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Interviews Modedesigner & Co: Jorge Gonzalez
Jorge Gonzalez - Stylist und Juror bei Germany's Next Topmodel ++
- Ich liebe den Stil kubanischer Frauen. Meine Großmutter ging nie ohne High Heels aus dem Haus -
Wenn es um Mode geht, kennt Jorge Gonzalez sich aus. Der Stylist und Catwalk-Profi arbeitet schon lange in der Modebranche. Seit seinem Einsatz als feuriger Catwalk-Trainer bei Germany's Next Topmodel ist er den Deutschen kein Unbekannter mehr.
Jetzt geht der gebürtige Kubaner unter die Modedesigner und launcht seine erste eigene Kollektion unter dem Namen Chicas Walk Collection. Wir sprachen mit ihm über seine Inspiration, den Stil deutscher Frauen und Zukunftspläne.
+ Wie bist du auf die Idee gekommen, eine eigene Kollektion rauszubringen?
Ich arbeite schon seit langer Zeit als Stylist. Ein befreundeter Designer, Bénédí, sagte mir immer, er möge meine Ideen und fragte mich, warum ich nicht etwas Eigenes kreieren wolle.
In Hamburg haben wir in einem kleinen Shop angefangen, erste Designs zu präsentieren. Das Konzept war zunächst, dass wir mit jungen Designern zusammen arbeiten und sie ihre Sachen im Laden zeigen können.
In dieser Zeit merkte ich, dass mir das Entwerfen Spaß macht, mir aber einfach die handwerklichen Fähigkeiten fehlen, meine Ideen umzusetzen. Schließlich bin ich kein gelernter Modedesigner.
Also habe ich ein tolles Team um mich geschart, das mir hilft meine Kollektion so umzusetzen, wie ich mir das vorstelle. Mode, die Spaß macht und sexy ist.
+ Was war die Inspiration zu deiner Kollektion? Hast du dich an aktuellen Trends orientiert oder bist du bewusst einen ganz eigenen Weg gegangen?
Ich habe mich ganz einfach auf meine Intuition verlassen. Viele meiner Freunde haben oft gesagt, sie wünschen sich Kleider, die sie ganz unkompliziert in der Tasche mitnehmen können. So dass sie nicht noch einmal nach Hause müssen, um sich extra für den Abend umzuziehen. Stell dir vor du hast die High Heels schon in der Tasche, ein paar Accessoires dabei und so kannst du dich ganz einfach und schnell umstylen. Super! Vom Strand in die Disko.
Wenige Frauen suchen absolut ausgefallene Mode. Ich glaube sie wollen lieber bequeme, multi-funktionelle Kleider, in denen sie sich wohl fühlen. Darum habe ich eine Kollektion gemacht, die diese beiden Wünsche vereint. Beachwear die aber auch für den Stadtbummel und sogar das Restaurant funktioniert. Alle Teile sind für den kleinen Geldbeutel gedacht. Ich wollte Mode machen, die für Jedermann ist.
Ich habe viel Farbe und lässig lockere Schnitte verwendet. Die Materialien, wie Jersey oder Qualitäten mit Elasthan sind unkompliziert. Du kannst ein Teil zum Beispiel entweder als Top oder als Kleid tragen. Alles ist verwandelbar. Mit wenigen Accessoires, kann man den Stil jedes Teils verändern.
+ Apropos Accessoires, es gibt auch Schuhe in deiner Kollektion oder?
Ja genau, High Heels sind DAS neue Accessoire der Frauen. Ich beobachte, dass immer weniger Frauen Schmuck tragen. Sie schmücken sich lieber mit tollen Handtaschen oder eben Schuhen. Darum habe ich eine Reihe von Schuhen entworfen, die zu meinen Looks passen.
+ Gibt es ein spezielles Element in deiner Kollektion, das stellvertretend für die gesamte Kollektion steht?
Ja, der High Heel Print, der sich durch die gesamte Kollektion zieht. Es gibt zum Beispiel Jumpsuits, die allover damit bedruckt sind. Der Print taucht sogar auf einigen Schuhen wieder auf.
+ Du bist in Kuba aufgewachsen. Ist Mode dort überhaupt ein Thema?
Es gibt in Kuba leider keine großen Möglichkeiten für Modedesigner. Die Menschen haben andere Probleme. Aber nicht desto trotz ist das Thema dort speziell für Frauen groß. Kubanische Frauen kleiden sich sehr edel und beschäftigen sich gerne mit ihrem Styling. Früher war das umso extremer. Meine Großmutter ist zum Beispiel niemals ohne High Heels aus dem Haus gegangen.
+ Wie siehst du den Stil der deutschen Frauen? Fehlt dir hier etwas?
Ich finde es schade, dass deutsche Frauen ihre Reize nicht so zeigen, wie sie es könnten. Das fängt bei der Art zu laufen an. Kubanerinnen schwingen ihre Hüften, deutsche Frauen wirken oft sehr steif. In Deutschland bekommen Mädchen schon früh von ihren Müttern gesagt, sie sollen keine zu kurzen Röcke tragen und sich nicht zu aufreizend bewegen. Also haben viele Frauen Angst, sie sähen vulgär aus. Ich glaube aber, dass diese Denkweise sich wandeln wird. Frauen trauen sich langsam wieder mehr. Und das finde ich toll. Denn das ist genau das, was ich mit meiner Chicas Walk Kollektion vermitteln möchte.
+ Können wir nun also erwarten, dass du uns in Zukunft auch weiter mit deinen Kreationen beglücken wirst?
Das hängt ganz davon ab, wie meine Kollektion bei den Chicas ankommt. Aber ich bin auf keinen Fall von der Idee besessen, als Modedesigner arbeiten zu müssen. Denn ich bin kein studierter Designer. Wichtiger ist mir, kreativ zu sein, Frauen Tipps zu ihrem Styling zu geben. Das macht mir Spaß.
+ Hast du einen Lieblingsdesigner?
Ich mag Tom Rebl und trage selbst viele Teile von ihm.
Von den Klassikern gefallen mir Vivienne Westwood, Jean Paul Gaultier und Givenchy sehr gut. Aber das generelle Problem ist, dass es für Männer nichts Ausgefallenes gibt. Ich trage auch gerne feminine Teile und alles was mit Glam Rock zu tun hat, gefällt mir sehr. Ich bin kein Freund des Schubladendenkens. Soll doch jeder genau das tragen, was ihm gefällt. Das ist mein Motto!
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