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Interviews Modedesigner & Co: Vilde Svaner
+ Grüne Mode ist also kein Faktor, der ein Modelabel weniger wettbewerbsfähig macht?
AW: Nein. Eigentlich könnte jeder so arbeiten, haben wir festgestellt. Natürlich ist es schwieriger. Man kommt viel leichter an preiswerte Materialien oder herkömmlich angebaute Rohstoffe. Aber wenn man grün arbeiten will, dann ist es durchaus machbar. Jedes Unternehmen könnte auf lange Sicht auf Biobaumwolle umstellen.
AG: Es wäre schon ein Schritt, faire Löhne zu zahlen. Selbst wenn man nicht in Deutschland produziert. Es gibt nun mal Länder, wie die Türkei, in denen das Nähen, als traditionelles Gewerbe, sehr billig ist. Ein Unternehmen kann sich aber auch dazu entscheiden, einen anständigen Lohn zu zahlen, der zum Aufbau der Infrastruktur eines Landes beiträgt. Nur kann man dann eine Hose nicht für 5 Euro verkaufen.
+ Das Modegeschäft ist alles andere als nachhaltig. Wie lassen sich die Öko-Ideen auch auf längere Sicht durchhalten?
AG: In dem man zum Beispiel gegen diesen überzogenen Zykluscharakter arbeitet. Man muss einfach nur mal den Kopf einschalten. Konsumenten müssen verstehen, wie Kleidung entsteht und ein anderes Wertgefühl bekommen. Es ist nicht normal, wenn eine Hose 10 bis 20 Euro kostet und genauso wenig, wenn eine Wurst im Supermarkt 50 Cent kostet. Die Relationen stimmen nicht mehr und das muss ins Bewusstsein der Leute dringen.
AW: Überhaupt hat Arbeit an Wert verloren. Nicht umsonst ist die Textilindustrie sehr stark abgewandert. Es gibt nur wenige Betriebe, die mit ihrer Produktion noch mithalten können. Diesem Prozess müsste entgegen gearbeitet werden, so dass Menschen, die hierzulande in der Textilindustrie arbeiten, auch davon leben können.
+ Hinter Grüner Mode stecken sehr viele Arbeitsschritte. Gibt es Hindernisse oder Schwierigkeiten, Besonderheiten, wenn man Grüne Mode machen möchte?
AG: Na ja man kann sich entscheiden, den ganzen Weg zu gehen. Es gibt ja Modelabels, die arbeiten nur mit ökologischen Materialien. Andere legen auf die Fertigung Wert, aber die Materialien kommen von irgendwo. her Da gibt es ganz verschiedene Realisierungsmöglichkeiten.
Bei uns fängt es mit den Materialien an. Wo kommen die her und was sind das für Materialien? Dann natürlich die Transportwege, ob die Materialien von ganz weit hergeholt werden müssen oder ob es auch hier aus der Region geht. Und dann geht es schon weiter mit der Behandlung der Materialien. Kann man die unbehandelt bekommen? Und wenn wir die unbehandelt bekommen, kann man die dann selber behandeln oder selber färben? Oder wie sieht die Färbung dann aus? Es gibt Stoffhändler und Stofflieferanten, die eine ökologische Färbung garantieren und das zertifiziert haben. Wir färben z.B. selber. Dann ist der nächste Schritt die Fertigung. Wo lass ich fertigen, wie, von wem?
+ Wie steht ihr zu Unternehmen, die halbgrün produzieren? Sagt ihr ganz oder gar nicht?
AG: Für uns selber ist es ganz oder gar nicht. Aber wenn andere ökologische Materialien verwenden, ist das ja schon ein erster Schritt. Besser als gar nichts. Und vielleicht ziehen dann irgendwann andere nach. Kann man ja nur hoffen. Bei manchen wird das nicht gehen. H&M werden das wahrscheinlich nie machen.
+ Gibt es da auch gewisse Institutionen, die eine Kontrollfunktion übernehmen und sicherstellen, dass es sich bei einem Green Fashion Label wirklich um Grüne Mode handelt?
AW: Für die einzelnen Hersteller gibt es verschiedene Zertifizierungssysteme. Es gibt kein einheitliches Siegel. Aber daran wird wohl von Seiten der Regierung gearbeitet. Als Hersteller von Stoffen kann ich mich zertifizieren lassen und damit nach außen gehen. Für Unternehmen, wie wir es sind, gibt es >">Made by.
AG: Made by ist eine Organisation, die Modelabels betreut und auch bei der Umstellung auf grüne Produktion unterstützt. Es gibt auch eine sehr aktive Bloggerszene in Deutschland, die sich mit diesen Themen beschäftigt und Dinge, die falsch laufen aufdeckt. Allen voran Kirsten Brodde, die auch ein sehr interessantes Buch über Grüne Mode herausgebracht hat...
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