Die Zahl der Modelabels, welche Wert auf eine nachhaltige Produktion nach sozial verträglichen und umweltfreundlichen Standards legen, wächst stetig. Sicher ist ein Grund dafür die Tatsache, dass auch immer mehr Konsumenten hohe Ansprüche an ihre Kleidung stellen. Für etablierte Labels oder Neugründer ist es nicht einfach, sich auf diese neue Entwicklung ein- oder umzustellen und einen Durchblick im Dschungel der Paragrafen, Vorschriften und Möglichkeiten zu bekommen.

Glücklicherweise gibt es an dieser Stelle professionelle Unterstützung. Die Non-Profit-Organisation MADE-BY wurde in den Niederlanden mit dem Ziel gegründet, nachhaltig produzierte Mode zur Selbstverständlichkeit zu machen. Seit 2004 besteht MADE-BY in den Niederlanden. 2008 folgte eine Dependance in Deutschland sowie 2009 eine weitere in Großbritannien. MADE-BY informiert, berät und unterstützt Modemarken, die ihre Kollektionen auf sozial verträgliche und umweltfreundliche Weise herstellen wollen entlang der gesamten Prozesskette. Das Spektrum reicht von der Vermittlung von Basisinformationen, über die Lösung von Problemen im Rahmen eines Projekts bis hin zu einer dreijährigen Partnerschaft.

MADE-BY arbeitet mit einer Reihe von verschiedenen anerkannten Zertifizierungs- und Kontrollsystemen und stellt verschiedene Beratungspakete für Unternehmen zur Verfügung. So werden zum Beispiel die Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken unter die Lupe genommen. Lieferanten erhalten Hilfestellung, sich nach einem sozialen Zertifizierungsmodell oder einem Kontrollsystem zu richten. Im Bereich Umweltschutz hilft  MADE-BY schrittweise, herkömmliche Materialien mit grünen Alternativen wie Biobaumwolle, Hanf, recyceltem Polyester oder umweltfreundlicher Viskose zu ersetzen. Danach werden Schritte wie Färben und Bleichen unter die Lupe genommen, gesundheitsschädliche Chemikalien werden verbannt und eine effektive Abwasserreinigung sichergestellt. 

Nachhaltige Produktion für gute Lebensbedingungen der Arbeitsnehmer in der Textilindustrie und für die Umwelt.

Die optimierte Verhaltens- und Arbeitsweise hat auch eine positive Auswirkung auf das Unternehmens- und Markenimage selbst. Die Anziehungskraft und Attraktivität für neue potentielle Arbeitnehmer steigt und die Zufriedenheit der Mitarbeiter beeinflusst am Ende auch auf das Unternehmensergebnis positiv. Immer mehr Modemarken und -händler erkennen deshalb die Wichtigkeit des nachhaltigen Produzierens. Denn über 75 Prozent der Verbraucher interessieren sich dafür, unter welchen Bedingungen ihre Kleidung hergestellt wurde. Und sie wollen diejenigen Kleidungsstücke, die mit Respekt für Mensch und Umwelt produziert wurden, beim Einkauf erkennen können. Kollektionen und Modelabels, die von MADE-BY begleitet werden, können das MADE-BY-Label an Ihren Produkten anbringen, um den Kunden Gewissheit zu verschaffen.

Mit dem blauen Knopf als Markenzeichen zeigt das MADE-BY-Label, was genau ein bestimmtes Modelabel für Menschen und Umwelt tut. Es werden Tätigkeitsberichte in Form von speziellen MADE-BY-Scorecards erstellt, die auf der Website und im Jahresbericht veröffentlicht werden. So kann jeder sehen, welcher Anteil einer Kollektion unter guten sozialen und ökologischen Bedingungen produziert wurde.  Und auch für die vielen unübersichtlichen Kennzeichnungen hat Made-By einen Guide erstellt, der dem Verbraucher die Bedeutung der Zertifikationen näher bringt und vereinfacht erklärt. Modelabels wie  G-Star, Ted Baker, Jackpot, Acne, Gucci, Otto, Primark, Tommy Hilfiger oder Kuyichi arbeiten bereits mit MADE-BY zusammen. 
 
Leider hatten die Konsumenten nur bis zum Dezember 2012 die Möglichkeit, durch ein einzigartiges Track & Trace-System aktiv in die Nachhaltigkeitsstrategie eines Labels einbezogen zu werden. Designer konnten einen Code an jedem Kleidungsstück anbringen, so dass der Käufer dessen Reise auf einer speziellen Website zurückverfolgen konnte, vom Rohmaterial bis zum fertigen Produkt. Diese Möglichkeit wurde nun eingestellt, weshalb ist auf der Website nicht weiter erläutert. Es ist jedoch gut vorstellbar, dass dieses System wegen der vielen Produktionsschritte schwer zu bewerkstelligen war.

Weitere Infos gibt es unter www.made-by.org