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Modeklassiker & Stilikonen: Die Cordhose
Die Cordhose ++
Sie hat genauso viele Freunde, wie Feinde. Von der Arbeiterhose schaffte sie den Weg in den Kleiderschrank der modebewussten Frau und bietet seither, vom Bürooutfit über den Freizeitlook, viele Kombinationsmöglichkeiten. Ob Sommer oder Winter, sie ist nicht mehr wegzudenken - die Cordhose. + Herkunft +
Es lässt sich nicht genau zurückverfolgen woher die Bezeichnung Cord stammt. In Deutschland nannte man das Cordgewebe lange Zeit Manchester, da man den Cord im 18. Jahrhundert in der englischen Stadt erfand. In England wurde die Kleidung aus dem Cordgewebe zunächst überwiegend von Arbeitern und der Unterschicht getragen. Der Stoff war sehr preiswert, robust und wärmte seinen Träger gut. Dank dieser Eigenschaften wurden auch viele Schuluniformen aus Cord gefertigt. In Deutschland entdeckte man den Stoff schließlich für die Wanderkleidung. Der hohe Tragekomfort und die Strapazierfähigkeit des Materials waren ideal für eine Art Funktionskleidung. Aber auch zahlreiche Zünfte verwendeten das Cordgewebe als Grundlage für ihre Arbeitsbekleidung. Während des zweiten Weltkriegs trugen viele Jungen kurze schwarze Cordhosen. In den 70er Jahren hatte die Cordhose (vor allem mit Schlag) ihren großen Durchbruch und verlor den Status als reine Arbeiter- oder Funktionshose. Seit dieser Zeit erfreut sie sich großer Beliebtheit, auch wenn es in der Zwischenzeit wieder etwas ruhiger um sie wurde. Heute gibt es Cordhosen in zahlreichen verschiedenen Farben und Formen. Die traditionelle Cordhose hat meist einen bequemen Schnitt, ist am Fuß leicht ausgestellt oder gerade geschnitten. Die Vielfalt der Auswahlmöglichkeiten sorgt dafür, dass die Cordhose, sowohl bei Männern, als auch bei Frauen, nie ganz aus der Mode kommt.
+ Charakteristika +
Cord ist ein samtartiges Gewebe mit Längsrippen. Das weiche Material bietet dem Träger großen Komfort. Der Schussfaden des Gewebes sorgt für die charakteristische Streifenwirkung. Ähnlich wie bei Samt, hat auch Cord eine Strichrichtung. Bei der Verarbeitung muss diese Eigenschaft berücksichtigt werden, da der Stoff je nach Strichrichtung anders aussieht und sich anders anfühlt.
Es gibt zahlreiche Cordgewebe, die nach der Anzahl der Rippen auf 10 Zentimeter Stoff unterschieden werden. So hat der Kabelcord beispielsweise 10 Rippen, der Manchester zwischen 25 und 40 und der Fein- bzw. Babycord mehr als 40. Babycord weist, dank der hohen Anzahl an Rippen und einer geringeren Rippenhöhe, eine sehr feine Struktur auf. Da dieses Gewebe eine leicht glänzende Oberfläche hat, wird es auch als Cordsamt bezeichnet.
Das Cordgewebe für die Arbeitskleidung ist deshalb so widerstandsfähig, weil der dicke Flor die Verbindungsstellen zwischen den Schuss- und Kettfäden schützt. Cord ist üblicherweise ein Gemisch aus 80% bis 90% Baumwolle und 10% bis 20% Polyester.
Bei der Reinigung ist Cord eher ein empfindliches Material. Es wird empfohlen das Cordkleidungsstück im Feinwaschprogramm bei 30 Grad zu waschen. Nach dem Waschvorgang kann es zu unschönen hellen Flecken auf der Hose kommen. Damit dies nicht geschieht, sollte die Hose nach der Wäsche auf links gebügelt werden. Wenn man auf das Bügeln verzichten möchte, ist es ratsam beim Kauf darauf zu achten, dass es sich bei der Hose um einen Materialmix aus Baumwolle und Polyester handelt. Je höher der Baumwollanteil der Hose ist, desto mehr muss gebügelt werden.
Neben dem Material sollte beim Kauf der Cordhose darauf geachtet werden, dass die Hose am Anfang eng sitzt, denn sie wird sich mit jedem Waschgang etwas weiten.
+ Mythos +
In Deutschland entdeckten zunächst die Zünfte und Wanderer die robusten Cordhosen für sich. Erst in den 70er Jahren verlor die Cordhose ihr Arbeiterimage, als die Hippies sie für sich entdeckten. Die Schlaghosen aus Cord wurden legendär. Männer und Frauen kombinierten sie meist zu derben Boots oder steckten die engere Röhren-Cord in die Stiefel. Cord war das absolute Trendgewebe. Männer trugen komplette Anzüge aus Cord, wahlweise mit Blazer oder lässig mit Jacke. Auch in der Damenmode waren Röcke und Kleider aus Cord nicht mehr weg zu denken.
+ Fazit +
Lange als Opa-Hose verschmäht, feierte die Cordhose vor einiger Zeit ihr Comeback und reizt mit zahlreichen neuen Farben und diversen Schnitten.
Dank der vielen Kombinationsmöglichkeiten, ob leger mit einem T-Shirt oder elegant zur Bluse, kann die Cordhose sowohl in der Freizeit, als auch im Büro getragen werden. Das Cordgewebe ist luftig und wärmt zugleich, außerdem ist das weiche Tragegefühl sehr angenehm. Bekannte Labels wie Levi´s, Wrangler und Lee haben die Cordhose längst wieder in ihr Sortiment aufgenommen. Denn die Cordhose von heute strahlt die gleiche clevere Coolness aus, wie zum Biespiel die auffälligen und beliebten Nerdbrillen.
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