RITA IN PALMA – Integration kann sooooo schön sein ++
Das Accessoirelabel Rita in Palma hat weniger mit Mallorca als mit der Türkei zu tun. Ist trotzdem deutsch und auch nicht wirklich ethnologisch angehaucht. Aber eins nach dem anderen - fangen wir ganz von vorne an.
Ann- Kathrin Carstensen und Ana Nuria Schmidt, beide studierte Modedesignerinnen, machen endlich mal etwas ganz Neues. Sowohl der Schmuck und die Accessoires, als auch die Idee hinter dem Modelabel sind anders. Sie geben der Selbstständigkeit in der Mode einen neuen Sinn. Nicht noch ein junges Label das kämpfen muss, sondern eines, das bewusst einen ganz besonderen Kampf aufnimmt.
Denn ihre großartigen Häkelkunstwerke werden in Berlin in Kooperation mit türkischen Frauen angefertigt, die offensichtlicher Weise über herausragende handwerkliche Fähigkeiten verfügen. Warum in die Ferne schweifen, wenn man seine Kollektionen auch um die Ecke anfertigen lassen kann. Ein Integrationsprojekt und Netzwerk mit den türkischstämmigen Mitbürgerinnen ist entstanden, das hoffentlich bald Schule macht. RITA IN PALMA profitiert von deren handwerklichen Fähigkeiten und bringt diese wiederum in ein Arbeitsverhältnis. Natürlich stößt diese Form der Integration auch auf Seiten der Migrantinnen auf großes Interesse. Die Frauen sind begeistert von den modernen Ideen und werden sich ihrem Selbstwert bewusst, in dem sie eine wichtige Funktion für die Erstellung der Kollektionen haben. Überaus praktisch bei der lokalen Herstellung in Berlin sind natürlich auch die kurzen Wege, die einfachere Kommunikation und Flexibilität. Ein Konzept, das sich mehr junge Berliner Designer zu Nutze machen sollten.
Die Symbiose bringt avantgardistische Ideen und traditionelle Häkeltechniken zusammen – es entstehen filigrane Unikate, die bei jedem noch so schlichten Outfit als Eyecatcher funktionieren. Jedes Stück, ob Schmuck, Kragen, Söckchen oder Tuch, wird handgearbeitet und gefärbt und ist somit ein Unikat.
Symbiose auch zwischen den Generationen. Die Älteren werden melancholisch und erinnern sich an die Handarbeit in ihrer Jugend, die Töchter wiederum sind fasziniert von den Fähigkeiten ihrer Großmütter und Mütter und finden einen neuen Zugang dazu. Beides wird zusammengewürfelt und ergibt ein überaus modernes Ergebnis. Auch der Name Rita, nach Ann-Kathrins Großmutter verbindet, genau wie das Firmenkonzept, das Traditionelle und die Moderne. Das Leben der Großmutter und das der Enkelin, alte Werte und modernes Frauenbild.
RITA IN PALMA klingt verheißungsvoll und erinnert ein wenig an einen Urlaub an der Riviera in den 50er Jahren. Entsprechend verträumt und nostalgisch, luftig und geheimnisvoll sind die Schmuckstücke. Nun ist es also nicht Ayse in Berlin, sondern Rita in Palma und ein gemeinsamer Weg ins verheißungsvolle Land.
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