mode kolumne - Jera Diarc
22.06.2010
+ Fotos und Schrecken in Europa - Teil2 +Ich starrte in die Gesichter von Mihara Yasuhiros Team und die sahen nicht glücklich aus.
Wir hatten jetzt 7 Uhr 30. Um 7 sollte das Shooting beginnen.Ich sprang auf, versuchte eine gute Figur zu machen, kämpfte mich durch das Chaos...Whisky-Cola Dosen, Bierflaschen etc...griff nach einem Silbertablett auf dem ein Cornflakesfrühstück stand - Wie kam das denn hier hin?...Ach ja!- und sah aus dem Hotelzimmerfenster auf ein mehrere Stockwerke hohes Aquarium, in dem neben zahllosen exotischen Fischen auch zwei Taucher schwammen.Ich weiß nicht wer mehr von denen fehl am Platz war.
Auf der Fensterbank lag ein Fax mit der Nachricht, dass das Shooting doch nicht verschoben wird - Wie kam das denn hier hin?...Keine Ahnung!
Also, ich sprang auf stopfte mir die Cornflakes in den Mund und setze mir eine Sonnenbrille auf, mit der gleichen Naivität eines kleinen Kindes was glaubt, sich hinter vorgehaltener Hand verstecken zu können. Rafael lag regungslos da, während eine Assistentin versuchte, ihn aus dem Bett zu zerren.
Hätte ich es nicht besser gewusst, hätte ich gedacht er wäre von Gestern auf Heute gestorben.
Du musst jetzt in ein anderes Hotelzimmer für das Styling! ,befahl sie mir.
Die Stylistin kam aus LA und sah mich schmunzelnd an. Ihre europäischen Wurzeln ließen sie verstehen. Wir feiern halt die Feste wie sie fallen. Innerhalb von 15 Minuten standen wir frühstückend in der Lobby. Nach Styling, Fitting, Testfotos etc... Na gut ich stand da immerhin schon mit den Anderen.
Dann kam Rafael und übergab sich.
Ihm war schon im Flugzeug nach dem Essen schlecht! ,beschwichtigte ich.
Jeden Stern hatte das Hotel verdient. Einen Stern dafür, den Gast in ein Badezimmer zu begleiten. Einen Stern, alles ohne die Miene zu verziehen aufzuwischen. Einen Stern, den Vorfall nicht zu kommentieren. Und die beiden Anderen dafür, dass sie uns nicht rauswarfen.
Die Stylistin und ich hatten alle Mühe unsere Mundwinkel betroffen unten zu halten. Wir wechselten für jedes Foto den Standort und machten ungewollt eine Sightseeing-Tour durch Berlin.
Ich glaube wir waren an 15 Sehenswürdigkeiten und 5 mir unbekannten Orten. Bei den Sehenswürdigkeiten machten uns jedes Mal irgendwelche Securities Ärger, in anderen Gegenden selbsternannte Securities in Form von Anwohnern, Junkies oder Punks.
Wir schossen circa 300 Fotos von denen am Ende nur fünf genommen wurden und jedes Mal hatten wir ein kleines Publikum dabei, das uns als nette Abwechslung betrachtete.
Am späten Abend fuhren wir mit Mihara Yasuhiros Rechter Handzum Flughafen...
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