B.Heart – Halstücher als Schmuckersatz ++
Iracema Trevisan lässt Halstücher zu Schmuck werden und verbindet damit zwei Accessoirebereiche miteinander. Die Zwei-Fliegen-mit-einer-Klappe-Strategie stößt bei Frauen natürlich auf große Gegenliebe.
Alle drei Monate darf man sich bei dem französischen Modelabel B.Heart (Bold Heart) auf´s neue freuen. In diesem Rhythmus kommen nämlich die Klein-Serien von Iracema Trevisan in limitierter Auflage in die Shops. Die Designerin und Grafikerin entwirft für ihr eigenes Label kunstvolle Designs, mit denen sie Seidenschals bedruckt. Da ihre Tücher aber mehr sein sollen als bloße Halswärmer, hat jedes Modell und jede Grafik ein ganz dezentes Eigenleben.
São Paulo,Paris und dann die ganze Welt ...
Paris wurde zu ihrer Wahlheimat, nachdem Iracema Trevisan, geboren in Brasilien, zuerst einmal von 2001 bis 2006 als Assistentin von Alexandre Herchcovitch in São Paulo arbeitete. Danach ging sie mit ihrer Band CSS, die sie mit Freunden gründete, auf Tour, um schließlich 2008 in Paris beim LuxuslabelLanvin zu landen. Heute arbeitet sie selbstständig und dies tut sie auch noch interdisziplinarisch. Denn sie verbindet ihre Liebe für Grafik und Mode in ihren Kollektionen.
Und plötzlich ergibt alles einen Sinn
Erst am Hals, wenn die zarten Seidentücher in sich zusammenfallen erschließt sich die Komplexität der selbst entworfenen Muster. Jede Grafik ist so ausgelegt, dass sie sich immer wieder anders darstellt, je nachdem wie man den Schal faltet. Figürliches paart sich bei den Motiven mit erfundenen Kreaturen und zusammen mit der ungewohnten Farbwahl entsteht das Gefühl, dass Natur und Fantasie alles einnimmt.
Grenzen zwischen Halstüchern und Ketten verschwimmen
Die Idee besteht darin, Schmuck und Tücher noch näher zusammen zu bringen. Auf dem Seidenstoff werden dem Motiv entsprechend, leichte plakative Ketten aus Holz befestigt, Leder- und Schmuckstein Applikationen oder kleine schwarze und weiße Holzkugeln. Sie wirken wie Blasen, die aus dem Stoff förmlich heraus sprudeln. Sie sollen nicht nur den Druck haptisch nachbilden und der eindimensionalen Oberfläche ein Volumen geben, sondern auch dem Schal ein Gewicht verleihen und so eine ganz neue Trageweise ermöglichen.
Jede Serie enthält 6 oder 7 Modelle. Die erste Gruppe wurde im April 2011 veröffentlicht und zeigt Schwarz/Weiß Prints mit Tromp’loeuil Effekten. Zerknülltes und zerrissenes Papier wird als Motiv vor Palmenwälder gestellt, die manchmal als kleine Farbeffekte irgendwo im Hintergrund durchblitzen.
Die zweite Serie ist noch druckfrisch und wurde erst Ende Juli 2011 auf der Website vorgestellt.
Sie nimmt die Palmen und Holzketten wieder auf, aber dieses Mal liegt der Fokus mehr auf den strahlenden Farben, die großflächiger verwendet werden. Ein bisschen mehr Humor und Augenzwinkern ist auch mit dabei, als bei den ernsthafteren Schwarz/Weiß Entwürfen. Pudel und versteckte Tiere, äugen nämlich bei genauer Betrachtung aus dem Palmenwald hervor.
Kaufen kann man die fantasievollen Tücher im eigenen Onlineshop und in ausgesuchten kleinen Trendläden. Denn die Exklusivität der limitierten Auflagen soll mit ein bisschen Geheimniskrämerei so weit wie möglich gewahrt werden.
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