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Designerbiografien & Modelegenden: Louis Vuitton
Modebiografie - Louis Vuitton ++
Lebensdaten: |
04.08.1821 - 27.02.1892 |
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Herkunftsland: |
Frankreich |
bekannt für: |
exklusive Lederwaren, Hauptmarke des Konzerns Louis Vuitton Moët Hennessy |
Modezitat: |
„Es brauchte Jahre, um zu verstehen, was so besonderes an Louis Vuitton ist. Aber wenn man in die einzelnen Betriebe geht und merkt, wie alles in liebevoller Handarbeit gefertigt wird, ist das ziemlich beeindruckend. Außerdem glaube ich, strebt der Mensch immer dazu zu einer exklusiven Elite zu gehören.“ (Marc Jacobs) |
+ Der Weg zum Erfolg +
Louis Vuitton ist heute einer der Hauptmarken des Konzerns Moet Hennessy Louis Vuitton (LVMH).
Louis Vuitton wurde 1821 in Frankreich geboren und machte sich mit 14 Jahren zu Fuß auf den Weg, um in das 400 Kilometer entfernte Paris zu gelangen. Um sich seinen weiten Weg finanzieren zu können, verrichtete er auf seiner Reise kleine Arbeiten und erreichte sein Ziel dadurch erst zwei Jahre später. 1837 in der Hauptstadt angekommen, machte er eine Lehre zum Gepäck-Hersteller bei Monsieur Marechal und wurde aufgrund seines Talents nach nur kurzer Zeit von Kaiserin Eugénie de Montijo, an den Hofe Napoléon III. angeheuert.
Im Jahre 1854 eröffnete er eine kleine Werkstatt in der er luftdichte Koffer mit flachen Deckeln herstellte. Das Hauptverkehrsmittel des Adels zu jener Zeit war die Kutsche. Damit der Regen ablaufen konnte, waren die damaligen Koffer gewölbt. Jedoch wurde die Eisenbahn immer angesagter, sodass flache stapelbare Koffer erwünscht waren. Louis Vuitton nahm diesen Trend als einer der ersten auf. 1854 eröffnete er mit 33 Jahren in Paris sein erstes Geschäft in der Rue Neuve-des-Capucines. 1860 baute er eine Fabrik im Pariser Vorort Asnieres und nahm schließlich 1867 an der Weltausstellung Exposition Universelle de Paris teil.
Als Louis Vuitton 1892 starb, übernahm sein Sohn Georges das Unternehmen. Er reiste um die ganze Welt um das Unternehmen Louis Vuitton bekannter zu machen. Um seine innovativen Gepäckstücke wasserundurchlässig und einzigartig zu machen, bezog er sie mit Roggenmehl bestrichenem und imprägniertem Leinen. Bedruckt mit dem typischen Schachbrettmuster und der Inschrift Louis Vuitton marque déposée. Bald darauf ließ er ein Monogramm aus den Buchstaben LV, umrahmt von stilisierten Blüten und Sternen herstellen, um die Einzigartigkeit seiner Gepäckstücke noch mehr zu unterstreichen. 1901 erfand man schließlich den Steamer Bag, einen kleiner Koffer, den man ohne Probleme in einen Größeren verfrachten kann. Dieser gehört heute zu den bekanntesten Taschen von Louis Vuitton. Bald darauf kam die zweite It-Bag auf den Markt: Noé, die genau fünf Flaschen Champagner transportieren konnte. Bevor Georges 1936 starb, expandierte er das Unternehmen bis nach Amerika und sorgte dafür, dass Filmgrößen wie Marlene Dietrich und Sophia Loren seine Koffer benutzten.
1936 übernahm Enkel Gaston-Louis Vuitton die Geschäfte. 1966 feierte man die Papillon-Bag, eine zylinderförmige Tasche und erschloss wenige Jahre den gesamten asiatischen Markt. Ein weiteres wichtiges Jahr für Louis Vuitton war 1987. Moet Hennessy, der bekannte Hersteller von Champagner und Weinbrand, verband sich mit der Louis Vuitton Company und schuf Moet Hennessy Louis Vuitton (LVMH).
1997 beschloss man auch Herren - und Damenmode herzustellen. Dafür verpflichteten das Unternehmen den amerikanischen Designer Marc Jacobs, der bis heute zu den Kreativsten der Modebranche gehört. Die Kollektionen werden seitdem zweimal jährlich bei den Pariser Modenschauen gezeigt. In den letzten Jahren kam es zu zahlreichen Designerkooperationen im Taschenbereich, u.a. mit Stephen Sprouse, Takashi Murakami, Paul Helbers oder auch Rei Kawakubo. Geführt wird das weltweit erfolgreiche Unternehmen von Ururenkel Patrick Louis Vuitton.
+ Modestil +
Louis Vuitton ist der Inbegriff von handwerklicher Tradition, Luxus und Eleganz. Das Unternehmen ist heute eine weltweit führende Modemarke und gleichzeitig eine der ältesten. Von Japan bis Las Vegas kennt jeder das unverwechselbare Emblem an Handtaschen, Portemonnaies, Kleidung oder Brillen. Louis Vuitton ist die einzige Marke, die nie Sonderpreise hat und die auf der ganzen Erdkugel zu finden ist.
Gefertigt werden die traditionsreichen Schrank- und Übersehkoffer nach wie vor aus jahrelang gelagertem Pappelholz für die Rahmen, exotischem Sperrholz für Boden und Deckel sowie Buchenholz für die Leisten. Per Hand werden die Koffer Stück für Stück zusammengenäht und -geklebt. Jeder Messingnagel wird mit dem Hammer eingeschlagen. Verändert hat sich im Laufe der Jahre lediglich der Bezug. Das imprägnierte Leinen wurde in den 50er Jahren durch vinylgetränkte Baumwolle ersetzt.
Wandelbar in Form und Farbe zeigte sich vor allem das Handgepäck. Für die immer mobiler werdende Gesellschaft gibt es Reisetaschen in allen Ausführungen. Dennoch greift die Kundschaft immer wieder zu den berühmt gewordenen Klassikern. Die Zeiten mögen sich ändern, Oliv, Braun und Gold bleiben.
+Aktuell +
Noch Jahrzehnte nach seinem Tod steht der Name Louis Vuitton für luxuriöse Produktlinien mit höchstem Qualitätsanspruch. Das Unternehmen zählt heute zur Top Riege der internationalen Luxusgüterhersteller.
Marc Jacobs schaffte es mit seiner kreativen Ader, frischen Wind in eines der ältesten Modehäuser zu bringen. Ihm ist es zu verdanken, dass neue Linien besonders in der Herren- und Damenmode eingeführt wurden. Dazu zählen heute sowohl Modeaccessoires, als auch Textilien und Schuhe. Als Chefdesigner ist er für alle Linien des Hauses verantwortlich. Dazu zählen: Canvas Monogramm, Epi Leder, Taiga Leder sowie Damier Canvas.
Allerdings raubte diese große Verantwortung dem Designer gleichzeitig auch die Zeit für sein eigenes Label. Somit gab er Anfang Oktober 2013 bekannt, dass er den Vertrag mit dem Traditionshaus Louis Vuitton nicht verlängern werde. Eine Ära ging damit zu Ende, seine Abschlusskollektion gestaltete der Designer daher in klassischem Schwarz und verabschiedete sich mit Standing Ovations seitens des Publikums. An seine Stelle tritt der ehemalige Chefdesigner von Balanciaga Nicolas Ghesquière.
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