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Männerhandtaschen - Gendermix mal andersherum ++
Was sich bei Horst Schlämmer noch als Klischee und Inbegriff des männlichen Handtaschenträgers bestätigte, ist heute auch für echte Kerle machbar. Man(n) trägt Tasche. Weekender und Co. sind für alle da und behaupten sich gegen ihr metrosexuelles Image. Oder etwa nicht?
Männer müssten aussehen, als könnten sie im Winter in den Wald gehe, Holz hacken und unseren Kamin damit beheizen. In den 50er und 60er Jahren war dieses Bild noch üblich. Mann galt als Familienoberhaupt, stark und sah auch noch so aus. Er hatte die Zügel fest im Griff. Heute weniger die Zügel und mehr die Handtasche, erobert das männliche Geschlecht die Accessoirewelt.
Max Mustermann steht zu seiner weiblichen Seite
Die selbstbewusste Dame von Welt ist schon längst aus ihrer unterwürfigen Hausfrauenrolle geschlüpft und behauptet sich wacker gegen die Tücken dieser Welt. Nach ein paar Jahren Verzögerung tat es auch der Mann ihr gleich: tritt aus der dominanten Bestimmerrolle und steht mutig zur neuen Feminität, ohne dabei unglaubhaft zu wirken. Man muss kein Fan von männlicher Kosmetik, Skinny Jeans und gewachsten Beinen sein, um diesen Modetrend gut zu finden.
Männerhandtaschen waren sehr lange verpönt. Wahrscheinlich vor allem deshalb, weil Max Mustermann dadurch als metrosexuell und verweichlicht galt. Nicht umsonst war David Beckham Vorreiter der ersten Männerclutch. Heute allerdings werden Weekender, Messenger, Clutch und Co. zur Gestaltung des individuellen Outfits immer wichtiger. Was vielen zu feminin, modisch und gewagt war, ist heute längst Hauptbestandteil vieler Männergarderoben. Lange haben wir uns die Frage gestellt, wie Männer das machen, dieses Ohne-Tasche-Leben. Aber die Zeiten ändern sich.
Für die Frau sind sie ein Accessoire wie jedes andere auch. Wir betonen zwar gerne, dass Handy, Portemonnaie, Schlüssel, Wasserflasche, Kaugummis, Handcreme und Haarbürste mit sich herumgetragen müssten, aber in Wahrheit würden wir auch eine Tasche tragen, wenn sie leer wäre. Bei Männern ist das eher selten der Fall. Sie ist immer an ihren Inhalt gebunden. I-phone und Co. sollen nicht länger die Jeanstaschen ausbeulen. Her mit den neuen Herrentaschen!
Bitte keine Vorurteile - Neue Männer-(taschen) braucht das Land
Weibliche Körper werden mit schicken Männerklassikern wie weiten Herrenhosen geschmückt. Die Mann-oder Frau-Frage ist auch in diesem Herbst wieder präsent. Doch der Boy-meets-Girl-Look zeigt sich auf den Laufstegen auch andersherum. Seit ein paar Jahren schicken Designer Männermodels mit Tasche auf den Laufsteg, in Modemagazinen ist das Accessoire am Männerleib omnipräsent. Der Weg aus der Catwalkwelt in die Fußgängerzone ist heute schon längst passiert.
Viele Taschen haben keinen Schulterriemen mehr. Und man muss sie nicht mehr mit einem leicht angewinkelten Arm tragen, damit sie nicht ans Knie schlagen. Das männliche Pendant zur Damenhandtasche gibt es in den verschiedensten Ausführungen. Als Wildleder-Shopper von Damir Doma, Shake Print Satchel von Mihara Yasuhiro oder als schicke Tote Bag von Dries van Noten. Es muss nicht immer der klassische Lederweekender sein, der sperrig in der Ecke steht. Die neuen Taschenvarianten sind ein schönerer Anblick als die bekannten Kuriertaschen, die unschön um den Hintern herumpendeln. Gefunden haben wir diese männlichen Variationen im Onlineshop von www.farfetch.de. Londoner natürlich...
+Diagnose+
Mut für Neues. Das praktische Accessoire behauptet sich gegen sein metrosexuelles Image, schwingt an immer mehr behaarten Armgelenken und schafft allmählich den Sprung in die männlichen Kleiderschränke. Zeit auch für uns Frauen etwas aufgeschlossener zu werden. Und für alle, die noch etwas skeptisch sind: das schwere Glätteisen oder die sperrige Wasserflasche kann jetzt zumindest auch beim Freund untergebracht werden.
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