PRO - Ich bin ein Kölsches Mädchen, zumindest komm ich aus der rheinischen Ecke und das macht mich höchst empfänglich für jegliche Art von Verkleidung. Ruft jemand Alaaf!, stehe ich schon bunt bemalt in den Startlöchern. Durch jahrelange Erfahrungen in der Verkleidungsbranche habe ich mittlerweile erkannt, dass die karnevalistische Königsdisziplin der beherzte Mut zur Hässlichkeit ist. Wie schon Hape Kerkeling sagte: Witzigkeit kennt keine Grenzen, eben, und Hässlichkeit in Folge dessen auch nicht, wenn sie der Witzigkeit dient - so meine Theorie.

Dieser Gesetzmäßigkeit folgend, ist für mich die Halloween-Zeit natürlich ein wahres Fest der optischen Abartigkeiten. Ausgeschlagene Zähne, Kletschaugen, fiese Platzwunden und tonnenweise Mullbinden – ich kann gar nicht genug bekommen und bin ganz aus dem Häuschen, wenn mir auf einer Party ein Typ begegnet, der seinen Kopf zum Schein unter dem Arm trägt.

Ich finde, dass gut ausgetüftelte Kostüme ein Stückchen Genialität in sich tragen und jede Party im wahrsten Sinne des Wortes mordsmäßig bereichern. Denn hey, gibt es was Cooleres, als am Buffet mit Herman Monster und Chucky der Mörderpuppe über die Gitarrenriffs von Jimi Hendrix zu philosophieren, während man als Augäpfel getarnte Häckbällchen schnabulliert. Meiner Meinung nach nur ganz schwer zu toppen! Und darum decke ich mich schon einmal in düsterer Vorfreude auf die Feierlichkeiten mit genügend Schleim und Kunstblut ein, um eine ganze Fußballmannschaft zu besudeln. Hape wäre stolz auf mich.