Biografie Modefotograf - Bob Richardson ++

+ Biografie +
Bob Richardson gehört zu den bekanntesten Modefotografen des späten 20. Jahrhunderts. Insbesondere mit seinen Aufnahmen während der wilden Sechziger-Jahre hat er sich einen Namen gemacht und reiht sich neben Fotografengrößen wie David Bailey, Ron Galella und Jeanloup Sieff ein.

Der in Long Island geborene Künstler Bob Richardson, wurde erst in seinen Dreißigern zum Fotograf, nachdem er jahrelang als Grafikdesigner gearbeitet hatte.

Später war er ein wichtiger Charakter der internationalen Jugendbewegung der 1960er und 70er Jahre, welche von London ausging. Richardson genoss es, die Energie einer revoltierenden Generation fotografisch einzufangen. Auch die neuentstandene, freizügige und legere Mode der jungen Frauen und Männern der 60er Jahre, siehe hier, faszinierte den weltoffenen Fotografen. Er lebte zeitweise in den Modezentren New York, Los Angeles und San Francisco.

Schnell wurden große Modemagazine auf Richardson aufmerksam. 1963 erhielt der Szenefotograf seinen ersten Auftrag von der Harper’s Bazaar und für die französische Vogue. Das war ungewöhnlich, da diese Hochglanz-Magazin zuvor keine derartig liberalen Fotos gezeigt hatte, wie sie Richardson erzeugte.

Der Freigeist-Fotograf galt und gilt bis heute für viele andere Modefotografen als Vorbild. So inspirierten sich beispielsweise Bruce Weber, Steven Meisel und Peter Lindbergh an Richardsons Werk, welche alle eine beachtenswerte Karriere hinlegten.

Ein persönliches und berufliches Tief erlebte Richardson in den 1980er Jahren, da er an Schizophrenie litt. Die Krankheit erschwerte ihm seine Arbeit, er wurde alkohol- und drogenabhängig und rutschte kurzzeitig in die Obdachlosigkeit ab. Aus dieser harten Lebensphase halfen ihm seine Fotografenkollegen Richard Avedon und Steven Meisel heraus, indem sie ihm eine Lehrstelle als Fotografie Professor an zwei begehrten Hochschulen in New York organisierten.

Daraufhin konnte Bob Richardson seine Karriere weiterführen und erneut Aufträge von namenhaften Modeunternehmen, Magazinen und Marken annehmen. Zu seinen größten Kunden zählten die Harper’s Bazaar, GQ und Vogue.

Der begabte, US-amerikanische Fotograf gab sein Talent an seinen Sohn Terry Richardson weiter, der bis heute als angesagter Künstler international tätig ist und zu den bestverdienensten Fotografen der Welt gehört. Im Jahr 2005 starb der Kultfotograf Bob Richardson eines natürlichen Todes.

+ Stil +
Eine Schwarz-Weiß-Oberfläche und ein elektrisierender, ausdrucksstarker, narrativer Charakter ist es, was Bob Richardsons Fotografien ausmacht.

Richardson war kein großer Fan der Inszenierung. Mehr sollten seine Bilder natürlich erscheinen, den Betrachter den vorherrschenden Zeitgeist, die neue Freiheit und Revolte der Jugendgeneration der Swinging Sixties, nacherleben lassen - den Lifestyle, den auch Richardson selbst pflegte. Sex, Drogen und die Rock-Musikszene wurden nicht nur in seinen Fotografien dargestellt, sondern zeitweise auch zu seiner Heimat.

Auf der einen Seite bildete er Schönheit und Eleganz ab, auf der anderen Seite wirkten viele der von Richardson porträtierten jungen Menschen gebrechlich und verloren in einer exzessiven Jugend. Das Styling der Frauen war meist androgyn, elegant und klassisch. Erst ihr ungenaues Make-up, die Zigarette als Accessoire und die abwesenden Blicke, verliehen den Modellen eine außerordentliche Aura.

Besonders bekannt sind seine Porträt-/Modeaufnahmen der Model-Ikonen Milla Jovovich, Donna Mitchell und Kate Moss, welche zwischen 1960 und 1980 entstanden sind.

+ Portfolio +
+ Modefotografie, Kampagnen und Magazinstrecken: Harper’s Bazaar, GQ, Valentino, Vogue (France, Italy, US)

+ Porträtfotografien