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Designerbiografien & Modelegenden: Pierre Balmain
Modebiografie - Pierre Balmain ++
Lebensdaten: |
18.05.1914 – 29.06.1982 |
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Herkunftsland: |
Frankreich |
bekannt für: |
seine femininen Kleider und das Wiederaufleben der Pariser Haute Couture nach dem zweiten Weltkrieg |
Modezitat: |
"Das Parfum ist für die Eleganz wichtiger als Accessoires, Schmuck und Schuhe." |
+ Der Weg zum Erfolg +
Anfang der 30er Jahre kam Pierre Balmain aus Saint-Jean-de-Maurienne in den Savoyer-Alpen nach Paris. Zunächst studierte er Architektur, brach sein Studium aber nach kurzer Zeit wieder ab. Seine Faszination für die Haute Couture, die er auch Architektur der Bewegung nannte, war einfach größer. Vier Jahre arbeitet er im Atelier von Edward Molyneux und wechselte 1939 zu Lucien Lelong, bei dem auch Christian Dior eine Anstellung fand. Beide Designer hatten den Traum vom eigenen Couture-Haus.
Als sich für Pierre Balmain eine Finanzierungsmöglichkeit auftat, verließ er Lelong und bezog unmittelbar nach Kriegsende ein Atelier in der Rue Francois.
Seine erste Damenkollektion im Herbst 1945 schaffte es direkt in die amerikanische Vogue. 1946 kreierte er sein erstes Damenparfum, 1949 folgte der Duft für die Herren. Der nächste Schritt war eine Niederlassung in New York, wo er nach dem Prinzip der Konfektion, Kleider nach seinen Couture-Entwürfen anfertigen ließ. 1965 hatte Balmain schon zwölf Werkräume und rund 600 Angestellte.
Zu Pierre Balmains Kunden zählten auf dem Höhepunkt seines Schaffens in den 1960er Jahren sowohl Brigitte Bardot, Katharine Hepburn, Marlene Dietrich, Hildegard Knef, als auch Königin Sirikit von Thailand. In den 1970er Jahren war Balmain gezwungen, sein Modehaus zu verkaufen. Er blieb jedoch weiterhin Chefdesigner.
1982 starb Balmain im Alter von 68 Jahren in Paris.
+ Modestil +
Pierre Balmains Spezialität waren taillierte Abendkleider mit Korsagenoberteilen und kegelförmig weiten Röcken, die er mit Motiven wie Blättern und Schnörkeln verzierte.
Später führte er noch eine weitere neue Silhouette ein. Sehr figurbetont und erst ab dem Knie aufspringend entsprach sie einem umgedrehten Champagnerkelch. Dies war seine Antwort auf Christian Diors Kuppelform.
Das Kleid, das es 1945 direkt in die amerikanische Vogue schaffte, war sehr feminin geschnitten, mit ultraschlanker Taille und langem, verschwenderisch weitem Tüllrock. Eine willkommene Abwechslung nach den Jahren des Stoffsparens. Die graziöse und ausladende Form seiner Kleider war genau das, was die Damen zu dieser Zeit wollten – aufregend anders, romantisch und luxuriös.
+ Aktuell +
1982 starb Balmain als letzter der großen Couturiers der 50er Jahre. Zu Balmains Nachfolgern zählen unter anderem 1982 Erik Mortensen und 1992 Oscar de la Renta.
Von allen Designern, die auf ihn folgten, ist der Franzose Christophe Decarnin der wohl bemerkenswerteste. Mit messerscharf geschnittenen Rockstar-Kreationen zieht er seit 2006 eine neue Generation von Diven an.
Im Frühjahr 2009 zeigte Decarnin für das Haus Balmain die erste Herrenkollektion mit schlanken Silhouetten, schwarzen Lederjacken, zerrissenen Jeans, ausgefransten Hemdkrägen und durchlöcherten T-Shirts.
Verwirrung stiftete der Designer, als er sich 2011 nach seiner Show während der Pariser Modewoche im März nicht blicken ließ. Schnell kochte die Gerüchteküche über, bis er im April des Jahres bekannt gab, dass er sich von der Marke Balmain trennen werde. An seine Stelle tritt sein langjähriger Assistent Olivier Rousteing, der mit der punkigen Note seines Vorgängers also Bestens vertraut ist und ihr treu geblieben ist.
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