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Designerbiografien & Modelegenden: Jean Patou
Modebiografie - Jean Patou ++
Lebensdaten: |
1880 – 23.05.1936 |
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Herkunftsland: |
Frankreich |
bekannt für: |
den Tennisrock, das Monogramm als dekoratives Element und das Parfum Joy |
Modezitat: |
„ Machen Sie nie ein grauenhaftes Kleid, es könnte jemand kaufen.“ |
+ Der Weg zum Erfolg +
Jean Patou wächst als Sohn eines Ledergerbers in der Normandie auf. Nach einer Schneiderausbildung in dem Pelzgeschäft seines Onkels eröffnet Patou 1912 eine kleine Boutique namens Maison Parry in Paris. Seine erste eigene Kollektion, die unter anderem wegen des Smoking-Kostüms revolutionär ist, wird von einem Amerikaner komplett aufgekauft.
Nachdem er wegen des ersten Weltkrieges, in dem er Frankreich dient, pausieren muss, wird er 1921 weltbekannt. In diesem Jahr entwirft er das Wimbledon-Dress für die Tennisspielerin Suzanne Lenglen. Auch dieses zeigt sich wieder avantgardistisch mit einem kurzen Faltenrock, einem der Männermode entlehnten Cardigan, einer kragenlosen Bluse und einem leuchtend orangenem Stirnband. Diese Charakteristika übernimmt Patou kurzerhand auch für seine Freizeitkollektion und kreiert Jumper und Blusen, mit zahlreichen Variationen an Kragen. Er eröffnet seine Boutique, diesmal unter seinem Namen, wieder und knüpft an die alten Erfolge an.
Patou ist der erste, der sein Monogramm als dekoratives Element verwendet und ist damit Vorbild für viele andere Designer. Neben seiner Mode kreiert er gemeinsam mit dem berühmten Parfümeur Henri Alméras unzählige Parfüms. Besonders innovativ ist hierbei ein Dufttrio, das jeweils einen Duft für brünette, blonde und rothaarige Frauen bereithält. Das bekannteste Parfum ist allerdings Joy, das nach Chanels No. 5 der weltweit erfolgreichste Duft wird. Patou gilt als einer der bedeutendsten Modedesigner der 20er Jahre.
+ Modestil +
Jean Patou kreierte alles von der Sportmode bis zur Abendgarderobe.
Seine Sportmode besticht durch graphische Steppmuster, Zick-Zacks und Wellen, die an den Kunststil Kubismus erinnern. In der Freizeit- und Sportbekleidung vermischt Patou Eleganz und Lässigkeit und bringt den Rock als Erster auf den Tennisplatz. Typisch sind weite Hosen, kurze Jäckchen und Matrosenblusen. Patou ist der erste Designer, der Freizeitmode als Lifestyle versteht und mit ganzen Reisekollektionen und Abteilungen mit passenden Accessoires und Zubehör Zeichen setzt.
Seine Abendgarderobe fällt durch rumänische Folklorestickereien und chinesische Lackparavents auf. Als Erster wendet er sich außerdem schon 1925 von der tiefen Taillierung ab und verlängert seine Abendkleider optisch durch einen zipfeligen Saum oder längere Seitenteile.
Neben seinen breit gefächerten Ethnoelementen setzt Patou vorwiegend auf den stilvollen, dezenten amerikanischen Stil.
+ Aktuell +
Nach Patous Tod übernehmen seine Schwester und sein Schwager die Geschäfte und können Designer wie Marc Bohan, Gérard Pipart, Christian Lacroix und Karl Lagerfeld verpflichten. Heute wird das Unternehmen von Patous Enkel, Jean de Moüy, geleitet.
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