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Designerbiografien & Modelegenden: Mary Quant
Modebiografie - Mary Quant ++
Lebensdaten: |
*11.02.1934 |
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Herkunftsland: |
Großbritannien |
bekannt für: |
die Erfindung des Minirocks und farbiger Nylonstrumpfhosen, den Einsatz von PVC für Kleidung und für die Prägung des Frauenbilds Nymphchen |
Modezitat: |
„Wenn ich die Röcke nicht kürzer gemacht hätte, hätten die Chelsey Girls die Scheren gezückt und sie selbst abgeschnitten.“ |
+ Der Weg zum Erfolg +
Sie war das Kontrastprogramm zur Pariser Haute Couture. Sicher hat sie die damalige Jugendbewegung nicht allein hervorgebracht, aber sie gab ihr die passende Kleidung. Bereits 1959 hatte Mary Quant minikurze, kindliche Kleider entworfen, die jedoch der Zeit voraus waren. Erst als die britische Vogue 1963 ihre kurzen Hängekleidchen abbildete, wurde Mary Quants Mode erfolgreich und richtungweisend. Nun war ihre Zeit gekommen. 1955 hatte sie mit 25 Jahren gemeinsam mit ihrem Ehemann ihren ersten Laden Bazaar in der King’s Road im Londoner Stadtteil Chelsea eröffnet. Von dort aus verhalf die Designerin dem Minirock zum Durchbruch.
London wurde zum Zentrum der fashionable world. Quants kindliche, unbekümmerte Minikleider standen im Zeichen von Androgynität und Jugendlichkeit. Zur Ikone dieses Looks wurde das Model Lesley Hornby, genannt Twiggy. Quant begann, ihre eigenen Kleider zu entwerfen, da der Markt nur das ihr verpönte Lady like hergab. Erstmalig verwendet die Designerin neue Materialien wie PVC für flache Stiefel und Regenmäntel. Damit löste sie mit ihrer Regenmode im Wet-Look den PVC-Trend aus. Sie kreierte Knickerbocker für Mädchen und war die erste, die ihnen Schultertaschen umhing, die große Mode wurden. Als Firmenlogo wählte Mary Quant eine stilisierte Margarite, die zum Symbol der gesamten Dekade wurde und selbst die Flower-Power-Bewegung der 1970 noch beeinflusste.
Old-style is out, verkündete sie. Demnach erschuf sie nicht nur neue Kleidung, sondern einen kompletten neuen Look. Zu den gradlinigen, graphisch schlichten und ultrakurzen Kleidern, Hosenanzügen, Hot Pants und tiefsitzenden Hüftgürteln lieferte sie knallige Accessoires, die die Mädchen so ultra modern erscheinen ließen. So entwarf sie Nylon-Strumpfhosen in allen Farben. Bunt wie Regenbogen war ihre Kosmetiklinie für Teenager, die auch silberne Lidschatten und helle Lippenstifte für das perfekte Make up für das kindliche Aussehen lieferten. Dafür waren auch die langen, falschen Wimpern gedacht, die die Augen extrem vergrößerten. Denn als Idealtyp galt nicht eine weibliche Frau, sondern ein mageres Nymphchen.
1959 war Vladimir Nabokovs Roman Lolita erschienen, der seinen Teil für das Mädchenhafte Aussehen beitrug. Der Style erstreckte sich auch auf die Haare: Mary Quants Jugendfreund und Starfriseur Vidal Sassoon schnitt ihr den berühmten Fünf-Punkte-Bob. Von der Mitte des Oberkopfes ausgehend liefen die Haare schmal und spitz auf fünf Punkte zu, wodurch sie perfekt wie ein futuristischer Helm saßen.
Insgesamt wollte Mary Quant eine populäre Mode schaffen. Sie hinterließ eine poppige, preisgünstige und extrem junge Mode.
+ Modestil +
1963 gelang ihr der Durchbruch dank ihrer Mini-Mode. Sie gründete die Ginger Group für die Massenanfertigung ihrer Entwürfe. Auch die Art, ihre Mode zu präsentieren war neu. Ihre Modenschauen waren eine inszenierte und choreographierte Aktionsschau.
1965 begann sie, Nylon-Strumpfhosen in allen Farben zu entwerfen. 1966 entstand eine bis heute existierende Kosmetikserie für Teenager. Sie gilt als Begründerin der Boutique-Kultur.
+Aktuell+
Bereits in den 1970er Jahren gab Quant ihr Unternehmen auf, sie entwirft seither in der St. Ives Street in London Pelze, Unterkleidung und Haushaltswäsche für andere Firmen.
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