Die Jeans ++

1853 wird ein Kleidungsstück erfunden, das in den nächsten 150 Jahren viele Gemüter erhitzt, ständig sein modisches Erscheinungsbild ändert und in keinem Kleiderschrank fehlt. Diese Hose ist nicht nur Kultobjekt, sondern ein absoluter Modeklassiker: die Jeans.

+ Herkunft +

engl. jeans, Pl. von: jean = geköperter Baumwollstoff

Die Gênes aus dem Stoff Serge de Nîmes.
Zurückzuführen sind die Jeans auf Hosen aus Baumwolle, welche man in der italienischen Stadt Genua fertigte und trug. Im Französischen wird die Stadt Gênes genannt, was im Amerikanischen zu Jeans wurde.

Der Franke Löb Strauß, besser bekannt als Levi Strauß, wandert 1847 in die Vereinigten Staaten aus, schlägt sich als Textilwarenhändler durch und folgt schließlich dem Ruf des Goldes. In San Francisco lässt er aus braunem Segeltuch robuste Latzhosen schneidern, die strapazierfähig genug sind, den Anforderungen der Goldgräber standzuhalten. Wenig später verwendet Strauß extrem haltbaren, mit Indigo gefärbten Baumwollstoff für seine Hose - die Bluejeans ist geboren. Der Denimstoff (köperbindiger Baumwollstoff) wird bereits im 17. Jahrhundert in Nimes, einer Stadt in Südfrankreich, hergestellt und erhält dort seinen Namen, Serge de Nimes.

Damit die Hosentaschen der Jeans das Gewicht der Goldstücke und Gestein aushalten, werden diese mittels Nieten verstärkt, eine Innovation, die Jakob W. Davis zuzuschreiben ist. Am 20. Mai 1873 lässt Strauß seine Jeans patentieren. Im Laufe der nächsten Jahrzehnte wird sie zum Symbol der Arbeiter. Nach dem 2. Weltkrieg bekommt die Jeans nicht nur einen Reißverschluss, sondern erfährt auch ihre Mystifizierung. Hollywood prägt das Image der Hose: nur Rebellen und eigenwillige Männer tragen Jeans. In den 40er Jahren bringen US-Soldaten die Bluejeans nach Europa, wo sie ihren Siegeszug fortsetzt und spätestens in den 80er Jahren zur modischen Massenware avanciert. Auch zahlreiche Designer wie Ralph Lauren oder Calvin Klein tragen mit ihren Kreationen zur Popularisierung des Modeklassikers bei.


+ Charakteristika +

Die klassische Jeans, wie sie im 19. Jahrhundert von Levi Strauß entworfen wurde, ist die 5 Pocket. Sie besitzt zwei Gesäßtaschen und zwei Fronttaschen. In der rechten Fronttasche ist zusätzlich die Coin Pocket aufgenietet. Mittlerweile gibt es die Jeans in zahlreichen Variationen und kleidet jeden Geschmack: Ob knallenge Skinny-Jeans, tief sitzende Hüftjeans, super-trendige Boyfriend-Jeans oder weite Baggy Pants, für jeden ist das Passende dabei. Diverse Marmorierungen, Waschungen oder Verzierungen lassen die Jeans zu jeder Zeit modisch und topaktuell erscheinen.


+ Mythos +

Um die Jeans rangen sich viele Mythen. Es sind Marlon Brando und James Dean, die die Jeans in ihren Filmen zur unverwüstlichen, aufsässigen und anstößigen Hose machen. Millionen Jugendliche ahmen ihre Idole nach, die Jeans wird zum Symbol der Rebellion. Obwohl es zeitweise verpönt ist, eine Jeans zu tragen, vor allem in Deutschland, blüht der Schwarzmarkt geradezu. Angeblich bezahlte Albert Sefranek vom Textilunternehmen Mustang mit Schnaps für einige Modelle der US-Jeans, um diese als Schnittvorlage zu verwenden.


+ Fazit +

Von der Arbeiterhose zum Moderebell bis hin zum legendären Modeklassiker und Kultobjekt: die Jeans ist aus der Fashionwelt nicht mehr wegzudenken. Egal ob teures Designerobjekt oder das preiswertere Modell von der Stange, die Jeans steht nach wie vor für Rebellion, Freiheit und Zeitlosigkeit und verpasst ihren Trägern einen lässig-coolen Look.