Vilde Svaner - Das Berliner Eco Label im Interview ++
Die Modedesignerinnen Anne Gorke und Antje Wolter entwerfen seit 2008 unter dem Labelnamen +Vilde Svaner+ elegante und gleichzeitig funktionelle Mode für Männer und Frauen. Alles aus fairen und ökologisch einwandfreien Materialien. Wir möchten von ihnen wissen, wo die Herausforderungen für ein Grünes Modelabel liegen und wie man sie meistert.
Antje Wolter: Das ist ja auch kein Zoo, wo man Leute begaffen kann, nach dem Motto: das sind die mit der Ökomode.
+ Wie seid ihr dazu gekommen Grüne Mode zu machen? Was war für eure Entscheidung ausschlaggebend?
AG:Wir haben unser Modelabel vor ca. anderthalb Jahren gegründet. Da haben wir gar nicht über eine andere Option nachgedacht. Das war für uns die einzige Art, wie wir produzieren wollen und somit absolute Voraussetzung. Da gab es keine Diskussion.
+ Der Stil von Vilde Svaner ist eine Mischung aus urban und extravagant. Wie würdet ihr denn den typischen Vilde Svaner Kunden beschreiben?
AW: Jemand, der schon auf etwas Besonderes Wert legt und es wertschätzen kann. Er muss schon konsumstark sein, aber nicht im Sinne von wahllos, sondern dass er genau schaut, was ihm gefällt und ob es vielleicht auch eine Geschichte und einen Mehrwert hat. Sicherlich ist unser Kunde auch jemand, der seine Umwelt wahrnimmt und im Bezug darauf bewusst lebt.
+ Warum bringt ihr keine saisonbedingten Kollektionen heraus?
AG: Das hat sich durch unsere Art der Arbeit ergeben.
AW: Es ist eben auch eine Form der Verschwendung und des Überflusses, wenn man alle halbe Jahre etwas komplett Neues macht. Das, was man eben noch konstituiert hat, ist dann wieder hinfällig. Wir verstehen unter Nachhaltigkeit auch, dass unsere Sachen zeitlos gestaltet und kombinierbar sind, so dass ich Kleider über mehrere Saisons tragen kann, ohne dann total aus der Rolle zu fallen.
AG: Wir sehen die neuen Sachen nicht als neue Kollektion, sondern als eine Art Erweiterung der bestehenden Kollektion. Deswegen sind im Lookbook auch Sachen kombiniert, die ganz neu sind, aber auch welche, die es schon gab.
+ Ihr seid noch ein recht junges Modelabel. Ist es euerer Meinung nach schwieriger, sich mit Grüner Mode am Markt zu behaupten?
AG: Nein, nicht unbedingt. Es dauert einfach ein bisschen länger. Man wird natürlich schneller gemocht, wenn man günstig ist. Wir bekommen aber hin und wieder auch Einzelanfragen von Kunden, die sich für ganz bestimmte Teile interessieren und erst zwei- bis dreimal darüber nachdenken, ob sie es kaufen. Immerhin wissen wir dann, dass derjenige das Teil wirklich haben will. Wir sprechen auch mit vielen Läden, die sagen, sie beobachten die Entwicklung unseres Labels und des Marktes noch. Natürlich gibt es in der Wirtschaft Grenzen, wenn man sehr langsam im Wachstum ist. Aber damit haben wir gerechnet...
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