. Bei der aktuellen Kollektion wurden zum ersten Mal viele der Druckdesigns selbst entwickelt. Auch die Zusammenarbeit mit den kenianischen Schneiderinnen hat sich weiterentwickelt und perfektioniert, so dass mit Stickereien und Perlen experimentiert werden konnte.
Die Preise sind annehmbar und für Innovation und Neuartigkeit gerechtfertigt. Mit ihren 80 bis 650 Dollar muss man die SUNO Modelle jedoch in den exklusiven Stores der großen Metropolen suchen.
mehr newcomer labels im überblick
Recycling Couture - Tweed-Kleider von Helen van Rees ++
Die Mode der Designerin Helen van Rees wirkt, als wäre Madame Chanel in die Zukunft gereist. Tweed trifft Futurismus und Nachhaltigkeit – eine innovative Art...
Na Di – Blumige Menswear aus London ++
Die chinesische Jungdesignerin Na Di dekoriert klassische Menswear mit schrillen, durch und durch femininen Blumenprints. Ein Kontrast, der diese Männermode zu...
Elina Priha – Patchwork-Streetwear im Herbst/Winter 2013/14 ++
Die finnische Designerin Elina Priha verhilft einem fast vergessenen Moderelikt zu neuem Glanz – dem Patchwork Look. In zeitgemäße Streetwear umgesetzt,...
Lulu & Co – Mit Fashion East auf Talentfang ++
Lulu Kennedy gilt als DIE Talent-Spotterin in der englischen Modebranche und ebnet mit ihrem Förderverein Fashion East bereits seit Jahren Jungdesignern den...
Christian Wijnants – Strickmode aus einem Guss ++
Mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht, gehört der Belgier Christian Wijnants zur neuen Generation der legendären Antwerpener Designer. Seine Kollektionen...
Sacai – Tragbare Kunstwerke aus bekannten Modeklassikern ++
Die japanische Modedesignerin Chitose Abe ist bekannt für ihre wilden Materialmixe. Im Herbst/Winter 2013/14 hat sie für Sacai Klassiker der Modegeschichte...
Barbara Casasola - Mit Plissée und Pastell in den Winter ++
Die brasilianische Designerin Barbara Casasola wird mit ihren puren Plissée-Kleidern bereits als die neue Madame Grès gehandelt. In diesem Winter ist ihre...
Clover Canyon - Die Zeit der Prints ist noch lange nicht vorbei ++
So harmonisch kamen die USA und Russland schon lange nicht mehr zusammen. Die amerikanische Designerin Rozae Nichols lässt in ihrer Herbst/Winter Kollektion...
Haute Papier von Bea Szenfeld – Papier kann auch Mode ++
Die schwedische Designerin Bea Szenfeld ist für ihre theatralischen Shows und künstlerischen Kollektionen aus Papier bekannt, mit denen sie gerade auf der...
Ostwald Helgason – Des Bloggers liebstes Label ++
Die Mode dieses Duos ist auf den Straßen unverkennbar. Und genau dort ist auch der Hype um Ostwald Helgason gestartet. Streetstyle- und Fashion Week Fotografen...