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Interviews Modedesigner & Co: Elisabeth Prantner
Modedesignerin Elisabeth Prantner – Bis es mir vom Leibe fällt ++
- Die Idee meiner Mode hat einen pädagogischen Touch, aber ich glaube mir das leisten zu können. -
Die gebürtige Österreicherin Elisabeth Prantner lebt und arbeitet seit Mitte der 80er Jahre als Modedesignerin in Berlin. Neben ihrem Label Lisa D, mit dem sie seit 1995 in den Hackeschen Höfen ansässig ist, gründete sie außerdem die Labels Global Concern und Boat People, die sich insbesondere mit einem ökologischen Bewusstsein auseinandersetzen. Anfang 2011 gründete Elisabeth ihr neues Label Bis es mir vom leibe fällt, für das sie alte, abgetragene Kleider ihrer Kunden upcycelt und zu neuem Leben erweckt. Im Interview sprechen wir mit ihr über Motivation, politisches Modebewusstsein und den Mut zur modischen Neuerfindung.+ Du bist schon seit fast 30 Jahren in der Modebranche tätig. Was sind deiner Meinung nach die 3 wichtigsten Eigenschaften für einen Modedesigner?
Als Modedesigner sollte man erstens charakterlich sehr offen und zweitens vor allem vielseitig interessiert sein. Um neuen Zeitströme erkennen zu können, muss man ein Interesse für Kunst, Kultur und Politik mitbringen und sozialpolitisch voraussehen. Viele Kollegen sind gesellschaftlich und politisch leider sehr uninteressiert.
Die dritte Eigenschaft ist, neben einer grundsätzlichen Begabung, der Fleiß. Begabung 10%, Fleiß 90%, hat mir einmal ein Professor gesagt. Ich würde sagen er hat damals recht gehabt. Begabung haben viele, aber das nötige Durchhaltevermögen und Selbstbewusstsein ist nur Wenigen zu Eigen.
+ Dein Label Bis es mir vom Leibe fällt ist nun die neueste Idee in einer Reihe von bisherigen Projekten. Warum braucht es so viele verschiedene Labels um deine Vorstellungen von Mode zu realisieren?
Die Grundlage meiner Mode ist der Wunsch, Geschichten zu erzählen. Ich habe nie Mode studiert. Eigentlich bin ich Pädagogin, habe Kunst u Soziologie studiert und dadurch einen Blick von Außen auf die Mode entwickelt. Und weil ich auf die Entwicklungen, die ich bemerke, reagieren will, braucht es immer wieder ein neues Label. Ein einziges Projekt könnte diese unterschiedlichen Aspekte gar nicht abdecken.
Mit meinem Label Lisa D. kann ich nicht dasselbe Statement wie bei Global Concern ausdrücken. Global Concern setzt sich mit kritischen Arbeitsbedingungen auseinander, während Lisa D sich mehr auf den ästhetischen Aspekt konzentriert.
Mit Bis es mir vom Leibe fällt wollte ich die verschiedenen Aspekte meiner bisherigen Labels verbinden und schauen, wie solch eine Idee in der Wirklichkeit funktioniert. Jetzt sehen wir, dass es einen sehr großen Anklang findet. Die Idee, alte Kleidung nicht wegzuwerfen sondern wiederzubeleben, hat natürlich einen leicht pädagogischen Touch, aber ich habe mich als Designerin mittlerweile so etabliert, dass ich meine, mir das leisten zu können.
+ Ist es schwierig mehrere Labels, sprich mehrere Konzepte parallel zu führen oder verbindet der Grundgedanke die verschiedenen Ansätze?
Das entspricht einfach sehr meinem Charakter. Ich habe tausend Ideen und bin meist schon mit meinen Gedanken woanders, während ich an einem Projekt arbeite. Ich mache eine Kollektion fertig und dann ist sie mir aus dem Kopf. Der Abschluss ist immer das Fotoshooting. Danach widme ich mich dem nächsten Projekt. So plane ich zusammen mit meinem Mann momentan z.B. ein Buch über Literatur und Mode. Die Mode ist der absolut richtige Beruf für mich. Immer neu und anders. Ich wollte schon Künstlerin und Schauspielerin werden und letztlich bin ich bei der Mode gelandet, weil es einfach das Richtige für mich ist.
+ Welche Entwicklung hat deine Mode, bzw du als Designerin im Verlauf der vergangenen Jahre durchgemacht?
Ich habe lange ein Atelier geführt, in dem ich sehr ausgefallene Mode gemacht habe. Da war es mir gleich, wie viel Umsatz ich mache. Es ging mir hauptsächlich um die Kreativität. Heute habe ich zwei Läden mit acht Mitarbeitern, d.h. ich muss einen bestimmten Umsatz machen. Und das ist ein Punkt, an dem es mich herausfordert, diese beiden Welten zu vereinen, trotz der ökonomischen Zwänge etwas zu riskieren. Mein Mann sagt...
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