Die Liebe zur Mode lässt sich rational nicht einfach erklären. Wir geben gut und gerne ein kleines Vermögen aus, um das eine heiß begehrte Stück zu ergattern, egal ob es zweckmäßig ist oder unserem Budget entspricht. Das Kleidungsstück, in dem sich die geballte Unvernunft wahrscheinlich am deutlichsten zeigt, ist das Brautkleid. Meterweise Tüll, Seide und Chiffon, garniert mit Stickereien und funkelnden Steinen vereinen sich hier zu einem Gesamtkunstwerk, das oftmals gleich mehrere tausend Euro kostet. Und das alles nur für einen einzigen Tag, an dem das Kleid der Träume ausgeführt wird, um danach eingeschweißt in Plastik den Rest seines Daseins in der Dunkelheit eines Schrankes zu fristen.



Vernunft hin oder her - das Thema Brautmode beschäftigt Frauen seit eh und je. Daran lässt sich nicht rütteln. Auf Modenschauen bildet das Brautkleid regelmäßig den Höhepunkt des Defilees und tritt dabei immer wieder in anderer Gestalt in Erscheinung.



Der Verlag Alt//Cramer hat dem Brautkleid und seinen Begleitern nun einen ganzen Bildband gewidmet. Auf 540 Seiten wird das Thema Brautmode aus den verschiedensten Blickwinkeln beleuchtet. Wir sehen ganz klassische Kleider in romantischer, verspielter oder reduzierter Anmutung und im Gegensatz dazu experimentelle Entwürfe, vermischt mit Hochzeitsimpressionen. Accessoires und Unterwäsche für den vermeintlich wichtigsten Tag werden genauso präsentiert wie Schmuck und andere kleine Besonderheiten. Dabei hat sich der Verlag zum großen Teil auf die Präsentation deutscher Labels konzentriert. Hin und wieder finden sich aber auch Fotografien ausländischer Brautmode zum Beispiel aus Schweden oder Spanien.



Im Ergebnis ist dieser Bildband eine tolle Inspirationsquelle für alle werdenden Bräute und nicht zuletzt ein wunderschönes Buch für den Coffetable.



+ Diagnose +
Mit einer wahren Bilderflut wartet der großformatige Bildband mit dem schlichten Titel Brautmode auf. Hier und da hätte die Auswahl der gezeigten Labels ein wenig selektiver ausfallen können. Auch hätten wir uns eine Angabe der Labelnamen zu den jeweiligen Bildern gewünscht, da sich beim Anblick vieler Traumkleider schnell die Frage stellt, von wem und vor allem wo sie erhältlich sind.