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Designerbiografien & Modelegenden: Madame Grès
Modebiografie - Madame Grès ++
Lebensdaten: |
30.11.1903 – 24.11.1993 |
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Herkunftsland: |
Frankreich |
bekannt für: |
Asymmetrische, nahtlose und fließende Kleider, die an Roben aus der Antike angelehnt waren sowie die direkte Drapierung der Entwürfe am Körper |
Modezitat: |
„Mein einziger Wunsch ist es, Kleider zu entwerfen, die die Welt beeindrucken.“ |
+ Der Weg zum Erfolg +
Madame Grès wurde am 30. November 1903 als Germaine Émilie Krebs in Paris geboren. Grès machte zunächst eine Ausbildung zur Bildhauerin. Dieser Beruf ließ sie auch in ihrer Zeit als Modedesignerin nie richtig los, wahrscheinlich ein Grund dafür, weshalb die Designerin ihre Entwürfe oft ohne Schere und Nadel konzipierte, sondern direkt am Körper in Form brachte. So sagte Madame Grès einmal, ihr sei es egal ob sie mit Stoffen oder Steinen arbeite.
Als weibliche Bildhauerin wurde Grès zu dieser Zeit in Frankreich allerdings nicht glücklich und so sie wechselte sie das Fach. 1924 wurde sie erstmalig als Designerin im Atelier des Kaufhauses Le Bon Marché eingestellt. 1934 eröffnete Grès unter dem Namen Alix Barton ihr eigenes Modegeschäft. Währen dieser Zeit experimentierte die Französin mit einfachen Kleidungsstücken, vor allem dem schlichten Jerseykleid. Erster Hinweis darauf, dass Kleider das beliebteste Stück der Designerin werden sollten. Ihre ersten beruflichen Erfahrungen als Bildhauerin befähigten Madame Grès dazu, zeitlose Eleganz mit griechischer Klassik in ihren Roben festzuhalten.
So erfreuten sich die Kleider von Alix schnell einer großen Beliebtheit, dennoch hielt es Madame Grès nicht länger bei ihrem ersten Geschäft. 1942 gründete sie unter dem Namen Grès eine neue Boutique. Der Name setzt sich aus einem Anagramm des Namens ihres Ehemanns zusammen. Mit Grès gelang der Designerin, trotz zweiten Weltkriegs und zwischenzeitlicher Schließung durch die deutsche Besetzung, der Durchbruch.
Mit ihren fließenden Seidenkleidern, die an griechische Göttinnen der Antike erinnern und oftmals Asymmetrien und Cut-Outs aufwiesen, gilt sie bis heute als eine der Pionierinnen für die Kunst der Haute Couture Mode. Madame Grès drapierte unter anderem Greta Garbo und Jacky Onassis ihre Seiden-Jersey Gewänder auf den Leib.
1959 brachte die Designerin ihr erstes Parfüm Cabochard auf den Markt und auch hier blieb der Erfolg nicht aus, sodass weitere Düfte folgten.
Als eine Verfechterin von Massenproduktion und somit auch der immer stärker werdenden Prêt-à-porter Welle musste sich die Couturière dieser jedoch Anfang der achtziger Jahre ebenfalls unterbinden und brachte 1980 erstmals eine ready to wear Linie heraus. 1984 verkaufte sie schließlich ihr Modelabel an einen französischen Geschäftsmann. 1986 wurde Madame Grés von Jacques Esterel übernommen und letztendlich 1988 an die japanischen Gruppe Yagi Tsusho weiter gegeben.
Madame Grès starb am 24. November 1993 in ärmlichen Verhältnissen in einem Altenheim in Süd-Frankreich.
+ Modestil +
Madame Grès wurde durch ihre fließenden Seidenkleider, die an Gewänder der Antike erinnern, bekannt und gilt deswegen als eine Vorreiterin für den heutigen Minimalismus. Durch ihre Ausbildung als Bildhauerin gelang es der Französin, trotz ihrer antiken Inspiration, moderne Weiblichkeit, Klassik und Eleganz miteinander zu verbinden und zeitlose Roben, die auch heute noch tragbar wären, zu entwerfen. Vor allem das Spiel mit Cut Outs und Asymmetrien beherrschte Madame Grès schon damals und machte damit ihre Kleider zu ausdrucksstarken Kunstwerken, die nie überladen wirkten. Schlichte Eleganz mit einem Hauch Raffinesse charakterisierten die Entwürfe von Grès noch heute.
+ Aktuell +
Von 1994 bis 1997 war Llyod Klein Chefdesigner bei Grès. 1995 bekam Klein Unterstützung von dem Designer Frederic Molenac. 2002 übernimmt Koji Tatsuno die kreative Leitung des Modelabels. Dem Japaner war es von Anfang an wichtig, das Erbe Madame Grès‘ in Ehren zu halten und ihre Kunst des Drapierens sowie die Schönheit und Eleganz, für die das Label seit Anfang der Vierziger steht, trotz moderner Techniken fortzuführen.
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