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Designerbiografien & Modelegenden: Yves Saint Laurent
Modebiografie - Cristóbal Balenciaga ++
Lebensdaten: |
21.01.1895 – 24.03.1972 |
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Herkunftsland: |
Spanien |
bekannt für: |
seine skulpturalen, klaren Schnitte |
Modezitat: |
„Ein Model muss nicht hübsch sein, das Kleid muss schön genug sein, um herauszustechen.“ |
+ Der Weg zum Erfolg +
Cristóbal Balenciaga wurde 1895 in der baskischen Hafenstadt Guetaria geboren. Oft spielte er mit den Kindern einer reichen Adelsfamilie und fand früh Gefallen an der eleganten Dame des Hauses, Marquesa de Casa Torres. Bereits mit 13 Jahren zeichnete er für sie ein französisches Modellkleid ab und fertigte gemeinsam mit seiner Mutter eine Kopie.
Fortan blieb die Marquesa ein Fan Balenciagas und ermöglichte dem jungen Talent eine Schneiderlehre in Madrid. Mit 19 Jahren finanzierte sie ihm außerdem einen Schneidersalon in San Sebastián, dem zwei weitere Salons in Barcelona und Madrid folgten. Kurze Zeit nachdem er seine Schneiderlehre begonnen hatte, gewann Balenciaga die spanische Königsfamilie als Kunden und eröffnete im Alter von 24 Jahren sein eigenes Modehaus. Um dem spanischen Bürgerkrieg zu entfliehen, zog der Designer 1936 mit seinem Unternehmen nach Paris. Mit seiner hohen Schneiderkunst, gepaart mit einem Blick für perfekte Proportionen, eroberte Balenciaga die internationale High Society im Sturm.
Als die Konfektion Paris eroberte, schloss der Couturier 1968 sein Geschäft und kehrte nach Spanien zurück. Er war eiserner Verfechter von hundertprozentiger Handarbeit. 1972 starb er dann in Valencia.
+ Modestil +
Während Balenciagas Anfangszeit in Paris war sein Stil noch sehr von seiner Heimat geprägt. Jacken im Torero-Stil inspirierten die Abendmode, Roben wie das berühmte Infanta-Kleid erinnerten an die Kostüme spanischer Prinzessinnen.
Je reduzierter seine Entwürfe wurden, desto wegweisender waren sie. Balenciaga schaffte Korsetts und komplizierte Unterröcke ab und schuf die I-Silhouette – ohne Taille, aber trotzdem perfekt ausbalanciert. Er kreierte den Ballonrock, Jacken mit Kimonoärmeln, den O-förmig geschnittenen Cocoon-Mantel, das Sackkleid ohne Abnäher und mit runden Schultern sowie das Babydoll-Kleid.
Lange bevor das Wort Minimalismus in den 90er Jahren im Modewortschatz auftauchte, perfektionierte Balenciaga die Kunst des Weglassens wie kein anderer Designer. Krägen legte er so an, dass sie leicht vom Schlüsselbein abstanden und der Trägerin eine besonders gerade Haltung schenkten.
Um seine Entwürfe vor Kopien zu schützen, fanden seine Modenschauen immer einen Monat nach allen anderen Couture-Veranstaltungen statt.
+ Aktuell +
Balenciaga galt zeitlebens als Perfektionist mit hoher künstlerischer Inspiration. Wie kaum ein anderer verstand er es, Schlichtheit mit Dramatik zu verbinden. Sein Geschmack eilte seiner Zeit voraus.
Seit 1997 verantwortete der Franzose Nicolas Ghesquière als Chefdesigner die Kollektionen von Balenciaga. Mit seinen futuristischen, dramatischen, nüchternen und auch eleganten Entwürfen verhalf er der Prêt-à-porter-Linie des Hauses zu einem neuen Kultstatus.
Im September 2012 verließ der Designer das Pariser Modehaus Balanciaga und wechselt zu Louis Vuitton. Gerüchten zu Folge gab es einige Spannungen mit dem Mutterkonzern PPR, da Nicolas Ghesquière sich nicht an vorgegebene Marketingkonzepte hielt und für ihn die Mode als Kunst im Vordergrund stand, nicht aber der kommerzielle Erfolg. Sein Nachfolger ist der junge Amerikaner Alexander Wang. Er soll die Pret-à- Porter Linie urbaner und jünger gestalten, die Zielgruppe erweitern und das Label zu einer globalen Lifestylemarke ausbauen.
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