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Designerbiografien & Modelegenden: Franco Moschino
Modebiografie - Franco Moschino ++
Lebensdaten: |
27.02.1950 – 18.09.1994 |
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Herkunftsland: |
Italien |
bekannt für: |
humorvoll verspielte und innovative Designs sowie einen ironischen und farbenfrohen Stil |
Modezitat: |
"Ich bin kein Designer.“ |
+ Der Weg zum Erfolg +
Franco Moschino war Zeit seines Lebens ein Gegner des Establishments, des Kapitalismus sowie des Modesystems und galt daher als Außenseiter unter den italienischen Modedesignern.
Er wurde im Februar 1950 im italienischen Abbiategrasso geboren. 1971 machte er seinen Abschluss an der Mailänder Akademie der schönen Künste. Nach seinem Studium arbeitete Franco Moschino als Illustrator für verschiedene Modemagazine und designte für diverse Modelabels. So arbeitete er unter anderem eine Zeit lang bei Gianni Versace als Skizzenzeichner. 1977 beendete das exzentrische Talent seine Zusammenarbeit mit Versace, um als Designer und Stylist für das italienische Unternehmen Cadette zu arbeiten.
Für den Träumer Moschino war die Kleidung immer wichtiger als der Trubel um die Modewelt. Durch seine Leidenschaft zur Malerei sah er sich selbst weniger in der Rolle des Designers, als in der des Künstlers. Aus diesem Grund entschied er sich 1983, ein eigenes Modeunternehmen zu gründen und präsentierte noch im gleichen Jahr seine erste Damenkollektion. Zwei Jahre später folgte die erste Herrenkollektion. Moschino machte nie ein Geheimnis daraus, dass er sich Ideen bei anderen Designern abschaute, also nie etwas Neues erfand, sondern Entwürfe nur neu interpretierte.
1988 brachte er seine Linie Moschino Cheap & Chic auf den Markt. Eine günstigere Alternative zu seinen hochwertigen und vor allem kostspieligen Kreationen.
1991 beschloss der italienische Designer keine Modenschauen mehr zu machen und veröffentlichte stattdessen eine „Stop the Fashion System“-Kampagne. In den Werbeanzeigen waren unter anderem Bilder von Robbenbabies zu sehen, die abgeschlachtet werden sollen.
Zwei Jahre später feierte Moschino - quasi unwissend - seinen Abschied vom Modebusiness mit einer Retrospektive im Mailänder Nationaltheater. Eigentlich war es eine Feier anlässlich seines zehnjährigen Firmenbestehens. 1994 starb Franco Moschino im Alter von nur 44 Jahren an den Folgen seiner HIV-Infektion in Mailand.
+ Modestil +
Franco Moschinos Ursprung in der Kunst ist klar in seinen avantgardistischen Kollektionen zu erkennen. Klassische Schnitte kombinierte das Enfant terrible der italienischen Modebranche mit surrealistischen Elementen, respektlosem Humor, aussagekräftigen Statements und viel Ironie. So wirkte seine Mode oftmals fast comicartig. Der Rebell und Anarchist liebte es, bekannte Modeikonen zu parodieren. Zu seinen ausgefallenen Entwürfen gehören unter anderem ein Cocktail-Kleid, das er mit einem Hut kombinierte, der wie ein Militärflugzeug aussah, ein Kleid aus Krawatten, ein Hemd mit Ärmeln, die wie bei einer Zwangsjacke gekreuzt sind und mit dem Satz „For Fashion Victims Only“ bedruckt war. Auch ein Chanel-ähnliches Kostüm mit der Aufschrift „This is a Waste of Money“ oder ein Kleid mit Teddybären sowie ein Dinnerjacket mit echtem Besteck sollten seine Antipathie gegenüber dem Mode-System ausdrücken.
+Aktuell+
Nachfolgerin Moschinos wurde seine langjährige Assistentin Rossella Jardini. Ganz im Sinne des Firmengründers führt sie das Erbe von Moschino mit viel Ironie fort. Allerdings verzichtet Jardini dabei auf jegliche Kritik an der Modewelt. Sie interpretiert Klassiker neu und fügt liebevolle Details, wie verspielte Rüschen, Schleifen und Herzen hinzu.
Nach 20 Jahren als Kreativ Direktorin trennte sie sich schließlich von dem italienischen Modehaus und machte den Weg frei für den exzentrischen Designer Jeremy Scott. Im Februar 2014 feierte er sein Debüt auf der Mailänder Modewoche unter dem Dach von Moschino. Der für seine farbenfrohen und provokanten Street-Designs bekannte Jeremy Scott fügte sich perfekt in die farbverliebte und spaßige Welt von Moschino ein.
Ein Teil der Einnahmen des Moschino-Imperiums geht bis heute an eine gemeinnützige Stiftung für AIDS-Patienten, die der Designer noch zu Lebzeiten selbst gegründet hatte.
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