Commuun – Blick nach Japan mit einer natürlichen Noblesse ++
Genau ein Jahr nach dem Unglück in Fukushima geht unser Blick wieder nach Japan. Trotz allem Elend konnte damals nur bewundert werden, mit welcher inneren Ruhe die Bewohner ihr Schicksal akzeptierten. Eine zurückhaltende und vornehme Art, die sich in dem asiatischen Land durch alle Lebensbereiche zieht. Auch die Kollektionen von Iku Furudate und Kaito Hori verströmen eine natürliche Noblesse.
Gerade die japanischen Modedesigner sind bekannt für ihren Minimalismus. Zurückhaltend und mit Bedacht stellen deshalb auch Iku und Kaito Formen und Farben zusammen. Das Konzept dahinter verlangt natürlich nach Tiefe und vor allem Nachhaltigkeit. Die beiden Japaner sehen nämlich eine große Verantwortung darin Mode zu machen. Eine Verantwortung dem Planeten und seinen Bewohnern gegenüber, der Großkonzerne nie gerecht werden können. Kleidung war von jeher etwas Natürliches und das soll sie auch bleiben.
Schon im Labelnamen zeigt sich deshalb die Idee. Commuun – das sind sieben Buchstaben, die eine kreative Vision beinhalten, die Mode in einen globalen und natürlichen Kontext setzt. Als sich Iku Furudate und Kaito Hori 2005 zusammenschlossen, um ein eigenes Modelabel zu gründen, waren sie auf der Suche nach einem Namen, der ihre Einstellung, aber auch Sorge als Erdenbürger und Designer deutlich macht. Deshalb Commuun, mit Hindeutung auf community, communication, communion,…
Da die kreativen Methoden der beiden sehr ähnlich sind, war es für sie eine ganz logische Entscheidung, als Team zusammenzuarbeiten. Iku machte ihren Abschluss am japanischen Bunka Fashion College und am Central St. Martins London. Ihr Auge für Drapierungen und Farben ergänzt Kaitos Faible für das Schneiderhandwerk und sein Gefühl für das Zusammenspiel von Balance und Ungleichgewicht in einem Entwurf. Beides wurde während seiner Ausbildung am FIT in New York und an der Academy of Arts in Arnhem geschärft. Ein Modell von Commuun ist deshalb das Ergebnis einer organischen Zusammenarbeit zweier Designer. Gegensätzliche Ansätze treffen aufeinander, die jedoch der gleichen Anschauung entspringen.
Der Erfolg dieser konträren, aber dennoch harmonischen Paarung kann man auf den ersten Blick erkennen. In den Commuun Styles versteckt sich ein kosmopolitischer, aber sehr zurückhaltender Chic. Inspirationen liefern die zeitlose geometrische Eleganz der Haute Couture der 50er- und 60er Jahre. Die Kleidungsstücke hüllen den Körper regelrecht kokonartig ein, dank der leidenschaftlich perfektionierten Schnitte und Techniken. Auch die Stoffe folgen diesem starken Bedürfnis nach Qualität - immer auch in Hinblick auf den Umweltaspekt. So kann die Commuun Philosophie in 3 Worten zusammengefasst werden. Natur, Respekt und Qualität. Im Gleichgewicht mit dem Bewusstsein, dass ein nachhaltiges Lebenskonzept unbedingt notwendig ist, sind alle Stoffe und Prozesse komplett natürlich. Dies ist keine Marketingstrategie oder eine Spielerei, sondern der Ausdruck von Respekt dem Planeten und seinen Bewohnern gegenüber.
Metallische Käfer oder krustige, raue Erde
Jede Kollektion findet ihre Inspiration in der Natur und ihren unterschiedlichen Landschaften. Auch die Farben gleichen sich dem an - abstrakte Variationen gedeckter Nuancen mit einigen Spritzern kräftiger Töne. Die Oberflächen mancher Stoffe imitieren zum Beispiel den metallischen Glanz von Insekten oder die raue Erscheinung getrockneter Erde. Wie die unterschiedlichen Kontinente, ist jede Kollektion, die auf die nächste folgt, so konzipiert, dass sie harmonisch nebeneinander stehen können. Ein Kleidungsstück wird erschaffen, um mit einer langen Lebensdauer weiterexistieren zu können. Die Trägerin soll das Stück zu ihrem eigenen machen und mit Modellen vergangener Saisons mischen. Dieser Fokus auf Funktionalität betont wiederum den Respekt für die Kleidung als solche, ebenso wie für den Kunden. Eine drapierte Jacke mit Gürtel oder ein fließendes Kleid sind Stücke, die geschätzt und liebevoll gehütet, für ein ganzes Leben erhalten bleiben und nicht am Ende der Saison weggeworfen werden.
Indem sie eine Garderobe kreieren, die schön, zeitlos und nachhaltig ist, stehen Iku Furudate und Kaito Hori für eine neue Form eines moralischen und intelligenten Luxus. Die Kollektionen von Commuun propagieren damit einen Lebenswandel und eine Art des Kleidens, die universal und unverzichtbar ist.
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