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Modelabel FRANZIUS - Können Designer noch Künstler sein? ++
Interview mit Modedesignerin Stephanie Franzius über die Inspiration in der Mode, über Kunst und Kommerz. Was steckt hinter ihrer Kollektion "Art hoc" und hat die Mode als Kunstform Platz in den Köpfen der Menschen oder ist sie nur noch Konsumgut?
Unzählige Modezeitschriften und Blogs berichten täglich über Trends, Neuigkeiten vom Laufsteg und aufstrebende Designer. In blumigen und knappen Worten entscheiden Journalisten, Redakteure oder Blogger über die Aussagen und Stile der Kollektionen. Doch kann man mit dieser Art der Berichterstattung der Mode überhaupt annähernd gerecht werden? Weder das künstlerische Konzept, noch die tiefere Aussagekraft der Modelle finden in den Magazinen Platz, geschweige denn in den Köpfen der Kunden. Daraus ergibt sich eine Perspektive auf die Modewelt, die sehr eingeschränkt und leider auf den bloßen Konsum konzentriert ist. Werden wir Kunden vielleicht sogar unterschätzt? Würden wir nicht sogar viel mehr Insiderwissen zu einzelnen Kollektionen vertragen?
Mit diesen Fragen quälen sich Wissenshunrige wie wir und sprechen darüber mit der Berliner Modedesignerin Stephanie Franzius. Für ihr Label FRANZIUS entwarf sie für den Frühjahr/Sommer 2012 eine Kollektion, die passender Weise den Namen Art Hoc trägt. Wie geschaffen für ein Gespräch über die Inspiration in der Mode, über Kunst und Kommerz.
+ Musst du dich als Designerin zwingend am Markt orientieren?
Jein, muss ich natürlich machen, denn ich will ja auch verkaufen, aber wenn ich mit einer Kollektion anfange, dann mache ich so etwas, wie diesen Catsuit hier, bei dem ich vier Meter lange Stoffbahnen in die Nähte eingesetzt habe und dann für ein Inspirationsvideo verwendet habe. Da mag man sich fragen, was dieses Video genau mit Mode zu tun hat, aber so kommen mir Ideen, die ich für meine Kollektion auf tragbare Weise umsetzen möchte.
+ Wie viel künstlerisches Konzept steckt generell hinter einer Kollektion?
Die Frage ist immer, ob Mode Kunst oder Kommerz ist. Da streiten sich die Geister. Da ich kein kommerzielles Label bin, steht bei mir der künstlerische Aspekt im Vordergrund, was ich auch brauche, um eine neue Kollektion zu kreieren und dem Ganzen ein neues Gesicht und neuen Antrieb zu geben. Ich denke das sieht man meiner Mode an, auch wenn sie letztlich kommerziell verarbeitet ist und nach Gesichtspunkten der Tragbarkeit konstruiert ist.
Die Kreationen von FRANZIUS sind elegant-poetisch. Sie beschreiben etwas sehr Feinstoffliches, nichts Dingfestes, sondern mehr ein Gefühl, wie die Designerin es selbst ausdrückt.
Auch Art Hoc ist tiefgründig und künstlerisch angelegt. Das Herzstück bildet ein mit Farbe übergossener Stoff - ein wie Pech verlaufender Farbfluss auf einer leichten Viskose. Rohseide erinnert an weiße Leinwände, eine unbemalte Fläche, die für Projektion und Interpretation steht. Typisch für das Berliner Avantgarde Label sind die klaren, geometrischen Schnitte. In dieser Kollektion sind sie zu abstrakten Konstruktionen geformt.
Ein starres Konzept hat die Designerin nicht, um eine Kollektion aufzubauen. Ihre Entwürfe entstehen nicht dadurch, dass sie Stoffe zerschneidet, sondern sie lieber fließen lässt und an der Puppe drapiert: Je weniger Nähte desto besser. Jede einzelne Linie ist architektonisch durchdacht, viele Schnitte beinhalten geometrische Formen.
+ Hat die Mode als Kunstform Platz in den Köpfen der Menschen oder ist sie nur noch Konsumgut?
Ich denke auch hier gehen die Meinungen auseinander, denn Mode hat ein breites Spektrum. Es gibt Mode, die ist wirklich nur Kunst und Mode, die ist eigentlich ein Abfall der Konsumgesellschaft. Ich glaube das sind die beiden Enden, zwischen denen eine große Amplitude stattfindet und wo man sich dann selbst ansiedelt.
Ich habe in Amsterdam meinen Master gemacht und da kauft das Stedelijk Museum jede Saison die Coutureteile von Viktor & Rolf. Den Gedanken, eine Kollektion im Museum zu platzieren, findet man auch in Paris. Und auch in Deutschland gibt es diesen Ansatz, dass der künstlerische Gedanke in der Mode seine Berechtigung hat. Aber ich glaube dieser Ansatz muss noch reifen.
+ Kunst, Handwerk oder Business? Wo liegt bei dir der Schwerpunkt und hat er sich mit der Zeit verändert?
Ja, das hat sich mit der Zeit stark verändert. Als ich mit meinem Master fertig war, wollte ich mir den Luxus gönnen, Kollektionen zu machen, ohne auf Business oder Handwerk zu achten. Die ersten Jahre habe ich als Lehrjahre genutzt, um Kollektionen zu entwickeln, meinen Stil zu verfeinern und Sachen auszuprobieren.
2006 habe ich mein Label in FRANZIUS umbenannt und angefangen, den Businessaspekt mit rein zu nehmen. Als Modedesignerin ist man Unternehmerin und im Grunde eine One-Man-Show, weil man alle Bereiche unter sich hat. Du bist zum großen Teil damit beschäftigt, Lieferscheine und Rechnungen zu schreiben und machst zeitweise einen Bürojob. Der kreative Designprozess macht nur einen Bruchteil des Arbeitsvolumens aus. Doch man wird routinierter, weiß immer mehr was man will und lässt sich auch die Freiheit, kreativ zu sein.
Wie gesagt, man muss seine Entwürfe natürlich auch verkaufen können und diesen Spagat zwischen Kunst, Handwerk und Business habe ich mittlerweile gemeistert. Es kommt auf eine gute Ausgewogenheit aus allen Bereichen an, die sich bestenfalls organisch entwickelt.
Das komplette Interview mit Stephanie Franzius findest du HIER >>
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