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Designerbiografien & Modelegenden: Jean-Charles de Castelbajac
Modebiografie - Jean-Charles de Castelbajac ++
Lebensdaten: |
28.11.1949 |
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Herkunftsland: |
Frankreich |
bekannt für: |
schrille, extravagante Kreationen und Comic Couture |
Modezitat: |
„ Ich bin ein rechtmäßiger Sohn des Rock'n'Roll. “ |
+ Der Weg zum Erfolg +
Jean-Charles de Castelbajac wurde am 28.11.1949 in Casablanca, Marokko, als Sohn einer traditionsreichen französischen Adelsfamilie geboren. Mitte der 50er Jahre zog er mit seiner Familie nach Frankreich und besuchte fortan ein Militärinternat in der Normandie über das er später sagte: Diese Schule hatte einen großen Einfluss auf meine Karriere. Durch sie wurde ich zum Rebell. Obwohl Castelbajac eigentlich Jura in Limoges studiert hatte, veröffentlichte er 1968 seine erste Modekollektion für die Modefirma Ko and Co seiner Mutter, Jeanne-Blanche de Castelbajac.
Im Folgenden arbeitete der Designer eine Zeit lang für die Pariser Modefirma von Pierre D'Alby, das Label Kenzo, sowie an der Lancierung der Sportmax Linie des italienischen Modehauses Max Mara. Sein eigenes gleichnamiges Label gründet Jean-Charles de Castelbajac im Jahr 1979. Mit seinen Pop Art und Space Age Kollektionen von Anfang an sehr erfolgreich, nannte man ihn bald den Courrèges der 70er, und verglich ihn so mit dem wegweisenden futuristischen Designer der 60er Jahre. Zusätzlich zu seinen Kollektionen begann Castelbajac auch Mode für Film und Musik zu entwerfen und stattete Musiker, wie Elton John, die Talking Heads und Spielfilme, wie Annie Hall von Woody Allen aus. Während der 80er Jahre erweiterte der Designer sein Sortiment von Damenkleidung, auf Interieur und entwickelte erste Parfums. 1992 ging Castelbajac nach Wien um an der Universität für angewandte Kunst zu lehren.
Zu den herausragendsten Ereignissen in Castelbajacs Karriere gehörte die Arbeit für den damaligen Papst Johannes Paul II., den er zusammen mit 5000 weiteren Priestern für den Weltjugendtag 1997 mit liturgischen Gewändern einkleidete. In den folgenden Jahren arbeitete er häufig mit jungen Designern zusammen und präsentierte 2000 seine erste und bisher einzige Haute Couture Kollektion Bellintelligentzia.
Im Herbst 2011 wurde das Label Jean-Charles de Castelbajac nach finanziellen Problemen von der südkoreanischen Gruppe EXR übernommen. Art Director bleibt aber nach wie vor der Gründer Jean-Charles de Castelbajac.
+ Modestil +
Für den Designer Jean-Charles de Castelbajac steht konzeptionelles Denken in seinen Kollektionen an oberster Stelle. Er bedient sich der Mode, um Geschichten zu erzählen und lässt sich dabei von der Kunst- und Filmgeschichte aber auch der politischen und gesellschaftlichen Lage inspirieren. So wird das Konterfei von Barack Obama, neben Comicfiguren, wie der Mickey Mouse oder aus Southpark zum Motiv der Kollektion und in humorvollen Zusammenhang gebracht.
Sein Stil ist dabei eindeutig dem Pop Art zuzuordnen, weshalb er auch oft als Andy Warhol der Modeindustrie bezeichnet wird. Warhols berühmte Suppendose, Pailletten, schrille und knallige Farben, aufgedruckte Logos und Bilder lässt er so in seine Kollektionen einfließen und kreiert einen Look, der zwar immer am Puls der Zeit ist, sich trotzdem stets treu bleibt. Seine Ready-to-Wear Kollektionen sprühen jede Saison vor Extravaganz und Humor und heben sich von anderen Designern ab. Die verwendeten Materialien sind dabei meistens genauso außergewöhnlich, wie die Kollektionen, bestehen nämlich zum Beispiel auch aus Putzlappen, Verbandsmull, Plastikplanen oder sind handbemalt.
Mit außergewöhnlichen überaus künstlerischen Modenschauen präsentiert Castelbajac seine außergewöhnlichen Entwürfe Saison für Saison und modernisiert die Stilrichtung des Pop Art in der Mode so stetig.
+ Aktuell +
Bekannt ist Jean-Charles de Castelbajac heutzutage für die Ausstattung von Künstlern und Filmen. Er kleidete zum Beispiel Sarah Jessica Parker für die Serie Sex and the City aus und auch Jay-Z, Katy Perry, Beth Ditto, Kanye West und MIA gehören zu Fans seiner Kreationen. Für besondere Furore sorgte aber das Kermit-Kleid das Lady Gaga 2009 im deutschen Fernsehen trug.
Für seine Werke wurde der Designer 2007 vom Modemuseum Paris mit einer Retrospektive seiner Werke geehrt.
Im Jahr 2010 lancierte er eine preiswertere, jüngere Kollektionslinie mit dem Namen LOW COST LUXURY JC/DC BY JC de Castelbajac.
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