- modebücher
- modedekaden
- modebiografien
- modefotografen
- modeklassiker
- modefilme
- modelexikon
- textillexikon
|
|
Designerbiografien & Modelegenden: Yves Saint Laurent
Modebiografie - Yves Saint Laurent ++
Lebensdaten: |
01.08.1936 – 01.06.2008 |
---|---|
Herkunftsland: |
Algerien |
bekannt für: |
seine Schöpfung des Smokings für die Frau |
Modezitat: |
„In erster Linie zählt die Silhouette. Niemals überfrachten, nie zu viel Fantasie, das geht nur auf Kosten der Anmut.“ |
+ Der Weg zum Erfolg +
Yves Henri Donat Mathieu Saint Laurent wuchs in Algerien auf. Seine Liebe zu Kostümen entdeckte er bei einer Theateraufführung. Beeinflusst wurde er als Kind auch von der Leidenschaft seiner gutbürgerlichen Mutter für Mode. So fertigte er bereits im Alter von elf Jahren Skizzen und Entwürfe für die Bühne an.
Im Alter von 17 Jahren kam Saint Laurent nach Paris. Hier absolvierte er eine Ausbildung zum Mode- und Bühnenzeichner an der Modeschule der Chambre Syndicale de la Haute Couture. 1953, während der Ausbildung, gewann er den ersten Preis für seine Entwurfszeichnung eines Cocktailkeids bei einem bekannten Modezeichner-Wettbewerb.
Entdeckt wurde das junge Talent von Vogue-Direktor Michel de Brunhoff.
Dank der Bekanntmachung mit Christian Dior bot dieser ihm ein Jahr später eine Anstellung in seinem Haus an. 1957, kurz nach Diors Tod, wurde er zum Chefdesigner befördert, um das Modehaus vor dem finanziellen Ruin zu bewahren. Gleich seine erste Show, die auf Kleidern in Trapezform basierte, versetzte die Presse in Begeisterung.
Aufgrund starker Depressionen und damit verbundener Alkoholsucht und Drogenabhängigkeit wurde Yves Saint Laurent 1960 bei Dior entlassen. Bereits ein Jahr später machte er sich mit seinem eigenen Couture-Haus selbständig. Fortan schneiderte Saint Laurent nur noch für das Modehaus Yves Saint Laurent Couture. Nachdem er sich 2002 aus dem Modegeschäft zurückgezogen hatte, lebte Laurent weitgehend zurückgezogen.
Yves Saint Laurent hat die Modewelt, wie wir sie heute kennen, maßgeblich beeinflusst. Er war der erste Couturier, der 1966 eine Ready-to-wear-Boutique eröffnete. Vierzig Jahre später, im Sommer 1996, war er der erste Designer, der seine Modenschau live im Internet zeigte.
+ Modestil +
Die Entwürfe von Yves Saint Laurent schrieben Modegeschichte.
Ende der 50er Jahre befreite der Designer die Mode von Wattierungen an Taille, Brust und Schultern und schaffte es dabei, die Opulenz der früheren Dior-Entwürfe beizubehalten.
Die bahnbrechendste Erfindung war 1966 die Entwicklung des ersten Smokings für die Frau. Fortan revolutionierte er die Damenmode mit Schnitten, die bis dahin der Männerkleidung vorbehalten waren. Im selben Jahr war Saint Laurent der erste Couturier, der mit Rive Gauche auch Prêt-à-porter-Mode entwarf. In den vierzig Jahren seiner Karriere kreierte Laurent unzählige Klassiker. Dazu gehören auch schlicht geschnittene Shiftkleider in Weiß, Schwarz, Gelb, Rot und Blau, aufgeteilt in klare Geometrie.
Außerdem schockierte er mit transparenten Kleidern im Nude-Look. Seine konsequente Verwendung der Farbe Schwarz, ebenso wie seine Vorliebe für die Kombination von Pink und Orange, stieß zunächst auf Unverständnis.
Von seinen späteren Kollektionen bleiben vor allem der Safari-Look und die von russischer Folklore inspirierten Entwürfe in Erinnerung.
Sich an den Menschen und ihrem Alltag zu orientieren, war damals eine absolute Neuheit für einen Couturier. Yves Saint Laurent ebnete damit den Weg für das, was wir heute Streetwear nennen.
+ Aktuell +
2002, im Alter von 65 Jahren, gab Yves Saint Laurent seinen Rücktritt bekannt. Am 31. Oktober schlossen sich die Türen seines Ateliers in der Avenue Marceau in Paris. Die kreative Leitung des Hauses Yves Saint Laurent übernahm nach Tom Ford, der Designer Stefano Pilati. Im Februar 2012 verlässt Pilati nach 10 Jahren das Modehaus. Seine Nachfolge tritt Hedi Slimane an. Er gibt dem Modelabel auch seinen ursprünglichen Namen zurück. Seitdem heisst das Traditionshaus wieder Saint Laurant Paris.
Nach langer Krankheit starb Yves Saint Laurent im Juni 2008.
Zurück bleiben mehr als 5000 Kleider, 15000 Accessoires und Modezeichnungen des scheuen Modeschöpfers.
+ Mehr Modebiografien +
Alle Kategorien bei Modeopfer110