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Designerbiografien & Modelegenden: Nicolas Geshquière
Modebiografie - Nicolas Geshquière ++
Lebensdaten: |
09. Mai 1971 |
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Herkunftsland: |
Frankreich |
bekannt für: |
Dreidimensional anmutende Kleidungsstücke |
Modezitat: |
„Ich liebe Zwitter in jeder Form. Die Idee, etwas zusammenzubringen, von dem man sich nie vorstellen konnte, dass es zusammen funktioniert – das ist es, was mich interessiert.“ |
+ Der Weg zum Erfolg +
Nicolas Ghesquiére wurde am 09.05.1971 geboren und wuchs in der Kleinstadt Loudon im Norden Frankreichs auf. Schon im Alter von 15 Jahren machte er sein erstes Modepraktikum und wurde nach seiner Schulzeit für zwei Jahre Assistent bei Jean Paul Gaultier. Im Anschluss daran arbeitete Ghesquiére für das französische Stricklabel Pôles als Strick-Designer.
Nicolas Geshquière, der keine Modeschule besuchte und auch keine klassische Ausbildung hat, begann 1994 freiberuflich für das damals marode Couturehaus Balenciaga zu arbeiten, das nach dem Tod Cristóbal Balenciaga’s vor allem von Lizenzen für Trauer- und Golfkleidung lebte. 1997 übernahm er die kreative Leitung des Unternehmens komplett und führte Balenciaga als fester Chefdesigner wieder ins Rampenlicht. Er verstand es wie kein anderer, das Erbe Cristóbal Balenciagas mit seinen eigenen Ideen in zukunftsweisenden Kollektionen zusammenzuführen. So avancierte der bis dahin recht unbekannte, schüchterne Designer schnell zum neuen Liebling der Modewelt. Mit seinen innovativen Kollektionen fing Nicolas Geshquière den Zeitgeist ein und seine Kreationen wurden so einflussreich, dass die Gucci Gruppe das Modehaus 2001 kaufte.
Für Balenciaga kreierte Nicolas Geshquière 15 Jahre lang erfolgreich tragbare, lässige Avantgardemode für Powerfrauen. Im November 2012 verließ er das französische Modehaus und trat ein Jahr später in die Fußstapfen von Marc Jacobs bei Louis Vuitton.
+ Modestil +
Cristóbal Balenciaga verzauberte die Modewelt in seiner Schaffenszeit stets mit einer modernen Linie mit locker fallenden Capes, Blouson-ähnlichen Jacken mit runden Schultern und der berühmten I-Linie. Nicolas Ghesquière hat sich genau diesem Erbe bedient und es mit scharfen Silhouetten, extremen Proportionen und voluminösen Elementen belebt. Er spielt mit Formen und Farben, verwendet innovative Materialien und kleidet moderne Frauen erwachsen, unkompliziert und trotzdem elegant.
Er kombiniert derbe Boots zum Cocktailkleid, setzt Blümchen-Kleider mit geometrischen Formen und metallischen Materialien in Kontrast oder bringt Leder-Stola und Sweatshirt mit Seidenkleidern und Fantasy-Prints zusammen. Die Kombination von Dingen, die eigentlich gar nicht zueinander passen, macht seinen Stil aus.
Durch die Verwendung aufwendig entwickelter Stoffe, wie aufgeschäumten Stickereien, metallischer Seide oder lackiertem Leder, die den Modellen einen futuristischen Look verpassten, wurde er häufig als „Visionär“ oder „Futurist“ bezeichnet.
Vor dem Schaffen Nicolas Geshquière’s waren Frauen meist brav und zurückhaltend gekleidet, doch ganz ähnlich wie Christian Dior in der Nachkriegszeit, schaffte er es, die weibliche Silhouette und den französischen Look zu revolutionieren und vor allem zu modernisieren.
+Aktuell+
Wenige Wochen nach der Bekanntgabe, dass die Zusammenarbeit von Marc Jacobs und Louis Vuitton beendet ist, wurde Nicolas Geshquière im November 2013 zum neuen Chefdesigner des französischen Modehauses ernannt. Damit tritt er in die Fußstapfen von Marc Jacobs, der die Marke 16 Jahre lang als Kreativdirektor führte.
Seine ersten Entwürfe werden voraussichtlich im März 2014 zu sehen sein und es wird vermutet, dass Nicolas Geshquière der Mode von Louis Vuitton im Gegensatz zu dem Vintage-Stil von Marc Jacobs einen rebellischen Touch verleihen wird.
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