Modejournalisten reisen um die Welt und berichten über brandneue Trends.

So ungefähr stellt man sich diesen Traumjob vor. Dahinter steckt aber eine fundierte Ausbildung, ausnahmsloser Ehrgeiz und eine gehörige Portion Intelligenz.

Die private Akademie Mode und Design (AMD) bietet in mehreren deutschen Städten den Ausbildungsgang Modejournalismus und Mediendesign an.  Und auch das Fashion Design Institut in Düsseldorf bildet seit 2012 Modejournalisten aus und bietet neben dem Bachelor- auch den Master-Abschluss an, der staatlich anerkannt ist.

Dort lernt man, wie man professionell Modestrecken betextet, Reportagen schreibt, Interviews führt und auch wie man die Qualität eines Kleidungsstücks beurteilen kann.

Neben einem "persönlichen Faible" für Mode sind auch Neugier, ein gewisses Maß an Durchsetzungsvermögen, Offenheit und kreatives Talent bei potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern gefragt.

Nach Beendigung der Ausbildung kann man beispielsweise als Ressortleiterinnen bei der Elle, als Redakteurin bei der Vogue, beim Stern, bei der ARD, ZDF oder bei der Süddeutschen Zeitung arbeiten. Vor der Zulassung muss ein Bewerbertest mit Text-, Recherche- und Visualisierungsaufgaben durchlaufen werden.

Genauso ist aber auch hier wieder der Quereinstieg möglich.

Als Einstieg optimal ist ein Modedesign- oder Modejournalismus-Studium und ein darauf folgendes Praktikum oder Volontariat bei einer Zeitschrift. Während dieser Zeit erhalten die Praktikantinnen einen guten Gesamteindruck der redaktionellen Abläufe. Man unterstützt die Moderedakteure bei den Vorbereitungen von Modeproduktionen und Recherchen, übernimmt kleinere Aufgaben im Moderessort, hilft in der Requisite beim Auspacken und Etikettieren der Kleidung und Accessoires und begleitet die Redakteure auf Fototermine.

Zweimal im Jahr besuchen Moderedakteure gemeinsam mit dem Moderessort der Zeitschrift die Shows in Paris, New York, Mailand und Düsseldorf. Danach legen sie gemeinsam mehrere Mode-Themen für die Ausgaben des nächsten Halbjahres fest. Wichtig dabei ist, dass die Mischung stimmt. Die Themen müssen später beispielsweise visionär, verspielt, verrückt oder künstlerisch präsentiert werden können. Anschließend wird überlegt, wie und an welchen Orten die Modestrecken fotografiert werden und welcher Fotograf dafür in Frage kommt.

Grundsätzlich muss zwischen Modekritikern und Moderedakteuren unterschieden werden. Während die Kritiker die Kollektionen der Modemacher interpretieren und bewerten, würden die Moderedakteurinnen die Produktion der Fotostrecken organisieren und hauptsächlich kurze, begleitende Texte verfassen. Auch die Anforderungen sind deshalb unterschiedlich.

Der Großteil der kommentierenden Modejournalisten hat ein geisteswissenschaftliches Studium absolviert, wobei das Fach Kunstgeschichte oft eine solide Basis bietet. Die Moderedakteure haben meistens nach einem Fachhochschulstudium diverse Praktika und eine mehrjährige Assistentenzeit durchlaufen.


+ Know How +

Die wichtigste Voraussetzung für alle Modejournalisten ist ein "intellektueller Zugang" zum Thema Mode. Die Begeisterung für Mode allein reicht nicht aus, um erfolgreich zu sein. Um eine neue Kollektion richtig einordnen zu können, muss man beurteilen, ob es sich um Avantgarde handelt, um eine wichtige Interpretation der Zeitgeschichte - oder ob man gerade Zeuge eines schrecklichen Experiments ist.

Wichtig ist deshalb ein starkes Interesse an allen Themen des Zeitgeschehens. Neben Modemagazinen müssen also auch Tageszeitungen gelesen werden. Gute Moderedakteure sind sehr gebildet. Sie interessieren sich für Fotografie, für Kunst- und Filmgeschichte; sie gehen gerne ins Theater und kennen sich in fremden Kulturen aus. Dieses Wissen ist der Nährboden für die Inspiration - wer nur Kleidungsstücke technisch gekonnt in Szene setzen kann, läuft schnell Gefahr langweilig zu werden.

Und guter Geschmack kann hier auf gleichbedeutend damit sein, den eigenen Geschmack jederzeit zurückstellen zu können.  

Details zu Voraussetzungen im Modejournalismusstudium und Studienablauf >>