Sam Frenzel - Ein Shootingstar wie aus dem Modebilderbuch ++
Preisträger, eigene Kollektion, Chefdesigner und was kommt dann? Bei Designer Sam Frenzel muss man auf alles gefasst sein.
Sam Frenzel ist ein Shootingstar wie aus dem Modebilderbuch.
Zwar wurde der Berliner einerseits vom Erfolg überrascht, andererseits haben aber einige Jahre harter Schule den Weg dorthin gebahnt. Die Konsequenz war nahezu logisch. Er gewinnt im Sommer 2009 den P&C Designer for Tomorrow Award und präsentiert ein halbes Jahr später seine erste Kollektion auf der Mercedes Benz Fashion Week in Berlin. 6 Monate auf der großen Spielwiese toben. Denn mit Unterstützung von P&C entsteht eine Showkollektion, die sich in dieser Art die wenigsten Designer leisten können. Sowohl finanziell als auch stilistisch. Um so Aufsehen erregender ist das Ergebnis und verfrachtet den Berliner Laufsteg kurzerhand nach Paris, wo die Dimensionen andere sind.
Genau dorthin passt Sam Frenzels Mode. Klotzen statt kleckern. Berlin erscheint dafür fast zu klein. Aber man merkt auch schnell, dass bei Frenzel alles eine andere Dimension hat. Mode zu machen bedeutet für ihn auch etwas zurückzugeben, was in seinen Augen im 2. Weltkrieg verloren ging. Nämlich richtige Bekleidung. Wenn man ihn in Interviews hört, weiß man sofort, dass hier eine andere Art von Professionalität dahinter steckt. Eine Professionalität und Einstellung, die man nur in Paris und in anderen internationalen Metropolen lernt. Lernen muss.
Einfach besser sein. London überholen.
Er studiert an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in seiner Heimatstadt Berlin und wird dort zumindest fachlich gut vorbereitet auf den Modealltag. Aber wer seinen eigenen Namen später auf Hangtags sehen möchte und das auch international, muss von denen lernen, die es schon geschafft haben. Daran führt kein Weg vorbei. In Paris wurde ihm schnell klar, dass die Konkurrenz riesig ist und dass man einiges mehr leisten muss, um an den Absolventen des renommierten Londoner Central St. Martins College vorbeizuziehen. Das tat er dann auch bei Chloé, John Galliano und Christian Lacroix, wo man nicht nur lernt Mode zu machen, sondern sie auch zu präsentieren. Dass eine Kollektion nicht nur aus einzelnen Teilen besteht, sondern, dass die Summe zählt.
Als einer von acht jungen Designtalenten zeigte eine kleine Kollektion vor einer Fachjury beim Wettbewerb Designer for Tomorrow by Peek & Cloppenburg Düsseldorf. Auch wenn Frenzel behauptet, der Sieg kam überraschend für ihn, für das Publikum mit Sicherheit nicht. Auf den Gewinner warteten ein individuelles Förderprogramm, ein Preisgeld und die einmalige Chance einer eigenen Fashion-Show - Bravade Autum/Winter 2010.
Bravade bedeutet Herausforderung. Die Herausforderungen, die er auf internationalem Arbeitsmarkt annehmen musste, der Druck auf einmal selbst für eine Kollektion verantwortlich zu sein, seinen Namen und sein Gesicht freizugeben, die Angst, die Erwartungen nach dem Überraschungserfolg zu enttäuschen. Dabei war er wahrscheinlich der einzige, der sich Sorgen machte, dass irgendetwas schief laufen könnte.
Seine erste Kollektion knüpft nahtlos an die Award Kollektion an. Was er zuerst noch vorsichtig und zurückhaltender in Grautönen präsentierte, expoldiert nun. Ecken und Kanten, kontrastreiche Entwürfe, plastische Elemente, ungewöhnliche Materialkombinationen und auffällige Schmuckelemente. Die Vorlieben des Designers zeigen sich in seinen auffälligen Looks. Inspiration zu seinen Entwürfen holt sich Frenzel in Museen, auf Friedhöfen und in der plastischen Welt von Disney. So entsteht ein interessanter Mix aus strenger, grafischer Schnittführung und mädchenhafter Verspieltheit. Frenzel selbst betrachtet seine Kollektionen mit einem Augenzwinkern. Möglicherweise findet er so die Anstöße zu seinen frischen, durchdachten Innovationen. Trotz Extravaganz und Opulenz möchte er für seine Kundinnen Lieblingsstücke entwerfen, die in deren Kleiderschränken mehr als nur eine Saison überdauern.
Mehr Infos zum Modelabel Sam Frenzel gibt´s HIER >>
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