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Designerbiografien & Modelegenden: Christian Bérard
Modebiografie - Christian Bérard ++
Lebensdaten: |
20.08.1902 - 11.02.1949 |
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Herkunftsland: |
Frankreich |
bekannt für: |
seine Modeillustrationen der 30er und 40er Jahre |
Modezitat: |
„Lebensfreude basiert auf Leid, Kummer, Nostalgie, Sorge und Schwermut… es ist wahr, aber dennoch ist all dies die Quelle für Freude“ |
+ Der Weg zum Erfolg +
Christian Bérard, auch bekannt unter dem Spitznamen Bébé, wurde am 20. August 1902 in Paris geboren. Ab 1920 studierte er an der Kunstakademie Academie Ranson, die von dem französischen Maler Paul Ranson gegründet wurde, wo er unter anderem von Berühmtheiten wie Edouard Vuillard und Maurice Denis unterrichtet wurde.
Schon als Kind war Bérard fasziniert vom Theater und Ballett und stellte sich Alben mit selbst gemalten Zeichnungen von Kostümen und Bühnenbildern zusammen. Auch seine späteren Arbeiten konzentrierten sich auf Bühnenbilder, Theaterdekorationen und Kostümdesigns. Im Jahr 1924 stellte Bérard erstmals seine Werke in der Galerie Druet aus. Bereits Ende der 20er Jahre waren die Werke Bérards eine Inspiration für verschiedene namhafte Designer und er illustrierte die Entwürfe von Designlegenden wie Coco Chanel, Elsa Schiaparelli und Nina Ricci.
Obwohl die Malerei immer seine größte Leidenschaft war, konzentrierte sich Bérard während der 30er Jahre zunehmend auf Innendesign, Textildesign und Modeillustrationen. Seine Arbeiten erschienen zunächst in Harpers Bazaar und im Jahr 1935 in Vogue. In kürzester Zeit wurde Bérard mit seinen Zeichnungen und Illustrationen zu einer zentralen Person der Pariser Künstlerszene und wurde in die begehrtesten Salons, Theater und Cafés der französischen Stadt geladen. Mit seinem Lebenspartner Boris Kochno, dem Direktor des Russischen Ballets, gründete Bérard außerdem das Ballet des Champs-Elysées. Bérard und Kochno gehörten zu den bekanntesten homosexuellen Paaren der Pariser Theaterszene während der 30er und 40er Jahre. Kennen gelernt hatte sich das Paar im Jahr 1931, als Bérard für das Russische Ballett Bühnenbilder und Kostüme designte.
Im Jahr 1945 bat Robert Ricci, der Sohn von Nina Ricci, Christian Bérard, für eine Ausstellung zusammen mit 53 anderen Couturiers etwa 200 Puppen aus Draht mit Miniatur-Couture-Designs von Balenciaga, Madame Gres und anderen Designern einzukleiden. Die Ausstellung fand zunächst im Louvre Paris statt, tourte anschließend durch Europa und die Vereinigten Staaten und gilt bis heute als eine der wichtigsten Gründe für die Wiederbelebung der Haute Couture nach den Kriegsjahren.
Besonders große Anerkennung erhielt Bérard für seine Illustrationen anlässlich des Films Die Schöne und das Biest von Jean Cocteau. Trotz seiner Erfolge als Illustrator und Designer zog es Bérard aber immer wieder zurück zum Theater.
Am 11. Februar 1949 starb Christian Bérard im Alter von 47 Jahren während einer Vorstellung auf der Bühne des Théâtre de Marigny an einem plötzlichen Herzinfarkt.
Nach seinem Tod komponierte Francis Poulenc das Stück Stabat Mater in Bérards Gedenken und Jean Cocteau widmete dem französischen Künstler seinen Film Orphée.
+Modestil+
Die Zeichnungen und Illustrationen von Christian Bérard waren vor allem für ihre abenteuerlichen Farbkombinationen bekannt. Die Verwendung von starken Hell-/Dunkel-Kontrasten machte den französischen Künstler in seinen Anfängen als Avantgardisten bekannt, später wurden seine Malereien jedoch zunehmend experimenteller und farbenfroher. Von Kunstkritikern als neo-romantisch bezeichnet, sind Bérards Malereien eine Mischung aus modernen und romantischen Elementen. Ähnlich wie seine Malerei, waren auch seine Haute-Couture Kleider und Kostüme stets von älteren Bezügen inspiriert und lehnen an die Mode des Paris des 18. Jahrhunderts an.
+Aktuell+
Christian Bérard gilt mit seinen Entwürfen für die Pariser Ausstellung von Robert Ricci bis heute als Grund für die Wiederbelebung der Haute Couture nach den Kriegsjahren. Außerdem sollen seine Arbeiten das Theater-Design der 30er und 40er Jahre maßgeblich beeinflusst und bis heute verändert haben.
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