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Modeklassiker & Stilikonen: Der Bikini
Der Bikini ++
Dieser Zweiteiler zählt zu den skandalträchtigen Erfindungen der Modeindustrie. Seit über 60 Jahren lässt er Männerherzen höher schlagen und verhalf Frau in den Nachkriegsjahren zu mehr Freiheit. So ging auch eine gewisse Strandszene mit diesem Hauch von Nichts in die Filmgeschichte ein: der Bikini.
+ Herkunft +
1946 wird auf dem Bikini Atoll im Pazifischen Ozean die erste Atombombe der Nachkriegszeit getestet. Zur selben Zeit in Paris entwirft Maschinenbauingenieur Louis Réard den zweiteiligen Badeanzug und benennt ihn nach dem Südsee-Atoll. Dazu setzt er vier kleine Stoffdreiecke zusammen und der Bikini ist geboren.
Réard kann jedoch kein Model überzeugen, diesen Entwurf vorzuführen. Schließlich präsentiert Revuetänzerin Micheline Bernardini am 5. Juli den Zweiteiler im Pariser Schwimmbad Molitor. Genau wie auf dem gleichnamigen Atoll, schlägt der Bikini ein wie eine Bombe und wird prompt verboten. Denn bis dahin war Freizügigkeit verpönt. Bereits 1932 schreibt das preußische Innenministerium mit dem Zwickelerlass prüde Badebekleidung vor. So gehen Frauen im 20. Jahrhundert in fast vollkommen bedeckt baden.
Dabei war der Bikini nichts Neues. Schon in der Antike trugen Römerinnen Dreieckshosen und Busenband. Mit der 1968er Bewegung und der sexuellen Revolution setzt sich schließlich der freizügige Zweiteiler durch. Der Bikini wird mit der Zeit immer kürzer und knapper, es folgen Abwandlungen wie Monokini, Trikini, Tankini und Burkini, eine Mischung aus Burka und Bikini, die muslimischen Frauen das Baden in der Öffentlichkeit ermöglicht.
+ Charakteristika +
Der klassische Bikini besteht in seiner einfachsten Form aus zwei Dreiecken und zwei Schnüren. Das Oberteil gibt es aber heute in diversen Varianten, von Bandeau bis Bustier. Auch die Bikini-Hose kann je nach Lust und Laune variiert werden: vom Tanga, Hipster, Hot Pants, Panty bis zum Slip ist alles möglich. Bei der Farbgebung ist ebenso erlaubt, was gefällt. Ob klassisch in Schwarz oder Weiß, ausgefallen in Safari, Bunt, mit Punkten oder Streifen oder verspielt mit Blumenmuster oder anderen Prints.
+ Mythos +
Kaum auf der modischen Bildfläche erschienen, löste der Bikini einen Skandal aus, in dem er die weiblichen Kurven betonte. Junge Frauen sahen in diesem Modeklassiker einen Weg, aus den prüden Kleiderordnungen auszubrechen und sich selbst auszuleben. Als Sinnbild der Versuchung, Freiheit und Spaß avanciert der Bikini zum Sex-Idol. Bekannte Schauspielerinnen trugen zur Beliebtheit des skandalösen Zweiteilers bei: Brigitte Bardot trug ihn 1956 in Und Gott schuf das Weib und Ursula Andress entstieg 1962 im Film James Bond - 007 jagt Dr. No in einem cremefarbenen Bikini dem Ozean.
+ Fazit +
Benannt nach einem Atoll und nur spärlich den Körper bedeckend ist der Bikini heute aus der Bademodenwelt gar nicht mehr wegzudenken. Der Zweiteiler ist nicht nur ein Modeklassiker, sondern im Sommer auch unverzichtbares Must-Have an den Badestränden. Idealerweise kann das Bikini-Oberteil zu Alltags-Outfits kombiniert und daher auch abseits des Strandes getragen werden.
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