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Interviews Modedesigner & Co: Starstyling
+ Braucht eure Art von Mode eine andere Form der Präsentation, verfolgt ihr daher auch ganz andere Marketing-Strategien?
KS: Wir betreiben eigentlich gar kein Marketing. Wir bedienen natürlich Presseanfragen, je nachdem was es ist, machen aber auch nicht überall mit. Werbung können wir uns aus finanziellen Gründen nicht leisten.
+ Ist es schwierig, sich als Designer-Duo mit so außergewöhnlicher Mode in der Branche durchzusetzen?
KS: Ich glaube, dass wir ganz viel Glück hatten und dass Starstyling zu einer Zeit geboren wurde, als noch nicht jeder Mode machen wollte. Wenn man nach Paris geht und sich anguckt, was da alles los ist, dann ist es schon ein kleines Wunder, dass wir in diesem Geschäft mitmischen und sogar davon leben können.
KSei: Aufgrund unserer Firmengröße und der speziellen Nische, in der wir uns bewegen, ist es schon schwer. Es gibt so viele Mitkonkurrenten, die viel größer sind und die einen durch Werbemaßnahmen, Menge und größere Messestände leicht verdrängen können. Auf der anderen Seite ist gerade unsere Individualität und unsere überschaubare Größe das, was unseren Vorteil ausmacht. Dass wir sehr beweglich sind, sehr viel machen können, was andere vielleicht nicht machen können, weil sie ein größeres Instrumentarium mit sich herum schleppen. Wenn ich fünfzig Mitarbeiter habe, dann muss ich die auch irgendwie beschäftigen und möglicherweise sogar kommerzieller werden. Da wir ein sehr kleines Team sind, ist das bei uns nicht der Fall.
+ Inwieweit würdet ihr bestätigen, dass man sich als Designer immer 100% entfalten und selbst verwirklichen kann?
KS: Nein. [lacht] Das kann man nicht. Da besteht immer eine Wechselwirkung. Verwirklichung heißt ja nicht, dass man ohne Barrikaden über alles hinwegschreiten kann. Im Gegenteil, es heißt Hürden zu nehmen und damit zu arbeiten, sie als Inspirationsquelle zu nehmen. Höchstens zehn Prozent des Berufes als Modedesigner beinhalten das tatsächliche Design. Alles andere ist Organisation, Management, Produktion, Ausprobieren und kaputtmachen und Bluten. Es gibt zwei Phasen im Jahr, wo die Momente einfach herrlich sind und ich mir denke, dass ich einen wahnsinnig tollen Beruf habe. Das sind aber nur Teile des Ganzen.
Ich denke, dass die meisten Hochschulen einen Fehler machen, wenn sie ihre Studenten ohne diese Erkenntnis ausbilden. Viele Praktikanten fallen meist aus allen Wolken, wenn sie merken, was diesen Beruf wirklich ausmacht. Hätte ich damals gewusst, was dieser Beruf bedeutet, dann hätte ich mich möglicherweise auch nicht dafür entschieden. Wenn man heutzutage Modedesign studiert, dann muss man echt ein richtiger Freak sein und schamlos berufsgeil. Beziehungen leiden definitiv darunter. In der Mode braucht man schon viel Passion und Energie, ohne das geht's nicht.
+ Glaubt ihr, dass euer Konzept mit ein Grund dafür ist, dass ihr euch von anderen abhebt und Erfolg habt?
KS: Wahrscheinlich schon. Das kann man vorher nicht berechnen oder ausklamüsern.
KSei: Das ist sehr schwer zu sagen. Aber wenn man zun Beispiel Konkurrent von H&M werden will und ganz normale Sachen macht, wird es wahrscheinlich noch schwieriger werden. Letztendlich geht es um Angebot und Nachfrage, ob speziell oder nicht.
KS: Ich sehe die Problematik darin, dass jede Kollektion zuerst vom Händler selektiert wird. Die Leute selber sind ja weitaus emotionaler und kaufbereiter. Aber es sind die Shops, die einkaufen müssen und kalkulieren. Die gehen natürlich auf Nummer sicher. Demnach verschieben sich die Kaufverhältnisse und der Kunde kauft wohlmöglich gar nicht die Kleider, die er normalerweise erstehen würde.
+ Inwieweit ist denn Starstyling wirklich Berlin?
KS: Ich find ja nicht. [lacht] Aber von Außen betrachtet ist es natürlich schon Berlin. Die Presse muss ja mit irgendwelchen Schlagwörtern und Fixpunkten arbeiten. Es gibt immerhin einen Unterschied zu Paris und Mailand. Und im vergleich dazu sind wir Berlin.
+ Gibt es schon Pläne für die kommende Mercedes-Benz Fashion Week?
KSei: Einmal Show ist ja gefühlsmäßig immer Show. Bevor wir unsere Kollektion in einer Show gezeigt haben, hingen unsere Kleider einfach nur im Showroom. Dann werden sie verkauft, man geht in die Produktion, aber man hat die Kollektion praktisch nie komplett angezogen und im gesamten Kontext gesehen. Aber wenn man die ganze Show inszeniert an sich vorbei laufen sieht, das kommt schon an. Das ist letztendlich die Konklusion der ganzen Arbeit. Und wenn man dieses Erfolgserlebnis einmal hatte, dann will man es in jeder Saison. Aber ob wir es jedes Mal hinbekommen, werden wir sehen.
Mehr Informationen zum Modelabel Starstyling findest du hier >>
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