Ladenatelier - Natascha Loch, LIAN & A.V.P. ++

- Arne: Du musst mit Herzblut dabei sein. So ein Vorhaben kostet viel Zeit, Energie und Ehrgeiz. -

Drei Labels - ein Store. Natascha Loch, LIAN und A.V.P. haben sich ein Reich geschaffen, in dem sie entwerfen, produzieren und verkaufen. Kennen gelernt haben sich Natascha Loch, Andreea Emiliana Tudorica und Arne von Poblotzki schon während des Studiums und bei späteren gemeinsamen Jobs.

LIAN vertritt den französischen Chic einer Coco Chanel, A.V.P. dagegen arbeitet mit klaren Linien und Formen in handgefertigtem Design, während Natascha Loch unter ihrem eigenen Namen figurbetonte Strickmode produziert.

Die sehr unterschiedlichen Kollektionen werden in der Erich-Weinert-Straße 14 in Berlin von den Modedesignern persönlich verkauft. Mit Modeopfer110 sprachen sie über die Herausforderungen  und Schwierigkeiten eines eigenen Ladenateliers.


+ Eure Labels sind allesamt sehr speziell. War es von Anfang an für euch eine bewusste Entscheidung, den außergewöhnlichen Weg zu beschreiten?

Arne: Also in erster Linie hat hier jeder seine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Natasha hat sich schon während des Studiums auf Strick spezialisiert und wir anderen entwerfen mittlerweile auch in eine Richtung, mit der wir uns schon im Studium beschäftigt haben. Trotzdem kannst du nicht von der Modeschule kommen und davon ausgehen, dass du deine Kreativität ohne Limit ausleben kannst. Unser Umfeld hat einen gewissen Einfluss auf unsere Mode. Du bist nicht mehr so frei im Design. Dafür ist es unglaublich toll, dass wir unser eigenes Ding machen können.

Andreea: Wir stellen uns auf unsere Kunden ein, aber natürlich fließt auch immer der eigene Geschmack und Stil in die Entwürfe mit ein.


+ Wie habt ihr euch gefunden, was reizte euch daran, gemeinsam einen Laden zu eröffnen?

Natascha: Arne und ich haben zusammen studiert und Andreea und ich haben nach dem Studium in einigen Projekten zusammen gearbeitet und uns so kennengelernt. Wir kennen uns also schon 4 Jahre und können uns immer noch gut riechen. Die Ladenmieten in Berlin sind unglaublich hoch. Da muss man Kompromisse machen. Also haben wir uns zusammen getan, um uns gemeinsam einen Laden leisten zu können.

+ Es heißt, um mit einem Shop erfolgreich zu sein, sollte sich das Konzept von dem der anderen deutlich abheben. Und für Berlin als Modehauptstadt trifft das ganz besonders zu. Wie hebt ihr euch von eurer Konkurrenz ab, was ist euer Alleinstellungsmerkmal?

Arne: Allein unsere 3er Konstellation ist schon sehr speziell. Wir entwerfen alle recht unterschiedliche Kollektionen und können dem Kunden demnach eine vielfältige Auswahl bieten. Dadurch, dass sich unsere Ateliers im Laden befinden, arbeiten wir auch im Verkauf und können die Kunden exklusiv beraten. Wir erklären ihnen, wie man das Model trägt, welche Arbeit dahinter steckt und sind so in der Lage, direkt Änderungswünsche zu erfüllen. Wir arbeiten also sehr transparent. 


+ Was sind eurer Meinung nach die größten Hürden, wenn es darum geht, einen Laden zu eröffnen? Welche Ratschläge könnt ihr Modedesignern mit auf den Weg geben, die den eigenen Shop planen?

Andreea: Natürlich kommen jede Menge Kosten auf einen zu. Man sollte auch ein Verständnis für die wirtschaftliche Seite haben. Du solltest mindestens ein Jahr voraus planen, sämtliche Risiken mit einkalkulieren und deine Ziele klar feststecken. Du musst dir im Klaren sein, dass du viel arbeiten wirst.

Arne: Ja, du musst mit Herzblut dabei sein. So ein Vorhaben kostet viel Zeit, Energie und Ehrgeiz.

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