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Sibylle – DDR Modefotografie wiederentdeckt +++
Über drei Dekaden war sie die führende Modezeitschrift der DDR. Nun wurden die schönsten Fotografien aus der Sibylle in einem Band zusammengestellt.
Einen eigenen Modestil gab es nicht in der Deutschen Demokratischen Republik. Modisch gesehen orientierte man sich an westlichen Vorbildern. Nur fehlte es an Möglichkeiten, die begehrten Nachahmungen herzustellen. Die dankbare alternative hieß Chemiefaser. Lederol, Dederon, Grisuten & Co ließen grüßen.
Die Frau in der DDR sollte sich mit einem klaren Selbstverständnis als berufstätige und selbstbewusste Frau abheben. Praktisch sollte Mode sein.
So sagte Dorothea Melis: „Bei dem harten Alltag konnte man sich nicht noch dauernd Gedanken um Cocktail-Kleider machen“. Die Redakteurin der DDR Modezeitschrift Sibylle wollte diesen Fakt auf anspruchsvolle und ästhetische Weise verdeutlichen. So erschien 1956 die erste Ausgabe der Zeitschrift für Mode und Kultur.
Mode als kulturelles Phänomen
Für die Produktion des Magazins arbeitete Dorothea Melis, die damals noch Bertram hieß, mit den besten Fotografinnen und Fotografinnen der DDR zusammen. Das erklärte Ziel lautete: Mode solle mehr als reine Abbildung sein. Und so entstanden für die damalige Zeit völlig neuartige Modefotografien, die Mode als kulturelles Phänomen begriffen.
Natürliche Frauen in elegant geschnittenen Kleidern blickten, frei von jeglicher Koketterie, selbstbewusst in die Kamera. Damit trennte man sich bewusst von alten Klischees und betonte stattdessen das Verhältnis von gesellschaftlichen Idealen zum modischen Erscheinungsbild der Frau.
Eine eigene Idee von Schönheit
In einer Mischung aus Porträt, Reportage und Mode wurden Schwarzweißfotografien meist auf öffentlichen Plätzen inszeniert, so dass für den Betrachter eine eigenständige Idee von Schönheit entstand. Die Fotografin Ute Mahler, welche damals für die Sibylle arbeitete, erklärte diesen Zusammenhang wie folgt: „Wir haben nicht nur Mode fotografiert, wir haben Bilder gemacht, die uns wichtig waren“.
Das Ergebnis der gesammelten Werke ist ein chronologisch geordneter Band, der die schönsten und charakteristischsten Mode- und Porträtaufnahmen versammelt, die im Laufe von 30 Jahren für die Sibylle produziert wurden. Das Buch zeigt Fotografien von Sibylle Bergemann, Arno Fischer, Steffi Graenitz, Karol Kállay, Ute Mahler, Werner Mahler, Sven Marquardt, Peter Meißner, Roger Melis, Günter Rössler, Rudolf Schäfer, Wolfgang Wandelt und Michael Weidt.
+Diagnose+
Eine interessante Dokumentation über die Wahrnehmung weiblicher Eleganz im Sozialismus.
Titel: Sibylle: Modefotografien 1962-1994
Autor: Dorothea Melis
Verlag: Lehmstedt
Gebundene Ausgabe: 175 Seiten
Größe: 27,6 x 24,4 x 1,8 cm
ISBN-10: 3937146873
ISBN-13: 978-3937146874
Sprache: Deutsch
Preis: 24,90 Euro
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