VerFLICKst & zugenäht - Folge 24 ++
Wilde Jugend & Rock 'n Roll
Als ich mich damals mit 16 Jahren für unsere Kleinstadt-Disco ausgehfein machte, wurde dafür direkt mal ein ganzer Nachmittag eingeplant...
Moderedakteurin Katharina Marisa Flick lebt in Berlin und schreibt über das, was andere gerne in Frauenzeitschriften und Promimagazinen lesen. Sie hat eine bekennende Schwäche für Pünktchen, Männer in Hosenträgern und Eisberge (vorzugsweise mit Geschmacksrichtung). Fehltritte in Sachen Mode sind auch ihr nicht fremd und daher berichtet Katharina uns jeden Mittwoch von Stilsicherheit und wie man sie erfolgreich umgeht.
Mittwoch, 14. März 2012
Wilde Jugend & Rock 'n RollAls ich mich damals mit 16 Jahren für unsere Kleinstadt-Disco ausgehfein machte, wurde dafür direkt mal ein ganzer Nachmittag eingeplant. Als ehrgeiziger Backfisch wollte ich mit Hilfe von blauem Lidschatten, turmhohen Hacken und Röcken, die mir heute die Schamesröte ins Gesicht treiben, schließlich den Mann an der Tür und den Rest der Welt überzeugen, dass ich mindestens zwei Jahre älter und glatte vier Jahre reifer bin, als in dem unnützen Personalausweis stand.
Wenn ich mich heute für ein Abenteuer im Berliner Nachtleben ausgehfein mache, muss ich niemanden von meinem Alter überzeugen (leider!) und sehe eigentlich auch nicht viel anders aus als sonst auch. In dem gleichen Outfit würde ich ohne mit der Wimper zu zucken auch montags zur Arbeit, mittwochs ins Kino oder sonntags auf den Flohmarkt gehen – wenn ich wild drauf bin, variiert die Breite des Lidstrichs um einige Millimeter... Da drängt sich doch die Frage auf: Wann haben wir eigentlich aufgehört, uns für den Samstagabend aufzurüschen und was wurde aus „Wilder Jugend und Rock n' Roll“?
In einer absolut nicht repräsentativen Umfrage in meinem Freundeskreis versuchte ich dem Rätsel auf den Grund zu gehen, musste jedoch feststellen, dass nicht nur ich zum Samstagabend-Party-Outfit-Muffel mutiert bin. „Auf hohen Schuhen kann ich nicht so lange stehen“ oder „Ist ja auch immer so kalt draußen“, waren dabei noch die besonders kreativen Ausreden.
Einzig meine Freundinnen mit einem Faible für die wilden 50er und 60er Jahre schauten mich völlig entgeistert an. Haare aufdrehen, die passende Klamotte aussuchen und dabei den Plattenspieler bis zum Anschlag aufdrehen, gehört hier nämlich zum guten Ton. Da wird in mikrokurzen Minikleidchen oder fliegenden Petticoats durchs Zimmer geschwoft und schon einmal an dem einen oder anderen Likörchen genippt. So hatte ich mir das vorgestellt!... und nächsten Samstag bin ich dabei! Der Lockenstab steht schon in den Startlöchern, die hohen Schuhe, die mich auf dem Rückweg ganz sicher ein Taxi kosten werden, sind geputzt und der Likör kalt gestellt. Ich will Röcke fliegen sehen, mir in einem Handspiegel den knallroten Lippenstift nachziehen und Jungs an den Hosenträgern zupfen – ich will einfach wieder einmal eine Runde „Wilde Jugend & Rock n' Roll“!!
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