+ Wie funktioniert eure Zusammenarbeit? Macht jeder sein eigenes Ding, oder schafft ihr es, euch zu ergänzen? Gibt es so etwas, wie eine gemeinsame Philosophie?

Arne: Die Zusammenarbeit gibt uns sehr viel, wir spornen uns gegenseitig an und schauen hin und wieder  was der andere macht. Man vergleicht öfter und hilft sich untereinander. Wir ergänzen uns sehr gut, weil wir nicht alle das Gleiche machen, demnach geben wir uns immer wieder neue Impulse.
Eine gemeinsame Philosophie? Qualität steht für uns alle an erster Stelle, das Handwerkliche hat bei uns einen großen Stellenwert. Der Fairtrade Gedanke ist uns wichtig, wir produzieren alles hier. Natürlich ist auch der Profitgedanke bei allen gleich, wir wollen von unserem Modelabel leben können.


+ Eure Kollektionen sprechen nicht unbedingt die breite Masse an. Die Teile von A.V.P. sind z.B. handgefertigt und in Einzelanfertigungen erhältlich. Gibt es hinsichtlich der Preisgestaltung starke Unterschiede zwischen euren Kollektionen?

Natascha: Wir haben alle unsere Ateliers im Laden, arbeiten und verkaufen hier. Alle Teile werden vor Ort angefertigt. Bei der Preisgestaltung müssen wir abwägen, wie aufwändig das jeweilige Teil ist. Wir stellen uns sehr auf die Wünsche unserer Kunden ein und deshalb kann ein Strickmodell von Natascha schon mal genauso viel kosten, wie eine Einzelanfertigung von Arne.


+ Welchen Problemen steht ihr bei der Vermarktung eurer Kollektionen gegenüber?

Natascha: Hinsichtlich Präsentation und Vermarktung bemühen wir uns natürlich immer wieder, auf uns aufmerksam zu machen. Aber dem sind auch Grenzen gesetzt. Alles hat ja seinen Preis und seinen Background, der nicht immer von uns geboten werden kann. Newcomer Labels auf der Premium bekommen kaum Aufmerksamkeit und Designermärkte bieten einem nicht jedes Jahr die Chance dort zu verkaufen, auch wenn unsere Verkäufe gut waren und wir uns in jedem Jahr erneut bewerben.

Wir machen unsere PR Arbeit selber und entscheiden zu dritt, wo und wie wir auftreten. Hauptsächlich machen wir durch Flyer, Shows oder Designermärkte auf uns aufmerksam.


+ Spielt das Internet für euch eine wichtige Rolle und wie nutzt ihr es für eure Zwecke?

Natascha: Wir verkaufen unsere Kollektionen in Onlineshops wie Dawanda, oder auf gestyled.com und freuen uns natürlich über Online Auftritte, wie jetzt bei Modeopfer 110. Das gibt uns die Möglichkeit, zusätzlich Aufmerksamkeit zu bekommen.


+ Was haltet ihr als Designer von Modebloggern - Fluch oder Segen?

Arne: So intensiv hab ich mich persönlich noch nicht mit Modeblogs beschäftigt. Aber im Grunde kommt es immer sehr darauf an, um welchen Blog es sich handelt.

Andreea: Ja, genau. Es gibt mittlerweile sehr viele Modeblogs. Selbst Vogue hat jetzt einen. Man sollte schon unterscheiden, welcher qualitativ anspruchsvoll ist. Wir wollen nicht einfach irgendwo auftauchen. Wie unser Produkt präsentiert wird, ist uns sehr wichtig.


+ Welche Projekte plant ihr in der Zukunft?

Natascha: Also da gibt es einige, aber all zu viel möchten wir noch nicht verraten. Da der persönliche Kontakt zwischen Kunden und Designern bei uns eine große Rolle spielt, wollen wir auch da weiter ansetzen. Wir planen Events hier im Laden, die unsere Kunden zusammen bringen sollen, aber auf eine ungezwungene Art und Weise. Man soll sich austauschen können, ohne einen Kaufzwang zu verspüren.


Alle Infos zu den Designern und ihren Kollektionen findet ihr unter
www.avp-handtailored.com, www.lian-berlin.de und www.nataschaloch.de

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