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Modeklassiker & Stilikonen: Das Kleine Schwarze
Das kleine Schwarze ++
Unbeschreiblich elegant, unbestritten zeitlos und unsterblich: In den 1920er Jahren entwirft eine der bedeutendsten Modedesignerinnen ein Kleidungsstück, das zum Liebling eines jeden Modeopfers wird und in jeder Situation der perfekte "Bekleider" ist. Im Laufe seiner Geschichte wandelt sich sein modisches Erscheinungsbild, ohne dabei seine Eleganz zu verlieren und entwickelt sich zum absoluten Must-Have. Mittlerweile gehört es zu den berühmten Klassikern der Modegeschichte: Das kleine Schwarze.
+ Herkunft +
1926 erweckt Modeschöpferin Gabrielle Coco Chanel das kleine Schwarze zum Leben. Im selben Jahr veröffentlicht die Vogue in ihrer Maiausgabe einen Entwurf dieses revolutionären Kleides und betitelt es als eine Art Uniform für alle Frauen mit Geschmack.
Dabei sorgt ein schwarzes Kleid bereits 1884 das erste Mal für Aufsehen. Der Maler John Singer Sargent fertig in diesem Jahr ein Gemälde von Virginie Avegno Gautreau als Madame X an. In dem Bild trägt sie ein schwarzes Kleid mit tiefem Ausschnitt, die Träger sind mit Diamanten besetzt. Ein Skandal, der dem Maler fast die Karriere kostet. Denn zu diesem Zeitpunkt gilt Schwarz als Farbe trauernder Witwen und ist in der Gesellschaft verpönt.
Aber Zeiten ändern sich. Nach dem ersten Weltkrieg ändert sich die Auffassung gegenüber dieser Trauerfarbe: Frauen, die ihre Männer verloren haben, tragen Schwarz und wegen der wirtschaftlichen Situation war eine angemessene Garderobe sehr kostspielig. Zudem entwickelt sich in der Belle Époque auch das Frauenbild weiter: Ein neues und körperbewusstes Selbstbild prägt die emanzipierte Frau. In der Mode ist dieser Wandel am sichtbarsten. Couturière Chanel setzt mit ihrem kleinen Schwarzen Maßstäbe, die nachfolgende Designer leiten werden.
Schnell entdeckt die Filmindustrie das kleine Schwarze, weil es durch seine Schlichtheit besticht und nicht von der Performance der Schauspielerin ablenkt. Berühmte Trägerinnen wie Elizabeth Taylor, Rita Hayworth oder Marylin Monroe tragen zur Popularität dieses mondänen Kleidungsstückes bei. Doch es ist Audrey Hepburn, die dem Kleid Anfang der 60er zum absoluten Durchbruch verhilft. Seitdem wird dieser Modeklassiker immer wieder neu erfunden und bleibt dabei der Inbegriff von einfacher Eleganz und zeitlosem Chic.
+ Charakteristika +
Schmal geschnitten, ohne Taille, die Länge reicht knapp bis unters Knie: Das sind die Merkmale des kleinen Schwarzen. Seit seiner Erfindung in den 20er Jahren hat sich dessen Silhouette oft gewandelt: Ob enger oder weiter Schnitt, Ärmel an oder ab, lose oder definierte Taille, das kleine Schwarze erhält in jeder Form seinen klassischen Chic. Stoffe wie Chiffon, Viskose und geschmeidige Wolle sorgen für das angenehme Tragegefühl des eleganten Modeklassikers. Raffinierte Details mit Pailletten- oder Spitzenverzierungen sorgen für das gewisse Etwas.
Das Kleid muss in der Farbe Schwarz gefertigt sein, ansonsten spricht man von einem Cocktailkleid.
+ Mythos +
Unsterblich wird das kleine Schwarze 1961 im Film Frühstück bei Tiffany, als Stilikone Audrey Hepburn das vom Modedesigner Givenchy kreierte Kleid salonfähig macht: Ob am Tag oder am Abend, mit diesem Outfit ist Holly Golightly immer elegant, schick und stilvoll gekleidet.
2006 wird dieses legendäre Kleid des französischen Modehauses bei Christie´s für rund 600.000 Euro versteigert.
+ Fazit +
Schlicht, mühelos elegant und verspielt zugleich, das kleine Schwarze ist ein Allroundtalent, das für jeden Anlass perfekt geeignet ist und jede Garderobe komplettiert. Ob klassisch geschnitten oder aufgepeppt mit raffinierten Details, in diesem Kleid besticht Frau durch stilsicheres Auftreten.
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