VerFLICKst & zugenäht - Folge 5 ++
Bequem reisen oder schick leiden...
Wie in der vergangenen Woche ja schon angekündigt, habe ich vor einigen Tagen meine 5-wöchige Reise in den Big Apple angetreten - natürlich mit dem Flugzeug. Da stellt sich schnell die Frage, wie man...
Moderedakteurin Katharina Marisa Flick lebt in Berlin und schreibt über das, was andere gerne in Frauenzeitschriften und Promimagazinen lesen. Sie hat eine bekennende Schwäche für Pünktchen, Männer in Hosenträgern und Eisberge (vorzugsweise mit Geschmacksrichtung). Fehltritte in Sachen Mode sind auch ihr nicht fremd und daher berichtet Katharina uns jeden Mittwoch von Stilsicherheit und wie man sie erfolgreich umgeht.
Mittwoch, 21. September 2011
Bequem reisen oder schick leiden...
Wie in der vergangenen Woche ja schon angekündigt, habe ich vor einigen Tagen meine 5-wöchige Reise in den Big Apple angetreten - natürlich mit dem Flugzeug. Da stellt sich schnell die Frage, wie man halbwegs bequem und dennoch mit Würde den langen Flug übersteht. Um eins gleich klarzustellen, ich habe überhaupt nichts gegen gemütliche Kleidung. Ich finde es völlig in Ordnung morgens ungeschminkt und in Jogginghose zum Bäcker zu gehen und ich bin auch nicht Dita Von Teese, bei der die High Heels wahrscheinlich schon an den Füßen festgewachsen sind. Aber am Flughafen musste ich in der Vergangenheit bereits feststellen, dass bestimmte Kleidungsstücke ihren Wirkungsradius einfach nicht verlassen sollten.
Warum muss man denn bitte unbedingt in Schlafanzughose und mit Kopfkissen unterm Arm demonstrieren, was man die nächsten Stunden tun möchte? Warum setzen die Mädels nicht auch die Schlafbrille schon beim Check-In auf... je schneller kann es dann losgehen mit der Entspannung. Ich gebe übrigens Paris Hilton die Schuld an der Misere – die Gute zeigt sich ja auch ständig in pinken Anzügen von Juicy Couture am Flughafen, in denen aber nun mal jeder andere Mensch eher nach „Plautzi in der Fleecehose“ als nach „lässige Vielfliegerin“ aussieht.
Apropos Realitätsfern, in Filmen werden Frauen ja gern als aufregend geheimnisvolle Wesen gezeigt, die grundsätzlich mit Make-up ins Bett gehen, sich danach ganz lässig ein verführerisches Negligee überwerfen, nur um morgens in einem Herrenhemd in der lichtdurchfluteten Küche ihren Kaffee zu genießen – natürlich können diesen Überfrauen dank Drei Wetter Taft auch Langstreckenflüge nicht das Geringste anhaben.
Und in Wahrheit? Kenne ich keine Frau, die wirklich jeden Abend in einem sexy Nachthemd in die Kissen hüpft, sich nicht abschminkt oder nach einem Flug wie Heidi Klum in der Werbung nur einmal ihre Mähne schütteln muss, um wieder perfekt auszusehen.
Stattdessen gibt es bequeme Schlafanzughosen fürs Bett und eine Antifaltencreme fürs Gesicht. Sexy? Eher nicht. Aber unheimlich gemütlich. Und da kommen wir dann zu meinem eigentlichen Problem zurück - möchte ich auf meinem Flug bequem reisen oder schick leiden?
Eine ausführliche Recherche in zahlreichen Klatschmagazinen hat mich zu dem Schluss kommen lassen, dass ich mir entweder noch schnell ein Ticket für die erste Klasse kaufen muss – dort hat man anscheinend genug Platz, um auch bewaffnet mit 20 cm High Heels in einem sexy Businessoutfit à la Victoria Beckham Schlaf zu finden - oder eben doch noch auf gemütlich umsattele.
Schlussendlich saß ich Samstag dann in meinem frisch erstandenen Vintage-Goofie Goes New York-T-Shirt und einem bequemen Rock im Flieger und habe mich für diese gute Entscheidung direkt mal auf ein Glas Rotwein zum Bordprogramm eingeladen. Tatsächlich waren auf dem Flug die Stewardessen die einzigen Menschen in High Heels und auch Schlafanzughosen waren wenig vertreten – mit gestärktem Glauben an die Menschheit und deren Stilgefühl bin ich nun gespannt, was die nächsten Wochen so bringen werden.
Also lasset die Spiele beginnen!
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